Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2030 - Radio Freies Ertrus

Titel: 2030 - Radio Freies Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Rücken.
    Rhodan wurde brutal hochgerissen. Aus nächster Nähe blickte er in Ertrusergesichter, haßerfüllte glitzernde Augen, und ihm fiel ein, daß sein Körperbau mit dem eines Arkoniden übereinstimmte. Die dunkelblonde, terranische Haarfarbe war unter dem Schutzhelm nicht zu sehen. „Schluß damit!" hörte er eine gewaltige Stimme tadeln. „Könnt ihr nicht eure Augen aufmachen? Erkennt ihr Provinzhirne denn nicht, wer das ist?"
    Rhodan sah plötzlich Kim Tasmaene neben sich auftauchen. Die Ertruser, die Rhodan hochgerissen hatten, zogen ihre Hände zurück, und die eben noch feindseligen Mienen entgleisten in Fassungslosigkeit.
    Rhodan fühlte sich von Kim Tasmaene angehoben und hangaufwärts getragen, weiter in die Gor-Oase.
    Das letzte, was er bemerkte, waren die Ti'Rakka Marix, die an ihm vorüberzogen. Auf dem Rücken des Leittiers hockte Reug Erredet; mit einer winkenden Geste, so als habe der Flug sie als einzige nicht ermüdet. Dann schlief er in Tasmaenes Armen ein.
    Rhodan hatte das Gefühl, einen Monat lang in einem bleiernen Schlummer zu verbringen, niedergelegt in einem Bett aus Steinen.
    Doch es war lediglich ein halber Tag.
    Als er wach wurde, umringten fünfzig Ertruser ihn wie eine Wand. Die Strahlen der Sonne Kreit bahnten sich mühsam einen Weg durch die Wolke aus Dampf, die ein scharfer Wind von einem Zwillingsschlot in der Nähe herüberwehte.
    Rhodan kam mühsam auf die Beine, von Tasmaene unterstützt. „Ich grüße euch alle!" sprach er mit zittrig klingender Stimme, die allerdings jede Sekunde sicherer wurde. „Mein Name ist Perry Rhodan. Ich bin in die Gor-Oase von Chug gekommen, um an der Wahl zur Untergrundregierung Ertrus als Beobachter teilzunehmen. - Wäre es zuviel verlangt, um ein bißchen Nahrung für einen Terranermagen zu bitten?"
    Die Ertruser redeten wirr durcheinander, erschrocken über sich selbst. Es dauerte keine zwei Minuten, dann reichten sie ihm Nahrung und Wasser in einer Menge, die nicht einmal Tasmaene bewältigt hätte.
    Rhodan setzte sich vor einen Stein, um anzulehnen. Mit jedem Bissen kehrte ein Stück Kraft in seine Glieder zurück. Sein Zellaktivator tat ein übriges.
    Ein großer Teil der Gor-Oase ließ sich von seinem Platz aus überschauen.
    Am Fuß des schwach begrünten Abhangs sammelten sich einige hundert Gleiter, die meisten altersschwach und in einem schlechtem Zustand, und Rhodan hoffte, daß nicht durch einen Zufall die Arkoniden von dem Treffen Kenntnis bekamen. Ausrüstungsgegenstände lagerten kistenweise mitten am Hang, da es keine schützenden Bauwerke gab. Ein reißender Bach ergoß sich aus beträchtlicher Höhe durch sein tief in den Felsen gegrabenes Bett.
    Tasmaene, der ehemalige Bürgermeister von Fin Calley, hockte regungslos vor Rhodan am Boden, den Blick ins Tal gerichtet.
    Ertruser kampierten dicht an dicht in Kleingruppen in der Felsenlandschaft, die meisten regungslos, um Kräfte zu sparen. Alle zusammen hätten leicht eine kleine Stadt bevölkert. „Sieh sie dir an, Rhodan!" empfahl Kim Tasmaene ihm. „Sie sind alle unter höchster Lebensgefahr hergekommen. Keiner weiß, ob er den Rückweg wieder bewältigen wird, aber sie sind alle da. Ich sage dir, diese Albinos können uns nichts anhaben, und wenn sie noch einmal zehntausend Schlachtschiffe schicken."
    Rhodan hörte Tasmaene schweigend zu. Er hatte den Eindruck, daß der Ertruser sich selbst Mut einflößen wollte. „Die Wahl der Regierung wird heute abend stattfinden. Bis dahin sind es noch acht Stunden.
    Ich empfehle dir zu schlafen, Rhodan. Wenn du es möchtest, können Mozun und Ikarius Jopro dich rechtzeitig wecken."
    „Danke - aber ich ziehe es vor, wach zu bleiben."
    Das Gros der Ertruser sammelte sich im Verlauf der kommenden Stunde mitten im Hang, und Rhodan mischte sich nicht ohne Neugierde unter die Giganten.
    In der Mitte der Gor-Oase fiel der Boden zu einer Mulde von ansehnlicher Fläche ab. Jemand hatte eine Schallverstärkungsanlage aufgebaut, die es erlaubte, aus dem Mittelpunkt der Mulde Reden zu halten.
    Rhodan fühlte zahllose Blicke auf sich ruhen, als er am Muldenrand auf einer Felsengalerie Platz nahm. Für die Ertruser bedeutete Rhodans Anwesenheit etwas Besonderes. Unzählige Grüße erreichten ihn, und er gab auf jeden Zuruf Antwort.
    Einige der Emotionauten sicherten sich die Plätze neben und hinter ihm. Nur nicht Rock Mozun, der ein Interview für den Reporter geben sollte; Rhodan nahm überrascht zur Kenntnis, daß der Reporter ein alter,

Weitere Kostenlose Bücher