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2024 - Intrigen in Mirkandol

Titel: 2024 - Intrigen in Mirkandol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Fahrzeug abfingen.
    Beides blieb aus. Der Bug des Gleiters senkte sich abwärts, dem Transportband entgegen.
    Gleichzeitig beschleunigte er und jagte auf Tiff zu.
    Der Terraner wechselte geistesgegenwärtig nach rechts auf das nächstschnellere Transportband. „Vorsicht!" rief er den Umstehenden zu. „Der Gleiter ist außer Kontrolle!"
    Die anderen Passanten entdeckten das Fahrzeug nun ebenfalls und versuchten auszuweichen. Die meisten schafften es, das schnellste Band zu erreichen und Raum zwischen sich und das Fahrzeug zu bringen.
    Tiff hatte plötzlich das untrügliche Gefühl, daß die Maschine es exakt auf ihn abgesehen hatte. Der Terraner schlug ein paar Haken quer über die Bänder und legte einen Spurt hin. Der Gleiter hielt unbeirrt auf ihn zu.
    Noch immer griff das ansonsten nahezu perfekte Leitsystem nicht ein.
    Inzwischen betrug die Entfernung zwischen ihm und dem Fahrzeug höchstens noch zwanzig Meter.
    Der Pilot hatte es eindeutig auf Tifflor abgesehen.
    Tiff ließ sich fallen. Er rollte zum Rand des Transportbandes und klammerte sich an der Kante fest.
    Die Fenstergalerie des Fahrzeugs tauchte über ihm auf. Sie war verdunkelt. Es ließ sich nicht feststellen, wer im Innern saß.
    Keine zwei Meter über ihm ruckte das Fahrzeug leicht zur Seite und schoß an ihm vorbei in das Transportband. Es durchschlug die halbmaterielle Oberfläche und brachte den energetischen Unterbau durcheinander.
    Die Steuermechanismen versagten. Das Band riß. Gleichzeitig erloschen die integrierten Auffangsysteme.
    Der Terraner und ein gutes Dutzend Diplomaten verschiedener Welten stürzten haltlos in die Tiefe.
    Tiffs Finger fuhren zum Gürtel und schalteten den Antigrav ein. Zwanzig Meter tiefer bauten sich nun endlich die automatischen Fesselfelder des Sicherheitssystems auf. Sie fingen die Stürzenden ab.
    Der Gleiter verschwand im Gewimmel des Verkehrs.
    Tiffs Stiefel berührten den Boden. Jetzt endlich bequemte sich das Leitsystem, den Vorgang zur Kenntnis zu nehmen. „Hat jemand das Fahrzeug identifiziert?" fragte ein Akustikfeld in Tiffs Nähe. „Nein", sagte er. „Es trug keine Kennzeichen oder Hoheitsmerkmale."
    „Das ist unmöglich. Alle Gleiter sind registriert."
    „Dann nenne mir den Kennkode des Fahrzeugs, das den Flugkorridor verlassen und mich angegriffen hat!"
    Sekundenlang herrschte Schweigen. Tiff hatte etwas Ähnliches bereits erwartet. „Es liegt eine Störung vor, nicht wahr?" erkundigte er sich. „Der Attentäter läßt sich nicht ermitteln."
    „So ist es, Botschafter", lautete die Antwort. „Wir werden den Vorfall untersuchen."
    Tiff brachte ihn zusätzlich zur Anzeige, aber natürlich kam nichts dabei heraus. Trotz mehrerer Dutzend Zeugenaussagen blieb die arkonidische Verwaltung Mirkandols dabei, daß sich der besagte Vorfall überhaupt nicht ereignet haben konnte.
    Eine offizielle Erklärung für das zerstörte Transportband fand sie nicht.
    Für Julian Tifflor lag der Fall klar: Nur einer hatte die Macht, einen Gleiter in einen solchen Einsatz zu schicken: Bostich. Der Angriff stellte eine Warnung dar.
    Wenn sie jemanden überhaupt nicht beeindruckte, dann Tiff. Der Residenz-Minister beschränkte sich auf eine offizielle Protestnote und wies darauf hin, daß die technische Sicherheit in der Diplomatenstadt nicht mehr gewährleistet war. Noch am selben Tag eilten entsprechende Nachrichten in die Milchstraße hinaus. „Ist Mirkandol schon veraltet?" stellten etliche Trivideo-Sender die Frage. „Besteht Lebensgefahr für die galaktischen Diplomaten?"
    Jetzt endlich lenkte Arkon ein. Der Vorfall wurde untersucht und ein angeblich ermittelter Geistesgestörter verurteilt und deportiert.
    Zu diesem Zeitpunkt war Julian Tifflor längst wieder zur Tagesordnung übergegangen.
    Der Kontinent Vandago auf dem Planeten Lingora empfing Tiff mit freundlichem Wetter. Innerhalb weniger Stunden bekam der Terraner Kontakt zu den Schülern des Friedensstifters Dentron Hopella. Sie führten den Residenz-Minister in einem dreistündigen Marsch zum Rand der Ebene und in ein Hochtal.
    Tiff brannte die Zeit unter den Nägeln, aber er gab sich gelassen und brachte die Wanderung ohne Murren hinter sich.
    In Sichtweite einer Hütte aus Zweigen blieben die Linguiden zurück. Das Tal duftete und blühte.
    Die Natur bot sich in einer Pracht dar, wie sie außerhalb des Tals nicht zu finden war.
    Tiff vermutete, daß irgendwo in diesem Tal der Kimastrauch des Friedensstifters wuchs. Daß Dentron Hopella ihn an

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