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2024 - Intrigen in Mirkandol

Titel: 2024 - Intrigen in Mirkandol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich und rannte auf ihn zu. „Du wirst in der Botschaft gebraucht", keuchte sie. „Arkon hat den Hayok-Sternenarchipel annektiert."
    Das bedeutete Krieg. Der kleinste Funken vermochte jetzt die riesige Galaxis in Brand zu stecken.
    Sie rannten nebeneinander nach Osten und später nach Norden in die Wüste hinein. Daghiera hatte ihre Antigravscheibe in einer Sandkuhle versteckt. Sie reinigten das Gefährt flüchtig und saßen auf. Mit hoher Geschwindigkeit raste die Scheibe zurück nach Mirkandol.
    Tiff musterte den Luftraum über der Diplomatenstadt. Er war wie leergefegt. Nur die GILGAMESCH hing noch immer als geisterhafter Schemen auf der Stelle. Der Eindruck paßte zu der ganzen Situation. „Mirkandol", sagte der Terraner leise. „Wird die Stadt noch einmal so lange existieren wie bisher?"
    Eine einzige Transformbombe der GILGAMESCH, in der langsam die multinationale Besatzung einer rein arkonidischen wich, hätte ausgereicht, um die Stadt mitsamt der Wüste ins Nichts zu blasen. Ähnliches galt für den Kristallpalast. „Wir hätten es wissen müssen", sagte Tiff. „Es war ein Fehler, die GILGAMESCH komplett abzurüsten. Mit einer gemischten Besatzung und unter dem Oberkommando des Galaktikums wäre sie auch bewaffnet autark geblieben. Bostich hätte sie nicht kontrollieren können. Er hätte es nie gewagt, seine Pläne derart offensiv umzusetzen, wie er das jetzt tut. Der Gedanke an eine nette kleine Transformbombe in seinem Palast hätte ihn davon abgehalten."
    Daghiera sah ihn betroffen an. „Jetzt, da du es sagst, wird es mir auch klar."
     
    8.
     
    11. Dezember 1301 NGZ
     
    „Qiyünd Trülmüz, ich freue mich, dich zu sehen." Der Tentra-Botschafter schwebte auf dem Transportband neben Julian Tifflor her, dicht gefolgt vom Schatten eines Gleiters. Der Blue neigte den Tellerkopf. „Wir haben uns lange nicht gesehen", zirpte er. „Ich sehe, es geht dir gut."
    Tiff gab sich mit den belanglosen Höflichkeitsfloskeln nicht zufrieden. „Beantworte mir eine Frage, Botschafter", sagte er. „Was spielt sich in der Eastside ab? Wieso gelingt es nicht, die wichtigsten Völker der Jülziish an einen Tisch zu bringen?"
    „Das sind zwei Fragen", zirpte der Blue. „Die Antwort auf die erste kannst du den täglichen Meldungen entnehmen. Die zweite ist eng mit dem Problem der Uneinigkeit verbunden. Als Unsterblicher weißt du sicher, wie das ist, wenn die Ansichten von reiferen und weniger reifen Wesen zusammentreffen. Die Kompromisse sind meist untragbar. Daher verzichten wir in diesem Fall darauf. Es wird keine Einigung unter den Blues geben."
    Tiffs Kopf ruckte ein Stück nach oben. Zornig sah er den Blue an. „Wenn die Eastside sich heraushält, droht irgendwann der Untergang der Galaxis in einem neuen Krieg."
    Der Tellerkopf des Tentra schwankte auf dem langen Hals hin und her. „Ich gebe dir völlig recht, Botschafter Tifflor."
    „Aber du sagtest doch eben ..."
    „Mein persönlicher Standpunkt ist völlig unmaßgebend, wenn Faiind Yarinsa seine Stimme erhebt."
    Da war er wieder, dieser Name. Mindestens zwei dutzendmal hatte Tiff ihn in den vergangenen Monaten gehört. Immer wenn es darum ging, die Blues aus der Reserve zu locken, wichen sie mit dem Hinweis auf Yarinsa aus. Gataser, Apasos, Tentra, Hanen, Legnaler, Latoser, Tratzschoner und alle anderen wichtigen Blues-Völker schienen sich darin auf verblüffende Weise einig zu sein.
    Der Terraner wußte nur so viel, daß es sich bei Faiind Yarinsa um den Galaktischen Rat der Santanzer handelte. Diese beherrschten drei dicht benachbarte Sonnensysteme, von Gatas und Apas fast gleich weit entfernt. Von den anderen Blues-Völkern unterschieden sie sich durch eine besonders auffällige Eigenart. Sie bemalten sich die Tellerköpfe mit farbigen Strichen und Mustern. „Yarinsa lebt sehr zurückgezogen", sagte Tifflor. „Bisher habe ich ihn lediglich bei den Sitzungen gesehen und da nur von fern. Wärst du so freundlich, mich ihm bei Gelegenheit vorzustellen?"
    „Sehr gern. Wenn du mich jetzt entschuldigst ..." Der Blue wechselte das Band und verschwand zwischen den Passanten.
    Tiff richtete seine Aufmerksamkeit auf das Transportband. Der Schatten des Gleiters fing an zu tanzen und wurde größer.
    Der Terraner starrte zu dem dahintreibenden Fahrzeugpulk der untersten Flugebene hinauf. Er entdeckte das Fahrzeug, das den vorgeschriebenen Flugkorridor verlassen hatte und bedrohlich tiefer sank. Tiff wartete auf den Alarm und die Meldung, daß Prallfelder

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