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2031 - Die Sprinter von Ertrus

Titel: 2031 - Die Sprinter von Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich jeder von ihnen auf den bald frei werdenden Posten des Tatos machte.
    Daß Formans Karriere einen Knick bekam, bezweifelte keiner. Aus welchem Grund sonst forderte Imperator Bostich die unverzügliche Anwesenheit? Immerhin war der erwünschte Erfolg nicht eingetreten.
    Aber wenn sie sich da mal nicht täuschten. Forman war weit davon entfernt, jetzt schon aufzugeben. Er war viel zu erfahren, um nicht einen Ausweg zu finden. Vor allem behielt er seinen kühlen Kopf. Emotionen waren immer der größte Fehler, wenn man ganz nach oben wollte. Sie waren das erste, was ausgemerzt werden mußte - und damit hatte der Tato schon früh begonnen.
    Es bestand zwar Grund zur Beunruhigung, weil Bostich extrem unberechenbar war - aber keiner zur Besorgnis. Auch mit dem Imperator selbst wurde er fertig.
    Der Gleiter hob ab und nahm Kurs auf den Raumhafen. Er wurde von einer schwerbewaffneten Eskorte begleitet. Es waren nur rund 150 Kilometer von hier zum Port, eine kurze Strecke. Trotzdem wollte er kein Risiko eingehen, diesen Ertrusern war alles zuzutrauen.
    Und nicht umsonst, wie er gleich darauf feststellte.
    Sie flogen gerade aus dem Randgebiet der zerstörten Stadt Baretus, als Alarm gegeben wurde. Über 20 Gleiter verfolgten sie - und es waren keine arkonidischen. „Sofort angreifen!" befahl der Tato. Er machte sich keine Sorgen. Notfalls war ein Superschlachtschiff schnell herbeigeholt.
    Seine Berater allerdings flüsterten aufgeregt miteinander und beobachteten mit großen Augen den Luftkampf, der live vor ihnen tobte. - Die Arkoniden fackelten nicht lange, sondern stellten sich den heranrasenden Gleitern entgegen. Das Feuergefecht dauerte nur Sekunden; die ertrusischen Gleiter waren hoffnungslos unterlegen. Trotz der Reaktionsschnelligkeit der Piloten hatten sie nicht denselben hohen Standard wie die Arkoniden. Einer nach dem anderen wurde abgeschossen, wohingegen sie lediglich mehr oder minder schwere Treffer landeten.
    Trotzdem feuerten sie, was das Zeug hielt, und kümmerten sich nicht um abtrudelnde Gefährten. „Was tun sie da nur?" fragte jemand im Gleiter des Tatos. „Das ist doch Wahnsinn!"
    „Nein, das hat Methode", murmelte ein anderer. „Und ich will nicht hoffen - Achtung!"
     
    *
     
    Drei Gleiter schossen wie Pfeile mit Höchstgeschwindigkeit mitten durch den Verband hindurch. Der erste wurde schnell abgeschossen, aber die beiden anderen näherten sich unaufhaltsam dem Dienstgleiter des Tatos. „Sofort beschleunigen!" schrie Forman da Ricce. „So ... so verrückt können sie doch nicht sein ...", hauchte der Arkonide neben ihm.
    Die beiden verbliebenen Gleiter nahmen die Verfolgung auf. Sie schienen jedes Ausweichmanöver vorherzuahnen und machten damit ihre technische Unterlegenheit wieder wett.
    Die Eskorte teilte sich; einige hatten bemerkt, was hinter ihnen vorging, und verfolgten nun ihrerseits die Ertruser.
    Der zweite Gleiter wurde abgeschossen. Der dritte nahm direkten Kurs auf den Tato. „Warum schießen sie ihn denn nicht endlich ab?"
    „Das können sie nicht mehr, ohne uns zu gefährden."
    Forman da Ricce war immer noch ruhig. Er sah den Gleiter auf sich zurasen und wußte, daß es kein Entkommen mehr gab. Der Pilot war noch nicht dieser Ansicht, er flog ein halsbrecherisches Manöver nach dem anderen.
    Die Berater hatten sich in lächerlich wimmernde Angsthasen verwandelt, die laut um Rettung flehten.
    Großartiger Kugelsternhaufen Thantur-Lok, nie werde ich dich wiedersehen, dachte Forman.
    Der Tato begriff, daß keine Hilfe mehr rechtzeitig eintreffen konnte. Sein Schicksal hatte sich schon in dem Moment vollendet, als die Gleiter die Verfolgung aufgenommen hatten.
    Bisher waren noch nicht einmal zwei Minuten vergangen. Eine schnellebige Zeit, fürwahr.
    Seine tiefroten Augen glühten in dem bleichen Gesicht haßerfüllt auf. „Verreckt doch alle!" schrie er. „Bostich wird euch ..."
    In diesem Moment schlug auch das letzte Manöver fehl. Der Gleiter hatte die Arkoniden eingeholt und rammte sie mit aller Wucht. Die aufeinanderprallenden Schutzschirme brachten sich gegenseitig zum Zusammenbruch.
    Tonnen von Metall bohrten sich kreischend und funkenschlagend ineinander und detonierten dann mit einem lauten, kilometerweit getragenen Knall und der Wucht eines Meteoriteneinschlags. Eine enorme Druckwelle raste über das Land, während brennende und rauchende Trümmerteile auf den Erdboden hinabregneten.
     
    *
     
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