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2042 - Chaos in Para-City

Titel: 2042 - Chaos in Para-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm. „Sie holen noch etwas mehr", erläuterte er. „Wir haben unseren Auftrag noch nicht ganz erfüllt."
    Vier weitere Minuten vergingen, dann erschien Kaplize plötzlich mit den beiden Frauen und einer Antigrav-Palette, auf der ein zylindrisches Gerät lagerte. Es war 1,70 Meter hoch und hatte einen Durchmesser von etwa 1,20 Metern. „Was ist das?" fragte der Schallmanipulator. „Ein Paratronprojektor", antwortete der Teleporter bereitwillig. „Das Ding hat eine Masse von beinahe zehn Tonnen und verfügt über einen vollgefluteten Gravitraf-Speicher. Damit ist ein Dauerbetrieb von wenigstens zehn Tagen möglich. Wir können den Projektor aber auch ans Netz anschließen. Es war ein hartes Stück Arbeit, ihn herauszuholen." Stolz lächelnd fuhr er sich mit dem Handrücken über die verschwitzte Stirn. „Das wär's, Freunde", fuhr er fort. „Ich bin geschafft. Jetzt müsst ihr mir helfen. Gebt mir alle Energie, die ihr habt, damit wir die beiden Objekte nach Para-City bringen können."
     
    4.
     
    Das Haus lag am Hang eines üppig begrünten Hügels. Es leuchtete weiß im Licht der Sonne, und es vermittelte auf Anhieb den Eindruck von Wohlstand und Luxus. Er stieg aus einem Gleiter und schritt langsam darauf zu. Dabei sah er, wie sich die Eingangstür öffnete und wie seine Schwester glücklich lächelnd auf einem Antigravkissen herausglitt, um ihn zu begrüßen. Sie streckte ihre Arme aus, und er meinte, ihre Stimme vernehmen zu können.
    Ihr folgten zwei Ärztinnen. Eine von ihnen sagte zu ihm, dass Laura bemerkenswerte Fortschritte gemacht habe und sicherlich bald wieder ganz gesund sein werde. „Komm hoch!" rief jemand, der irgendwo hinter ihm war und nichts mit Laura zu tun hatte.
    K'rigan fuhr erschrocken zusam men. Die Bilder von dem schönen Haus und seiner Schwester erloschen schlagartig. Er fand sich in seinem Container wieder, in dem sich die Angst vor dem Gen-Tod manifestiert hatte, in dem so gut wie alles grau war und in dem sich außer einem Bett nur noch ein Sessel, ein Hocker und ein kleiner Tisch verloren.
    „Was ist los mit dir, Yonder?" fragte Rune Karuga. „Stimmt etwas nicht?"
    Der kahlköpfige Freund war um Höflichkeit bemüht, doch der argwöhnisch forschende Unterton war unüberhörbar. „Sollte ich mir Sorgen machen?"
    „Unsinn", gab der Telekinet unwirsch zurück. Er versuchte, die Angst vor dem nahen Tod zu verdrängen. Es gelang ihm nicht ganz. „Ich habe nur ein bisschen gedöst. Das ist alles. Was gibt es?"
    „Komm mit!"
    K'rigan folgte ihm über einige Gänge und durch die Container des Rathauses hindurch bis in den Palast, den Koo Parkinson sich hatte errich ten lassen. Damit betrat er eine andere Welt, die keineswegs spartanisch eingerichtet war, sondern die allen Komfort bot, den die moderne Zivilisation des Jahres 1303 NGZ hervorgebracht hatte. Lediglich die syntronischen oder positronischen Zusätze fehlten, die buchstäblich alles steuerten und die Bewohner auf Schritt und Tritt begleiteten. Auf sie hatte Parkinson weitgehend verzichtet, weil er sich durch sie bevormundet fühlte.
    K'rigan empfand keinen Neid. Einem Mann wie dem Para-Fürsten stand jeder Luxus zu, denn niemand leistete mehr und niemand war bedeutender in Para-City als er.
    Der Telekinet achtete nicht darauf, wohin sie gingen. Seine Gedanken richteten sich immer noch auf die Bilder, die er kurz zuvor gesehen hatte, als er geträumt und dabei seine eigenen Erinnerungen gesucht hatte. Er verstand nicht, dass er sich kaum entsinnen konnte, was im letzten Jahr mit ihm geschehen war.
    Keine Mühe hatte er, sich an das zu erinnern, was er in den Jahren zuvor und in seiner früheren Kindheit erlebt hatte. Doch das letzte Jahr und noch einige Monate dazu blieben ihm verschlossen, und nur wenig kam in solchen Bildern nach oben, wie er sie in dieser Nacht gesehen hatte.
    Was war das für ein Haus gewesen? Hatte es seiner Schwester gehört? Aber diese war doch schwer erkrankt gewesen, und soweit er wusste, hatte sie nie so viel Geld verdient, dass sie sich ein derartiges Anwesen hätte leisten können. Und ihre Eltern konnten es ihr auch nicht hinterlassen haben. Die waren mittellos gewesen. „Was sagst du dazu, Yonder?" fragte Koo.
    Der Para-Fürst stand breitbeinig und mit triumphierend leuchtenden Augen neben einem zylindrischen Körper, der mitten im Raum in einem Tragegestell aus Formenergie schwebte.
    K'rigan hatte so etwas noch nie zuvor gesehen, doch die Form des

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