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2030 - Radio Freies Ertrus

Titel: 2030 - Radio Freies Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stauten sich an einer Verladeschleuse, wo großvolumiger Lastenverkehr offensichtlich automatisch abgewickelt wurde. „Eine Protein-Fabrik", stellte der Emotionaut triumphierend fest. „Ich nehme an, daß wir uns dort versorgen können."
    Seiner Stimme hörte Rhodan an, wie schwach Mozun bereits geworden war.
    Sie näherten sich der Fabrik von einem höher gelegenen Gebirgspfad her.
    Eine Sicherheitsvorkehrung, die sich bald als richtig erwies - in einer Felsenbucht, abseits des automatischen Lastenverkehrs, stand ein Gleiter, der eindeutig arkonidischer Herkunft war.
    Es waren keine Arkoniden zu sehen, sie befanden sich anscheinend in dem Bauwerk-Mozun stieß einen erbitterten Fluch aus. „Wir müssen warten, irgendwann verschwinden die Rotaugen von allein wieder. Wenn wir bis dahin nicht verhungert sind ..."
    Rhodan starrte in die hilflosen Mienen der Riesen, und er sah, daß sie eigentlich nicht warten konnten. „Ich halte es für richtig, daß ihr euch schlafen legt, Mozun", schlug er vor. „Ihr solltet eure Energie sparen."
    „Ja ...", stimmte der Emotionaut widerwillig zu. „Wir müssen allerdings einen Posten aufstellen, der uns weckt, wenn keine Gefahr mehr besteht."
    „Diese Aufgabe werde ich übernehmen", erbot Rhodan sich. „Du?"
    „Selbstverständlich. Ich trage einen Zellaktivator. Mein körperlicher Zustand ist derzeit eurem überlegen. Als Wache bin ich geeignet."
    Rhodan mußte den Kopf in den Nakken legen, als er die Riesen von Ertrus der Reihe nach prüfend musterte, und der Ausdruck von Hoffnungslosigkeit und Hunger, den er zu erkennen glaubte, erschreckte ihn.
    Mozun und die Emotionauten widersprachen nicht. Sie legten sich geschützt zwischen Felsen nieder.
    Rhodan lehnte sich gegen einen Felsenblock.
    Als es stockdunkel geworden war, erblickte er im Westen ein irrlichterndes Feuerwerk, einen Widerschein im wolkenverhangenen Himmel. Vulkanausbruch im Mattun Gor, überlegte er.
    Ein markerschütternder Schrei pflanzte sich durch die Seitentäler des Buckligen Reiters fort: ein Ursus ertrusis, ein ertrusischer Bär, der einen Mann wie Mozun oder Jopro in Sekundenschnelle zerreißen konnte. Rhodan hoffte, daß der Bär nicht ihre Fährte aufgenommen hatte. Gegen die Viertonnenkolosse gab es keine Gegenwehr, es sei denn mit Strahierwaffen.
    Der automatische Lastenverkehr stockte keine Minute lang, permanent erreichten Gleiterschlitten mit leeren Lastflächen die Fabrik und flogen vollbeladen wieder ab.
    Nahrungsmittel stellten auf Ertrus ein kritisches Problem dar. Die Arkoniden achteten anscheinend darauf, daß sie die Eigenproduktion des Planeten nicht unnötig durcheinanderbrachten.
    Gegen Mitternacht ertrusischer Standardzeit öffnete sich in dem Gebäude gleißend hell eine Tür.
    Zwei Arkoniden und zwei Naats kamen zum Vorschein, sie steckten alle vier in schweren Kampfanzügen und waren mit Thermostrählern bewaffnet - im Gegensatz zu den zwei Ertrusern, die sie ins Freie geleiteten.
    Das Gespräch, das sie führten, drang lautstark über das Dach und die Felsen bis an Rhodans Gehör.
    Er wußte sicher, daß die Ertruser den Naats und Arkoniden im Ernstfall überlegen waren, Bewaffnung oder nicht. Aber im Ernstfall stand hinter den Besatzern eine Invasionsarmee, die mit zehntausend Soldaten oder einer Schlachtschiffskanone die Proteinfabrik dem Erdboden gleichmachen würde.
    Die Arkoniden und die Naats stiegen in den Gleiter, kurz darauf waren sie verschwunden.
    Rhodan wartete vergeblich eine Stunde ab, ob sich etwas tat, dann weckte er Mozun und seine Leute.
    Vier der zehn Emotionauten standen nicht mehr auf, sie waren bereits zu schwach geworden.
    Mozun und Ikarius Jopro drangen an der Spitze der Restgruppe in die Proteinfabrik ein.
    Nach einer halben Stunde kamen sie wieder zum Vorschein, diesmal in Begleitung einer Handvoll Artgenossen, die mit aufgeregten Gebärden Kanister und Pakete trugen.
    Sie schafften ihre Last über einen Pfad bis zu Rhodan und den geschwächten Emotionauten hinauf.
    Die Biotechniker, die Mozun und Jopro geholfen hatten, erschraken heftig, als die Gestalt des Terraners in ihr Blickfeld geriet. In dem Schutzanzug war er von einem Arkoniden schwer zu unterscheiden, insbesondere bei Dunkelheit.
    Aber dann fraßen ihre Blicke sich an der Helmscheibe fest. Sie starrten Rhodan an wie eine Erscheinung, wie eine Gestalt aus einer Legende.
    In der dunklen Ertrusnacht waren die breiten Gesichter der Riesen schwer zu erkennen. Das Restlicht aus der Fabrik meißelte

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