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2030 - Radio Freies Ertrus

Titel: 2030 - Radio Freies Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihre Züge wie dunkle, tiefe, ausdrucksvolle Reliefs.
    Er fühlte ihre Blicke lange auf sich ruhen, und es war ihm unangenehm, daß er die Hoffnungen nicht erfüllen konnte, die sich mit den Blicken verknüpften. „Ist das ... ist das etwa ... Er?"
    Rock Mozun sagte schnell: „Ja. Ihr haltet den Mund."
    „Wir werden schweigen."
    „Um jeden Preis?"
    „Um jeden", bestätigte der Biotechniker einfach.
    Rhodan hörte dem Gespräch der Ertruser schweigend zu.
    Rock Mozun hegte offenbar keinerlei Zweifel an der Verläßlichkeit der Techniker, ansonsten hätte er Rhodan rechtzeitig in ein Versteck geschickt. Wahrscheinlich glaubte er, daß Rhodans Gesicht ihnen eine bessere Hilfeleistung bescherte. „Habt ihr einen Gleiter für uns?" wollte Mozun nach einer Weile wissen. „Natürlich", bekundete der Biotechniker. „Wir könnten euch auf einen Lastenschlitten schmuggeln. Aber jeder Gleiter wird kontrolliert. Durchschnittlich alle dreißig oder vierzig Kilometer. Sie benutzen manchmal IV-Spürgeräte. Wir empfehlen dieses Risiko nicht, solange ihr ...", ein bedeutsamer Seitenblick galt Rhodan, „... etwas zu verbergen habt. Die Arkoniden verzeichnen jeden Tag Hunderte Tote auf Ertrus, sie sind nervös. Sie schießen schnell, die Eroberung scheint im Fall Ertrus nicht ganz plangemäß zu laufen."
    Der Biotechniker lachte schallend, doch Rhodan hörte ohnmächtigen pressenden Zorn hinter jedem Atemzug. Er konnte froh sein, daß er kein Naat oder Arkonide war. „Danke für die Warnung", antwortete Rock Mozun. „Wir reisen also zu Fuß weiter."
    Die Biotechniker warfen Rhodan einen letzten scheuen Blick zu. Dann drehten sie um und kehrten in ihre Fabrik zurück.
    Mozun und die Emotionauten aßen zwischen den Felsen unglaubliche Mengen, bis ihre Leiber angeschwollen waren.
    Die Messer und Äxte, die in einer Kiste steckten, brachten sie an ihren Gürteln unter. Sie verließen ihren Unterschlupf und marschierten bei Nacht weiter ins Gebirge hinein.
    An einer geschützten Stelle lagerten sie zum zweiten Mal, weit abseits der Proteinfabrik. Ein Donnergrollen bewegte sich von einem unsichtbaren Horizont zum nächsten; Rhodan hielt es für das Verdrängungsgeräusch eines Superschlachtschiffs.
     
    *
     
    Perry Rhodan war der erste, der sich im hereinbrechenden Morgenlicht erhob.
    Er tastete sich an den Rand der Felsengrate, die ihren Lagerplatz umgaben. Vorsichtig blickte er einen steilen Hang hinab, der von dunkelgrünen, astlosen Schachtelhalmen bewachsen war.
    Soweit er durch die schroffen Seitentäler des Buckligen Reiters schauen konnte, immerhin einige Kilometer weit, ließen sich keine Arkoniden sehen. Er hoffte, daß sie die am dichtesten kontrollierten Regionen nun hinter sich gelassen hatten.
    Am Fuß des Felsengrates breitete sich ein Polster von ertrusischem Laubmoos aus. Das helle Blaugrün seiner Oberfläche deutete auf einen feuchten Untergrund hin.
    Und da war noch etwas.
    Rhodan stieß einen Ruf aus, ohne sich über mögliche Konsequenzen Gedanken zu machen.
    Die Ertruser waren aus tiefem Schlaf sofort an seiner Seite in einer unglaublichen Reaktion, die selbst für die geschulten Emotionauten nicht selbstverständlich war.
    Perry Rhodan deutete wortlos den Hang hinab. Hundert Meter tiefer auf dem Laubmoosballen lag zwischen den Felsen eine Gestalt, ein mächtiges gestaltgewordenes Kreuz aus ertrusischem Fleisch, die Arme und die Beine in alle Richtungen ausgestreckt.
    Rhodan bezweifelte, daß der Mann noch am Leben war.
    Die Ertruser versammelten sich an der Abbruchkante, und sie starrten mit einer sichtbaren Erschütterung den Abhang hinab, die Rhodan ihnen nach dem Ende von Baretus und Soraytos Armee nicht mehr zugetraut hätte. „Ist er ..."
    „Schwer zu sagen."
    „Und nun?"
    „Wir werden diesen Mann bergen", bestimmte Rock Mozun.
     
    6.
     
    Radio Freies Ertrus Sox Comequo bekommt ein Angebot.
    Wenn sie in Fin Calley das Amt einer Zweiten Bürgermeisterin übernimmt und mit den Arkoniden zusammenarbeitet, werden die Besatzer sie in den kommenden Jahren mit Wohlstand und Sicherheit begünstigen.
    Sox Comequo könnte etwas Begünstigung gut gebrauchen.
    Sie ist die Eignerin eines Handelsschiffes, das aufgrund der Blockade um das Kreit-System seinen Heimathafen Ertrus nicht mehr erreichen kann. Vielleicht, so überlegt sie, wurde ihr Schiff in der Schlacht um Ertrus sogar vernichtet; sie kennt diese Raumfahrer, und sie weiß, daß ihre Leute immer den Helden spielen wollen.
    Sox ist eine

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