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2030 - Chimaerenblut

2030 - Chimaerenblut

Titel: 2030 - Chimaerenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin , Mo Twin
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zwei Etagen mit dem Seitengebäude verbunden war. Im ersten Stockwerk gab es einen Salon mit Sofas. Ideal für ein tête-à-tête. Der Kaffeegeruch wurde stärker. Löffel klirrten gegen das Porzellan. Gedämpfte Musik quoll aus versteckten Boxen. Lachen. Gemurmel. Vereinzeltes Lallen. Paare knutschten.
    Für einen winzigen Moment senkte sich der Geräuschpegel. Dann wurde weiter gelacht. Doch Josi erfasste ein Kribbeln im Nacken. Von irgendwoher hatte sie leise einen unterdrückten Schrei gehört. Sie ging einen Gang entlang und horchte. Dann öffnete sie die Tür, hinter der sie die Ursache für das Wimmern vermutete.
    Da war Jim Johnson. Er bemerkte sie nicht. Seine Hose war heruntergelassen. Er hing über einem Sessel, stütze sich mit einer Hand oberhalb der Lehne ab und stieß stöhnend und mit heftigen Bewegungen mit dem Becken vorwärts. Er atmete schwer.
    Die Person, auf der er lag, zappelte und brachte ihn kurz aus dem Rhythmus. »Stell dich nicht so an«, befahl er und griff unter sich. Er stieß erneut zu. »Du willst doch auch, dass ich es dir besorge.«
    Jemand jammerte.
    »Aufhören!«, schrie Josi.
    Jim ließ sich fallen. Er rückte ein Stück zur Seite und drehte den Kopf. »Raus!«, schnauzte er.
    Josi gefror zu Eis. Ein kirschrotes Kleid. Weit aufgerissene schwarze Augen starrten sie an. Der Mund zu einem lautlosen Schrei geöffnet. Ein behaarter Arm.
    »Sie-ist-doch-nur-ein-Affe!«, lallte er grinsend.
    Josi hörte Menschen hinter sich. Kichernd.
    Jemand schob sie beiseite. Es war Ethan. Er stürmte auf Jim zu, zog ihn am Kragen hoch und holte zum Schlag aus. Doch plötzlich hielt Ethan inne. »Das könnte dir so passen! Den Gefallen tu ich dir nicht«, zischte er, zog die Faust zurück und ließ Jim auf den Boden fallen.
    »Das-wird-ein-Nachspiel-haben«, rief Jim undeutlich.
    »Da kannst du Gift drauf nehmen. Ich zeige dich an!«
    »Na-und?« Jim zerrte an seiner Hose.
    Ethan zog Josi zur Tür raus.
    Sie nahm die Schuhe in die Hand und stolperte ihm hinterher, vorbei an der gaffenden Meute. Draußen rief Ethan die Polizei an. Kurz darauf fuhr sein Vater auf dem Hof vor. Es war kurz vor Mitternacht. Entweder war seine Verabredung nicht gut gelaufen oder er war über den Vorfall bereits informiert.
    Er war informiert!
    »Ethan, du wirst keine Anzeige erstatten!«
    »Das kannst du mir nicht vorschreiben.«
    »O doch.« Ethans Vater ging die Treppen hoch und begrüßte Jims Vater, Will Johnson. Sie redeten miteinander. Immer mehr Gäste drängelten sich um sie herum.
    »Nur ein dummer Jungenstreich.«
    »Das will ich hoffen.«
    »Sie wissen doch wie die Jugend ist. Halten Sie Ihren Sohn zurück!«
    »Ich rede mit ihm«.
    Hilden Senior kam zurück.
    »Dad, du hältst mich nicht von der Anzeige ab.«
    »Sei vernünftig Sohn. Es war keine Vergewaltigung. Das ist allenfalls Tierquälerei. Mach dich nicht lächerlich.«
    »Mir egal.«
    »Das gibt höchstens ein Bußgeld.«
    »Worüber regst du dich auf, wenn es keine gerichtlichen Folgen hat?«
    »Der Ruf dieser ehrenwerten Familie. Wenn du das tust, kannst du dich nirgends in der Gesellschaft mehr blicken lassen. Sei vernünftig. Was ist denn schon geschehen?«
    Ein Polizeiwagen fuhr vor. Zwei Polizisten stiegen aus. Sie redeten zuerst mit Will Johnson. Jim zeigte sich nicht.
    »Es ist alles ein Missverständnis«, sagte Ethans Vater.
    »Kein Missverständnis«, entgegnete Ethan scharf. »Kann ich jetzt meine Anzeige machen?«
    Um die Diskutierenden hatte sich mittlerweile ein großer Kreis mit Gästen gebildet.
    »Gibt es einen Zeugen?«, fragte der Polizist.
    »Ja, Josefine Garden und mich. Mein Name ist Ethan Joshua Hilden.«
    Aus der Menge löste sich eine Frau, Amy Schicco . Sie musterte Josi mit abfälligem Blick. Dann spuckte sie ihr ins Gesicht.
    »Deutsche!«, zischte sie.

 
45
    Sonntag, 26. Mai, Nye County (Nevada):
    Seit Tagen bekam Kathi den Kopf nicht mehr klar. Wenn sie Koks verweigerte, gab es Drinks, und wenn ihr schlecht wurde, flößte Harry ihr Wasser mit irgendwelchen Pillen ein. Er wollte permanent Sex von ihr. Nicht nur im Hotelbett. Zwischendurch hatten sie sich an den Spieltischen amüsiert. Doch seit gestern waren sie woanders.
    Auf dieser Party gab es keine Spieltische. Kathi hatte einen Filmriss. Als sie erwachte, lag sie in einem fremden Zimmer. Zwei Männer stöhnten, einer lag auf ihr. Die Männer gingen kurz darauf grußlos.
    Auf der Toilette floss Sperma aus Kathi raus. Sie duschte und fühlte sich wund an. Harry gab

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