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2024 - Intrigen in Mirkandol

Titel: 2024 - Intrigen in Mirkandol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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raste mit hoher Beschleunigung in den Himmel hinein.
    Ein kurzer Impulswechsel mit der Zentrale erbrachte, daß Tifflor inzwischen zum Imperator vorgelassen worden war und das Audienzzimmer betrat. „Er wird vom Palast sofort wieder nach Mirkandol zurückkehren", überlegte Manklux. „Die vorgeschriebene Flughöhe liegt bei zwei Kilometern. Aus dieser Höhe informiert ihn sein Syntron pausenlos über alle Flugbewegungen bis zum Horizont. Ich werde ihm am Boden auflauern."
    Er entschied sich für einen vegetationslosen, felsigen Landstrich mitten in der Wüste. Ein sechzig Meter aufragendes Plateau bot dem Gleiter genug Deckung und ermöglichte Manklux einen Angriff, bei dem der andere ihn erst im letzten Augenblick bemerkte.
    Dann war es für den Terraner unter Garantie zu spät.
    Einen Kilometer vom Plateau entfernt ragte der verrostete Turm einer alten Wasserstation aus dem Sand. Vermutlich stammte sie von einem alten Bewässerungsprojekt, das aus Gründen der inneren Sicherheit aufgegeben worden war. Beim Bau von Mirkandol hatten die Planer darauf geachtet, daß der abschirmende Gürtel der Wüste rund um die Stadt erhalten blieb.
    Die Zentrale meldete, daß Tifflor den Palast verließ und startete. Was immer der Inhalt seines Gesprächs mit dem Imperator gewesen war, es spielte für Manklux keine Rolle. Er hoffte, daß es seinem Vorhaben keine Wendung gab und Bostich den Mordbefehl nicht rückgängig machte.
    Die Sekunden krochen mit nervtötender Langsamkeit voran. Zehn Minuten später meldete die Ortung den Gleiter. Manklux kniff die Augen zusammen und beobachtete die Flugbahn des Fahrzeugs. Seine Hände glitten über die Sensorfelder für die manuelle Steuerung. Die einzelnen Kommandos beherrschte er im Schlaf.
    Der Syntron meldete Bereitschaft. Nacheinander leuchteten die Kontrollampen für die Geschütze auf. Die Abdeckklappen an der Außenseite des Gleiters öffneten sich.
    Tifflors Abstand betrug noch fünf Kilometer, viereinhalb ...
    Der Kralasene startete durch. Der Gleiter raste senkrecht in den Himmel und eröffnete aus allen Rohren das Feuer.
    Tifflor flog mitten in das Zentrum der Explosion hinein. Zeit zum Ausweichen blieb ihm keine. Die Reaktionszeit der Maschine lag höher als die Hundertstelsekunde, die Manklux seinem Gegner ließ.
    Ein gewaltiger Feuerball breitete sich über Khoukar aus.
    Seltsamerweise empfand Manklux keinen Triumph. Einen Unsterblichen auf derart lapidare Weise zu töten stellte keine Heldentat dar. „Ein Kralasene kommt, tötet und geht", murmelte er und starrte auf die sich ausdehnende Glutwolke.
    Etwas stimmte nicht. Die Wolke fiel nicht in sich zusammen. Sie sprühte weiter und dehnte sich dabei aus.
    Der Kralasene reagierte rasend schnell. Erbaute ein Funkstörfeld mit einem Radius von zwei Kilometern auf. Es unterband jede Notrufmeldung des Gegners.
    Einen Augenblick später tauchte hinter der Explosionsstelle der Schatten des Gleiters auf. Er hatte sich scheinbar auf das Dreifache seiner ursprünglichen Größe ausgedehnt. Und er leuchtete in tiefem, grellem Blau.
    Ein Paratronschirm!
    Der Terraner hatte Manklux hereingelegt. Sein Fahrzeug stimmte nur äußerlich mit einem der üblichen Dienstgleiter überein, wie sie Mirkandol den Botschaften zur Verfügung stellte. Die Terraner hatten eines der Fahrzeuge umgerüstet.
    Vermutlich war es nach der Warnung geschehen, die Bostich veranlaßt hatte. Manklux bedauerte jetzt, daß er Tifflor damals nicht hatte rammen dürfen.
    Der Kralasene raste über die Flughöhe des Terraners hinaus und stieß wie ein Vogel von oben auf ihn hinab. Wieder spien die Geschütze Energien gegen den Paratron. Die Wucht war so gewaltig, daß es Tifflors Gleiter aus der Flugbahn katapultierte.
    Manklux schoß Dauerfeuer und rückte auf. Aus einem halben Kilometer Entfernung jagte er eine weitere Breitseite gegen den Paratron.
    Der Terraner schoß zurück. Seine Automatik konzentrierte die Energien auf eine einzige Stelle der Schirmstaffel und gab ebenfalls Dauerfeuer. „Bei den She´Huhan!" knurrte Manklux und krümmte sich hinter der Steuerung zusammen. „Er hat den Teufel im Leib. Was ist das für ein Gleiter?"
    Der Terraner drehte ab und suchte sein Heil in der Flucht. Sein Kampfgeist schien nicht besonders ausgeprägt. Der wahre Grund lag nach Ansicht des Kralasenen aber woanders.
    Die Energiespeicher des umgerüsteten Gleiters reichten nicht ewig. Tifflor mußte zusehen, daß er sich in Sicherheit brachte, bevor ihm der Saft ausging.

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