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2032 - Suche in der Silberwolke

Titel: 2032 - Suche in der Silberwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wußte genau, wer er war und woher er kam.
    Nachdem er sich mühsam konzentriert hatte, wälzte sich Raffa aus dem Bett und richtete sich vorsichtig auf. Als er aufrecht stand, schloß er die Augen noch einmal für einen Moment und atmete kräftig aus. Es war eine instinktive Reaktion, mit der er vergeblich versuchte, sich vom Alkohol zu befreien, der ihn schwindelig machte, ihn jedoch nicht von den Beinen riß.
    Er wunderte sich ein wenig, weil er kaum schwankte. Das war bisher stets anders gewesen, wenn er aus einem Rausch erwachte. Er hatte eine viel bessere Kontrolle über sich und seinen Körper als sonst.
    Sich vorsichtig an den Möbeln abstützend, um nicht von einem plötzlichen Ausfall der Selbstkontrolle überrascht zu werden, schleppte er sich in die Hygienekabine und blickte in den Spiegel.
    Er erlitt einen Schock und schrie unwillkürlich auf. Nacktes Entsetzen packte ihn.
    Aus dem Spiegel blickte ihm ein vollkommen fremdes Gesicht entgegen, ein Gesicht mit einer gewaltigen Nase, die sein Antlitz in schier unerträglicher Weise verunzierte. Das Gesicht war dazu von langen blonden Haaren umrahmt.
    Hinter ihm öffnete sich eine Tür, und eine ihm vollkommen unbekannte Frau trat ein. Sie war ebenfalls blond. Freundlich lächelnd blickte sie ihm über die Schulter. „Hi, Fellique!" begrüßte sie ihn. „Du hast ganz schön tief ins Glas geschaut. Geht es dir jetzt wieder etwas besser?"
    „Fellique?" Er stützte sich am Waschbecken an. „Moment mal, ich bin Raffa. Ingenieur Raffa Gynnar von Doo XIII!"
    Sie lachte. „Dir scheint es tatsächlich wieder gutzugehen! Typisch Fellique Bairendrein! Kaum ist er wieder auf den Beinen, da reißt er auch schon Witze!" Sie ging zur Tür. Dort blieb sie stehen und blickte noch einmal zurück. „Wir sehen uns dann später bei den Bakestegs."
    „Bakestegs?" fragte er. „Wer ist denn das?"
    „Na, hör mal", rief sie belustigt. „Du hast dir wochenlang die Kabine mit Johnny geteilt, und jetzt, da Elanei sich für ihn und nicht für dich entschieden hat, willst du ihn nicht mehr kennen? Nicht mit mir, mein Lieber!" Damit wirbelte sie hinaus.
    Den Dookie schwindelte. Er wußte nicht, was er denken sollte. „Ich bin Raffa Gynnar!" stammelte er. „Ich bin nicht Fellique Bairendrein!
    Ich kenne den Namen nicht einmal."
    Da sich seine Kopfschmerzen verschlimmerten, beschloß er, etwas zu trinken. Er machte sich auf die Suche nach Hochprozentigem. Doch vergeblich. Er befand sich in einem Kabinentrakt, in dem es nichts Alkoholisches gab, in dem ihm jedoch einige herumliegende Hologramme auffielen.
    Als er sie in den Projektor gab, sah er, daß sie Porträts von ihm zeigten.
    Alle waren in unterschiedlichem Alter aufgenommen. Auf einem von ihnen war er kaum mehr als ein Kind, und die Nase war noch recht klein. Auf den anderen Bildern wuchs die Nase immer mehr an, bis sie schließlich das aktuelle Format erreicht hatte.
    Er sank auf den Boden, schlug die Hände vors Gesicht und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. „Verdammt noch mal, ich bin Raffa Gynnar!" ächzte er.
     
    *
     
    Atlan war bemüht, die Spannungen in der Hauptleitzentrale nicht eskalieren zu lassen. Einige der Offiziere zeigten Nerven. Die ablaufende Frist machte ihnen zu schaffen. Als allzu unwahrscheinlich stuften sie die Möglichkeit ein, daß die Informatiker den aus dem Wrack geborgenen Computerschrott ausreichend weit aufarbeiten konnten, um ihm nach so langer Zeit wichtige Daten entnehmen zu können.
    Doch sie unterschätzten Myles Kantor, Tangens den Falken, Icho Tolot und das Team. Mit einer schier unmenschlichen Energieleistung fügten sie die geborgenen Informationsspeicher zusammen, koordinierten sie und ermöglichten SENECA den Zugang zu ihnen. Unter schwierigsten Bedingungen und dem ständigen Zeitdruck analysierten sie zunächst jedes Bruchstück, fertigten danach Kopien von ihnen an, um experimentieren und dabei unvermeidliche Materialverluste in Kauf nehmen zu können.
    Unter speziellen Elektronenmikroskopen, die Einblicke bis in die atomare Struktur ermöglichten, kamen sie dem Geheimnis der Informationsspeicherung auf die Spur, um den Originalen anschließend Detail für Detail entlocken zu können.
    Damit aber war nur der erste Schritt geschafft, denn es galt, eine uralte und längst ausgestorbene Sprache aus einem rätselhaften Sammelsurium von elektronisch gespeicherten Informationen herauszufiltern und zu übersetzen. Bei ihren Bemühungen stießen die Wissenschaftler auf semantische

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