2024 - Intrigen in Mirkandol
Seine Waffensysteme erreichten zudem nicht ihre volle Wirkung, da sie versteckt montiert waren. Wenn der Terraner aus vollen Rohren schoß, riß es ihm die Außenverkleidung weg.
Manklux hingegen verfügte über einen optimierten Kampfgleiter. Der Terraner war ihm in jedem Fall unterlegen.
Der Kralasene schnitt Tifflor den Weg ab und rückte näher an seinen Gleiter heran. Je schneller er den Kampf zu Ende brachte, desto besser war es. Er mußte verschwinden, bevor unliebsame Zeugen auftauchten.
Diesmal zeigte das Dauerfeuer Wirkung. Im Paratron des Terraners bildeten sich erste Risse. Die Energieableitung funktionierte nicht mehr richtig, und die Speicher des Paratrons waren nicht darauf angelegt, Fremdenergien aufzunehmen und für eigene Zwecke zu speichern. „Das ist dein Untergang, Tifflor!" zischte Manklux.
Sein Gegner schien dasselbe zu denken. Er schlug ein paar Haken, aber der Kralasene ließ sich nicht beirren. Er folgte ihm auf dem kürzesten Weg und rückte noch näher heran. Die nächste Breitseite mußte den Paratron knacken und den Gleiter zerfetzen.
Manklux lachte. „Du kannst mir nicht entkommen."
Der Terraner raste plötzlich senkrecht nach oben, ließ sich nach rechts abkippen. Dem Kralasenen blieb das Lachen buchstäblich im Halse stecken. „Was ...?" ächzte er.
Aus weit aufgerissenen Augen starrte er auf den Gleiter, der seitlich von vom auf ihn zuraste. Ein Teil des Beschusses verpuffte wirkungslos. Der Terraner hatte die toten Winkel in der Anordnung der Geschütze erkannt.
Manklux zischte einen Befehl. Der Kampfgleiter drehte sich leicht. Das Innere der Maschine erbebte, als er der heranrasenden Maschine die nächste Salve entgegenwarf.
Diesmal funktionierte es. Am Heck des Gegners platzte der Paratron und zerstob in einem irisierenden Farbenspiel. Aus dem Antriebsbereich Schossen Stichflammen.
Manklux blieb keine Zeit für ein Gefühl des Triumphs. Auf der anderen Seite baute sich das grünliche Waberns eines HÜ-Schirms auf. Einen Atemzug später erfolgte der Zusammenprall. Mit über fünfhundert Stundenkilometern raste der Gleiter gegen die Kampfmaschine.
Der Kralasene spürte trotz mehrfach angeordneter Prallfelder die Druckwelle. Sie riß ihn aus dem Sessel und schleuderte ihn ins Nichts. Die Kanzel des Gleiters barst. Stinkender Qualm aus der gegnerischen Maschine drang herein, gefolgt von Metallsplittern. Die Kanzel riß ab, und gleichzeitig senkte sich der Kampfgleiter abwärts.
Manklux bekam einen der Sessel für zusätzliche Passagiere zu fassen und klammerte sich daran fest. Die Automatik reagierte. Plastikbänder und ein Stahlgurt schlangen sich um ihn und hielten ihn fest. Sein Rücken und sein Bein fingen an zu schmerzen. „Notsteuerung einschalten!" krächzte der Kralasene.
Der Syntron reagierte nicht. Zumindest die akustische Übertragung war ausgefallen. In einer immer steiler werdenden Spirale raste das Fahr zeug dem Boden entgegen. Als es in den Sand schlug, verlor Manklux das Bewußtsein.
Etwas Feuchtes rann über sein Gesicht. Beißender Geruch nahm Manklux den Atem und ließ ihn hochfahren. Mit einem Stöhnen riß er die Augen auf und starrte in das Chaos aus Trümmern und Fetzen. Dicht vor seinem Körper waberte ein gefährlich knisterndes Energiefeld. „Abschalten", ächzte er. „Sofort!"
Das Feld blieb.
Tifflor, dieser Narr! Auf den Gedanken, den Gegner zu rammen, konnte nur ein Verrückter kommen.
Oder jemand, der ums nackte Überleben kämpfte.
Das Energiefeld knisterte stärker. Winzige Entladungen zuckten durch den flirrenden Vorhang.
Vermutlich stand der Speicher kurz vor der Explosion.
Hastig riß der Kralasene den Stahlgurt und die Plastikbänder ab und schob sich rücklings von der Rückenlehne des Sessels herunter. Durch die zersplitterte Kanzel rieselte Sand herein, beharrlich wie in einer Sanduhr.
Manklux kroch zur Wand und richtete sich auf. Stechender Schmerz raste durch seinen Brustkorb.
Eine der Platten schien angebrochen. Schlimmer erging es seinem Knie. Es fühlte sich an, als habe jemand glühende Eisenstangen durch die schwabbelige Masse gebohrt.
An dem zur Wand gewordenen Fußboden hangelte er sich nach hinten zur Notfallbox und zog den leichten Schutzanzug heraus. Es kostete ihn viel Zeit und Selbstbeherrschung, bis er sich das Teil übergestreift und die Waffe verstaut hatte.
Zwischen den Fetzen des Fahrzeugs zwängte er sich ins Freie und in die Deckung des Sandhaufens, den der Gleiter beim Einschlag geschaffen
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