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2042 - Chaos in Para-City

Titel: 2042 - Chaos in Para-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seines verstorbenen Freundes saß und verzweifelt versuchte, ihn wieder zum Leben zu erwecken. Er legte dem Schallmanipulator die Hand auf die Schulter. „Hör auf damit!" bat er leise und einfühlsam. „Dein Freund ist tot. Du kannst ihm nicht mehr helfen. Auch nicht dadurch, dass du die Totenstarre verhinderst. Es ist längst zu spät. Wiederbelebungsversuche haben keinen Sinn mehr."
    „Ich habe ihn schon als Kind gekannt", klagte Jacques mit halb erstickter Stimme. „Und in den letzten Jahren waren wir wie eine Einheit." Er wischte sich die Tränen aus den Augen. „Ich kann ihn doch nicht im Stich lassen."
    „Das tust du nicht", sagte Trim. „Seit Stunden bemühst du dich um ihn, obwohl der Medorobot ihn längst für tot erklärt hat. Es ist vorbei. Sieh es endlich ein und komm mit. Später werden wir ihn mit den anderen Toten auf den Friedhof bringen."
    „Er war ein mutiger Mann", flüsterte Byleur. „Ich habe ihn immer bewundert. Er fürchtete sich nicht vor dem Tod und hatte vor allem den Mut, wie ein Mann zu leben."
    Wie in Trance folgte Byleur ihm zu einem Container am Rande der Stadt, in dem sich mehr als zwanzig Männer und Frauen versammelt hatten, um an einer Beratung teilzunehmen. Unter ihnen waren Startac Schroeder, Rihno Parndajn, seine Freundin Nara Jallieg, die ihren Dienst für heute im Rathaus beendet hatte, und Manterlan, der Telekinet, der schüchternes Interesse für Nara zeigte. Der Wortführer der mutantischen Gemeinschaft war ein unansehnlicher Mann mit einer seltsam verschobenen Kinnpartie, einer vorspringenden Stirn und einer breiten Nase.
    Nara beachtete ihn ebensowenig, wie sie zuvor auf K'rigans Annähe rungsversuch eingegangen war. Sie hatte nur Augen für Rihno, dem ihre ganze Liebe galt. Der junge, drahtig wirkende Suggestor schien ihre Zuwendung und ihre Hilfe zu brauchen. Auf Trim Marath machte er einen ausgesprochen depressiven Eindruck. „Was ist mit dir?" fragte er leise. Rihno blickte auf. „Mir geht es nicht gut", eröffnete er ihm. „Ich fühle, dass ich sterben werde und dass die Rettung für mich zu spät kommt."
    „Unsinn", tröstete Trim ihn und klopfte ihm aufmunternd die Schulter. „Du musst durchhalten. Nara zuliebe!" Sie lächelte dankbar, und er nickte ihr bekräftigend zu. „Wir sind noch viel zu wenige, um eine schlagkräftige Opposition gegen Koo Parkinson bilden zu können", sagte Startac Schroeder, der mitten in der Gruppe stand. „Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir stärker werden."
    „Ich weiß nicht", entgegnete Manterlan mit resignierendem Achselzucken. „Was können wir denn schon ändern? Es stimmt, dass Koo und seine Anhänger ruppig mit uns umgehen, um es mal milde auszudrücken, aber im Grunde genommen wollen sie auch nur, dass wir gerettet werden und nicht sterben müssen."
    „Wenn Para-City als demokratische Einrichtung Bestand haben soll, dürfen wir uns nicht passiv verhalten!" rief Startac Schroeder. „Wir alle müssen uns bemühen, unsere Probleme zu erkennen, und wir alle müssen um Lösungen ringen, auch wenn sie nicht leicht zu finden sind. Wenn wir geschehen lassen, dass eine kleine Clique über unser aller Schicksal bestimmt, obwohl wir die Möglichkeit haben, unsere Zukunft mit zu gestalten, sind wir nichts weiter als eine Hammelherde, die ihre Chancen nicht verdient hat."
    „Vollkommen richtig! Wir können nicht dulden, wie sich Parkinson und die anderen aufführen", mischte sich Trim Marath ein. „Nach allem, was ich gehört habe, werden er und seine Freunde sogar verdächtigt, einen oder mehrere Morde begangen zu haben. Zumindest der Tod von Falo Gause wirft eine Reihe von Fragen auf."
    „So wie bisher können wir nicht weitermachen", stellte Schroeder fest. „Wir müssen Vorbereitungen treffen. Unter anderem brauchen wir ein Versteck, in dem wir diejenigen von uns verschwinden lassen können, die akut durch Parkinson und seine Clique gefährdet sind."
    „Wo um alles in der Welt können wir denn jemanden in Para-City verstecken?" fragte Manterlan. „In einem Container natürlich", antwortete Trim. „Oder unter einem Container. Unser Freund Rihno kennt einige Tricks, die man mit Spiegeln anstellen kann."
    „Das stimmt", bestätigte Nara. „Rihno hat als Kind als Assistent eines Illusionisten gearbeitet." Sie lächelte ihren Freund an. „Und deine Kindheit ist noch nicht lange genug her."
    „Er soll einen Container mit Spiegeln präparieren", argumentierte Trim. „Wenn jemand die Tür öffnet und

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