2032 - Suche in der Silberwolke
er auf ihn zu. „Wir reißen uns den ..."
„Mäßige dich!" unterbrach ihn der Arkonide, bevor er den Satz vollenden konnte. „Ist doch wahr!" stöhnte der Wortführer der Dookies. „Wir haben noch nicht einmal angefangen mit der Arbeit, und du willst schon aufgeben."
„Ein bißchen Ahnung von Informationstechnik habe ich auch", sagte der Arkonide, der sich nun rasch wieder fing. „Ich weiß, wie empfindlich elektronische oder positronische Speicher sind. Ich weiß nicht, mit welcher Informationstechnik wir es hier zu tun haben, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß aus dem Schrott noch etwas zu gewinnen ist. Die Hitze muß alles vernichtet haben."
„Wir holen noch was heraus", versprach Marth. „Nun gut", entgegnete Atlan, während er sich abwandte, um in die Zentrale zu gehen. „Dann zieht wenigstens diesen Raffa hinzu! Wenn er ein so hochqualifizierter Mann ist, wie ihr behauptet, kann er euch helfen.
Nüchtert ihn aus und schleift ihn vor mir aus an die Arbeit!"
Marth Ravved schluckte verlegen. Ihm war sichtlich unangenehm, daß die Schiffsführung wußte, woran es lag, daß Gynnar nicht einsatzfähig war. „Wir haben alles versucht, was wir konnten", eröffnete er dem Arkoniden.
Atlan kehrte zu ihm zurück, und jetzt glitt ein flüchtiges Lächeln über seine Lippen. „Alles? Das glaube ich nicht. Eine Möglichkeit gibt es immer noch. Fragt mal Tek! Ich habe bereits mit ihm gesprochen. Er hat einen Tip für euch."
Als er sich nun entfernte, um den Hangar zu verlassen, hörte er, wie der Dookie verlegen hüstelte und die anderen sich tuschelnd miteinander unterhielten. „Und fangt endlich mit der Arbeit an!" rief er über die Schulter zurück. „Wir haben verdammt noch mal nicht mehr viel Zeit!"
Die letzten Worte wären nicht nötig gewesen, denn Tangens der Falke und seine Spezialisten hatten sich bereits auf den Schrott gestürzt, um ihn zusammen mit den Dookies zu analysieren.
*
Darla Markus blickte Ronald Tekener zweifelnd an. Sie hatte viel von dem Galaktischen Spieler und seinen Taten gehört. Nun war sie sich nicht sicher, ob er sie auf den Arm nehmen wollte oder ob er den ihr unterbreiteten Vorschlag ernst gemeint hatte. „Und du meinst, das geht?" stotterte Marth Ravved, der viel von seinem Selbstbewußtsein verloren zu haben schien.
Auch er wußte nicht so recht, was er von dem halten sollte, was der Unsterbliche ihnen unterbreitet hatte. Eingehend hatten sie ihm geschildert, in welchem Zustand sich Raffa Gynnar befand und was sie alles angestellt hatten, um ihn vom Alkoholmißbrauch abzubringen. „Absolut", behauptete der Smiler. „Es ist eine Radikalkur, aber sie wird helfen. Und da wir Raffa Gynnar und seine Fähigkeiten brauchen, um den Computerschrott zu bearbeiten, sollten wir keine Zeit verlieren."
„Also gut!" Tief seufzend gab Marth Ravved seinen Widerstand auf. „Vielleicht hilft es ja wirklich."
„Raffa ist nur einer von vielen", schränkte Tek die Bedeutung des Ingenieurs in diesem Fall ein. „Mit einer einzigen, guten Idee kann er jedoch schon zur Lösung unseres Problems beitragen. Mit anderen Worten - wir brauchen jeden Mann."
„Ich mache mich gleich an die Arbeit", kündigte die Medizinerin an. „Der Fall Gynnar ärgert mich. Immerhin ist er der erste und einzige in meiner Laufbahn als Ärztin, bei dem ich versagt habe. Das will ich ändern."
„Danach wirst du wieder eine lupenreine Bilanz als Medikerin haben", sagte Ronald Tekener voraus. „Ich werde Raffa ein Medikament verabreichen, das ihn sehr schnell wieder nüchtern macht, ihn aber nicht von den Beschwerden der Ausnüchterung befreit", versprach sie. „Wir werden sehen, ob er wieder rückfällig wird."
„Gut so", lobte der Galaktische Spieler sie. „Aber erst klebst du ihm die Nase und die Perücke an."
„Darauf kannst du dich verlassen. Ich nehme das gute alte Biomolplast, das so hervorragend haftet, daß er es ohne meine Hilfe nicht wieder entfernen kann."
Zusammen mit Marth verließ Darla Markus den Raum und machte sich auf die Suche nach dem trinkenden Dookie. Sie fanden ihn schon Minuten später in einer Ecke einer Messe liegen und schlafen. Er befand sich in einem komaähnlichen Zustand.
Sie brachten ihn in die medizinische Station, wo Darla Markus augenblicklich mit der Behandlung begann.
*
„Wir brauchen Raffa Gynnar doch gar nicht", behauptete Necker Ravved, während er alle überflüssigen und nicht verwertbaren Teile aus dem
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