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2035 - Exodus der Herzen

Titel: 2035 - Exodus der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erschütterungen beschleunigten seinen Niedergang zusätzlich. Magma hatte einen Großteil der Meere verdampft, Stürme tobten durch die Atmosphäre. Der Planet würde jeden Augenblick auseinanderbrechen.
    Aber der S-Zentrant hatte die Flutung des Mini-Meeres abgeschlossen. Es befand sich nun genug Wasser an Bord des riesigen Zylinders. Die Schwerkraftpipelines erloschen, und das Raumschiff nahm langsam Fahrt auf, hinein in die silbrigen Schleier der Dunkelwolke.
    Darauf hatte SENECA uns aufmerksam machen wollen. „Ich danke der SOL für ihre Hilfe, denn die Inzaila hätte selbst mit all ihren psionisch akkumulierten Energien die blaue Walze niemals allein besiegen können", kam nun aus Jamaskes Mund die Erklärung, die ich schon von Paumyr erwartet hatte.
    Einen Augenblick lang schimmerten ihre rauchblauen Augen wehmütig, als wüßte die Botschafterin, was ihr bevorstand, und bedauere es zutiefst.
    Dann löste sie sich unvermittelt auf, als hätte sie nie existiert.
    Paumyr hat sie zu sich geholt, erwies der Extrasinn sich als unnötig geschwätzig. Sie hat ja nie wirklich gelebt.
    Aber sie hätte uns sagen können, wie wir nach INSHARAM gelangen!
    Die anderen schwiegen noch immer. Der menschliche Verstand brauchte Zeit, um sich mit dem Unbegreiflichen vertraut zu machen, falls es ihm überhaupt gelang. Wertvolle Zeit, die wir nicht hatten. Auroch-Maxo-55 drohte den Hantelraumer mit in den Untergang zu reißen.
    Ich konnte mir gut vorstellen, was die anderen dachten. Mich Umtrieben ähnliche Gedanken: Diese Mission haben wir entgegen allen widrigen Umständen erfüllt. Doch es ist noch immer nicht vorbei. Erneut fordert ES von uns das schier Unmögliche, erneut verweigert ES uns alle Informationen, die es uns erleichtern könnten, den neuen Auftrag zu erfüllen. Was ist INSHARAM, wie gelangen wir dorthin, und was erwartet uns dort? Und ... was kommt danach?
    Und genau wie damals obliegt es auch jetzt dir als Expeditionsleiter, die Besatzung der SOL aus ihrer Lethargie zu reißen, dafür zu sorgen, daß sie diese Lähmung so schnell wie möglich abschüttelt! stellte der Extrasinn fest. „Roman", sagte ich zu Muel-Chen, „bring die SOL in Sicherheit! Folge dem S-Zentranten! Sobald wir die Auroch-Maxo-Dunkelwolke verlassen und die Mundänen außerhalb der Wolke abgeschüttelt haben, werden wir analysieren, wie wir mit ES' neuerlichen Anweisung umzugehen haben."
    Der Emotionaut bestätigte den Befehl mit einem knappen Nicken. Die SERT-Haube bedeckte den Großteil seines Kopfes, doch mir kam es vor, als habe er das unnatürlich starr wirkende Kinn trotzig vorgeschoben.
    Ich spürte sofort, daß etwas nicht in Ordnung war. Die Andruckabsorber verhinderten zwar, daß die Besatzung Beschleunigungs- oder Bremsmanöver wahrnahm, von Ausnahmesituationen extremer Belastung einmal abgesehen. Aber wer in seinem Leben insgesamt Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte an Bord von Raumschiffen verbracht hatte, entwickelte ein Gespür für Bewegungen, für Kursmodifikationen und Veränderungen jeglicher Art. Auch wenn es nur ein leises Vibrieren war, ein Summen, das andere gar nicht bemerkten ...
    Normalerweise hätte die SOL sofort auf Muel-Chens Impulse reagieren müssen. Aber es tat sich nicht das geringste.
    Ein Blick auf die Hologalerie bestätigte meinen Verdacht: Das Hantelschiff schwebte noch immer im Orbit um Auroch-Maxo-55 und hatte sich um keinen Meter von der Stelle bewegt.
     
    *
     
    „Roman?" fragte ich. „Ich verstehe das nicht", antwortete der Emotionaut. „Die SERT-Haube muß defekt sein. Sie leitet meine Steuerimpulse nicht weiter. Ich muß auf manuelle Steuerung umschalten ..." Er hob die Hände zu der helmartigen Haube. „Das wüßte ich aber", erklang SENECAS Stimme in der Zentrale. „Die SERT-Haube funktioniert einwandfrei, aber ich kann ihre fehlerhaften Kursanweisungen nicht umsetzen. Dies ist eindeutig nicht der Weg nach INSHARAM."
    „Roman, versuche es erneut!" befahl ich und schaute mich um. Plötzlich bereitete es mir Unbehagen, mit einer körperlosen Entität zu kommunizieren. Es wäre mir lieber gewesen, wenn das Bordgehirn der SOL in irgendeiner Gestalt greifbar gewesen wäre, notfalls als Hologramm. „SENECA, ich befehle dir als Expeditionsleiter, Muel-Chens und damit auch meine Anweisungen sofort zu befolgen."
    „Das ist mit leider nicht möglich", erwiderte die Positronik. „Mir liegt ein Überrang-Befehl vor, demzufolge ein anderer Kurs als der richtige nicht eingeschlagen werden

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