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2044 - INSHARAM

Titel: 2044 - INSHARAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entfernt. Mir kam es vor, als könnten wir genauso gut auch wieder in unserer sechsunddreißig Millionen Lichtjahre entfernten heimatlichen Milchstraße sein. „Ich ... bin mir nicht sicher", gestand er, griff in eine Außentasche seiner Montur, holte ein Marzipanbrot von der Größe eines normalen Brotlaibs hervor und stopfte es sich geistesabwesend in den Mund. Seine Zähne schienen so groß wie die Molaren eines der Elefanten zu sein, mit denen Hannibal und ich die Alpen überquert hatten. „Ich glaube, ich habe ein ... Lebewesen gesehen."
    „Ein Lebewesen? Hier? In kondensierter Psi-Materie?"
    Tonko nickte bekräftigend und griff instinktiv an den gewaltigen Waffengurt um seine Taille. Links war ein überschwerer Thermostrahler daran befestigt, rechts ein Kombistrahler. Wenn ich darüber nachdachte, hatte ich ihn noch nie ohne diesen Gurt und diese Waffen gesehen. Ich ging davon aus, dass er Gurt und Waffen auch in der Dusche trug. Die unheimliche Umgebung zerrte an unser aller Nerven. Hier an Bord der kleinen Space-Jet war es noch schlimmer als in der SOL. „Es sah aus wie ... wie eine irdische Seekuh, drei Meter lang, aber der Körper war fast völlig durchscheinend und vor dem Hintergrund des Meeres kaum zu erkennen ..."
    „Eine Seekuh?" Ich war keineswegs versucht, die mögliche Beobachtung ins Lächerliche zu ziehen. Ertruser hatten im allgemeinen scharfe Sinne, waren reaktionsschnell und zuverlässig. Und Tonko Kerzner neigte gewiss nicht dazu, Phantasien nachzuhängen oder Phantomen hinterher zu jagen. „Eine durchscheinende Seekuh?"
    „Non vielleicht drei Metern Länge ..." Er rief die Speicheraufzeichnungen auf.
    Zuerst sah ich nur unendliches Blau, unmittelbar vor uns kristallklar, aber mit steigender Entfernung zunehmend diffuser. Dann machte ich etwas aus, das ich zuerst für eine Strömung hielt, ein Reiben von kälterem an wärmerem Wasser, ein Flimmern, das aus dem Druckangleich entstand ...
    Aber ich stellte fest, dass es sich um die Wandung des INSHARAM handelte. Wir hatten den Rand des seltsamen Zwischenraums erreicht. Es war durchscheinend. Aber das transparente Etwas war keine Seekuh. Auch nichts, was man damit vergleichen konnte. Es war viel, viel größer.
    „Ganz vorsichtig, Necker", sagte Marth Ravved. „Wie Igel beim ..."
    „Igelschiffe beim Andocken", warf Dustaff ein, der dicht hinter seinem Bruder stand und ihm über die Schulter sah. Necker Ravved wandte den Blick nicht von den Kontrollen der SOL-SJ09. „Immer mit der Ruhe", mahnte er. „Ich habe alles unter Kontrolle." Wie um seine Worte zu verhöhnen, ging ein heftiger Ruck durch die Space-Jet, begleitet von einem dumpfen Dröhnen und Vibrieren.
    Necker nahm die Geschwindigkeit etwas zurück. „Über fünfunddreißig Knoten sollten wir nicht gehen", murmelte er leise. „Aber das ist ja auch nicht ohne.
    Setz dich lieber und schnall dich an, Dustaff! Ich habe noch kein Kapitänspatent."
    „Knoten", sagte Dustaff. „Paß bloß auf, sonst dreh' ich dir einen Knoten in deinen kostbaren Stab, den wir heute gefunden haben. Und dein Kapitänspatent kannst du dir ..."
    „Halt die Klappe, Dustaff!" schnauzte Marth. „Ein Knoten entspricht einer Seemeile pro Stunde, und das sind immerhin 1,852 Kilometer pro Stunde beziehungsweise 0,514 Meter pro Sekunde."
    „Ein halber Meter pro Sekunde? Wie viel ist das in Lichtgeschwindigkeit? Kann man das überhaupt noch in Zahlen ausdrücken?"
    „Ach, halt doch endlich die Klappe, Dustaff", knurrte Necker. „Sag mal, Necker, hab' ich neulich Darla Markus aus deiner Kabine kommen sehen? Macht sie jetzt schon Hausbesuche? Oder war sie gar nicht dienstlich bei dir? Sonst trägt sie doch immer so eine kunstvolle Turmfrisur, aber da war ihr Haar fürchterlich zerzaust und hing schlaff herab ..."
    Necker sah seinen Bruder nur an. „Das war wohl nicht alles, was da schlaff herabhing."
    Der jüngste Ravved nahm die Geschwindigkeit der SOL-SJ-09 abrupt zurück. Ein Ruck fuhr durch die Space-Jet, und Dustaff wurde der Boden unter den Füßen weggerissen. Unsanft landete er auf dem Körperteil, den viele für seinen wichtigsten hielten, zumindest für wichtiger als seinen Kopf. „Das hast du absichtlich getan", sagte Dustaff. „Hab' ich nicht", widersprach Necker. „Bruderherz, Andruckabsorber arbeiten auf hyperenergetischer Basis. Deshalb kann ich sie nicht einschalten. Wir müssen leider mit einer unruhigen Fahrt rechnen. Schnallst du dich jetzt endlich an?"
    „Was sollte das?" fragte

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