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2031 - Die Sprinter von Ertrus

Titel: 2031 - Die Sprinter von Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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- und zwar vollständig."
    Monkey nickte. „Das ist richtig. Vermutlich wird dabei die oberste Gesteinsschicht in Plasma und Lava verwandelt, einzelnes Gestein vergast oder verflüssigt. Die betroffene Schicht dürfte zwischen einem halben und zehn Metern dick sein. Tiefergehender Beschuß hätte Naturkatastrophen zur Folge, die die Ökonomie dieses Planeten noch mehr zum Erliegen bringen - was nicht in Bostichs Sinne ist. Und kein Übereifriger wird diesmal wagen, etwas Ähnliches wie in Baretus zu veranstalten."
    „Sehr schön", brummte Kim Tasmaene. Er rieb sein eckiges Kinn. „Diese Aktion ist also zum Scheitern verurteilt. Was soll's?"
    Den skeptischen Gesichtern der anderen, einschließlich Rhodan, war anzusehen, daß sie dasselbe dachten. „Das ist sie eben nicht", widersprach der USO-Kommandant. „Es gibt eine Möglichkeit." Seine Kameraaugen schweiften leise summend durch die Runde.
    Unwillkürlich hielt Eutrom Facrelli den Atem an und beugte sich vor, um nur ja kein Wort zu versäumen.
     
    *
     
    „Die Simulationen in Quinto-Center haben ergeben, daß zwischen dem Anspringen der Andruckabsorber und dem ersten Schuß der Arkoniden zwei bis vier Minuten vergehen", teilte Monkey mit. „Das bedeutet, die Transmitter können dem Inferno entkommen, wenn sie innerhalb dieser Zeit aus der Zone gebracht werden."
    „Das können wir doch mit einem Gleiter schaffen!" rief Hilkar Jaskan, einer der Emotionauten. „Der Gleiter wird geortet", gab Monkey zu bedenken. „Keine Chance, dem Beschuß zu entkommen. Ertrus ist ortungstechnisch hundertprozentig erfaßt. Unsere Vorteile liegen nur dort, wo wir keine Technik benötigen."
    Rock Mozun hob die Brauen. Ihm war deutlich anzusehen, wie die Gedanken durch sein Gehirn schossen. In seinen Augen leuchtete etwas auf.
    Eutrom Facrelli hatte keine Ahnung, wovon der Oxtorner sprach. Perry Rhodan verhielt sich abwartend, entspannt zurückgelehnt. „Stellen wir uns folgende Aufgabe", fuhr der USO-Kommandant fort. „Die Excalibur-Transmitter wiegen bei einem Gravo 48 Kilogramm, also 163,2 Kilogramm bei 3,4 Gravos. Sie werden als hochintegrierte, zerlegt verpackte Baugruppen geliefert, in einem eiförmigen, meterlangen.
    Sicherheitsbehältnis aus Ynkonit. Wie weit kann ein Ertruser mit einem Drei-Zentner-Ei in zwei Minuten ohne Antigravunterstützung rennen?"
    Verblüffte Stille folgte, die Frage überraschte jedermann. Dann entstand eine lebhafte Diskussion, bei der kühne Behauptungen und glaubhafte Zahlen nur so hin und her flogen.
    Schließlich einigten sich die Ertruser auf 800 Meter. „Aber was soll das bringen?" wollte Kim Tasmaene energisch wissen. „Die Arkoniden fackeln schätzungsweise zehn Quadratkilometer ab. Das schafft der Schnellste von uns nicht einmal ohne Last bei einem Gravo!"
    „Ja, das deckt sich so ziemlich mit unseren Erkenntnissen", gestand Monkey gelassen. „Wir gehen auch davon aus, daß nach der Vernichtung, sobald die Lava zu einer meterdicken, glasierten Schicht erstarrt ist, Patrouillen das Gelände im Umkreis bis zu 50 Quadratkilometern zur Endkontrolle überfliegen."
    Jetzt wurde es laut. Einige der Widerstandskämpfer beschwerten sich lautstark; in ihren Augen war das Gespräch verschwendete Zeit, da nichts herauskam. Es war unmöglich, den Arkoniden zu entkommen - zu Fuß oder im Gleiter, mit oder ohne Last.
    Eutrom Facrelli war hin- und hergerissen; er konnte nicht glauben, daß Monkey nicht noch ein As im Ärmel hatte. Der junge Mann beobachtete vor allem die Prospektoren, die sich immer noch auffallend still im Hintergrund hielten. „Natürlich besteht die labile Hoffnung von unter 50 Prozent, daß die Arkoniden gar nichts unternehmen werden", sagte Monkey auf einmal. Er mußte seine Stimme kaum anheben, um die Ertruser zu übertreffen. „Wir bewegen uns ausschließlich im hypothetischen Bereich."
    „Also was?" rief die Widerstandskämpferin wütend, die vorher so enthusiastisch die Faust hochgereckt hatte. „Das ist doch ganz klar", erklang plötzlich Perry Rhodans ruhige Stimme in das etwas abgeklungene Stimmengeschwirr.
    Verblüfft starrten sie ihn an. Man hatte den unsterblichen Terraner fast schon vergessen. Die Anwesenden waren überrascht, daß er sein Schweigen auf einmal beendete. „Wir können also weder nach oben noch zur Seite", fuhr Rhodan fort. Er setzte sich auf und deutete mit dem Finger auf den Boden. „Also gehen wir runter."
     
    *
     
    Eutrom Facrelli blinzelte. Dann glitt ein Strahlen über sein Gesicht.

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