Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2044 - INSHARAM

Titel: 2044 - INSHARAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ihre Umgebung.
    Ihre Ehrfurcht vor dem Grenzenlosen Glück wuchs ins Unermessliche. Der Weg war beschwerlich gewesen, ja, und sie hätte ihn ohne Herims psionische Essenz nicht bewältigt. Und auch die Strecke von der Mündung des Dimensionstunnels zur Sauerstoffblase hätte sie fast das Leben gekostet. Aber all diese Bemühungen wurden mit dem Paradies entlohnt.
    Jonkylm war von ungeheuren, geballten psionischen Kräften umgeben, die allerdings nicht auf irgendwelche kritischen Massen reagierten und damit auch keine katastrophalen Reaktionen auslösten, wie es in der AurochMaxo-Dunkelwolke der Fall gewesen war. Diese Energien waren in den psimateriellen Wassermassen des Ozeans gespeichert und manifestierten sich in ihnen als flüssige, ultrahochfrequente Hyperenergie. Jonkylm erholte sich schnell. Und ging nach einer kurzen Phase der körperlichen Konsolidierung im INSHARAM auf Erkundungsfahrt.
    ESTARTU hatte nicht zuviel versprochen. Als Jonkylm das erste Staunen über die Wunder ihrer neuen Welt überwunden hatte, wurde ihr klar, dass sie sich an diesem Ort auf unbegrenzte Zeit in Ruhe und Muße entwickeln konnte. Hier gab es nichts, was sie störte, ablenkte oder gar bedrohte.
    Aber das INSHARAM war seltsam. Die kugelförmige Sauerstoffblase in der taschenförmigen Ausbuchtung wies einen Durchmesser von achtzig Kilometern auf. Sie war das Zentrum eines Inversen Schwerkraftfelds; hier wirkte die Schwerkraft vom Mittelpunkt weg, so dass inmitten des umgebenden Ozeans eine kleine Hohlwelt entstanden war, deren flüssige Innenwandung für Jonkylm unten lag.
    Zum Zentrum der Hohlblase wurde die Atmosphäre immer dünner, und in ihrem Mittelpunkt herrschte quasi ein Vakuum vor. Ob diese Bedingungen künstlichen oder natürlichen Ursprungs waren, wusste die Inzaila nicht. Aber sie mussten so sein, um ihr Überleben zu ermöglichen: Ansonsten wäre der Druck in Höhe der Hohlweltwandung unerträglich hoch gewesen.
    Jonkylm fand nie heraus, welcher Mechanismus eigentlich für die Existenz dieser Blase verantwortlich war, entdeckte jedoch viel, viel später Spuren, die darauf schließen ließen, dass in der Wandung des INSHARAM möglicherweise robotische Schaltstationen untergebracht waren.
    Wegen der Schwerkraftverhältnisse in der Hohlwelt taufte Jonkylm ihren' neuen Lebensbereich die Inverse Küste; und da sie durch die Verschmelzung mit einer anderen Inzaila zu etwas Neuem hin zu dem Schritt zu einem Geistwesen, zur Vergeistigung, geworden war, nannte sie sich von nun an Inzaila Onda - wie ESTARTU es ihr und ihren Schwestern auf Auroch-Maxo-55 gesagt hatte.
    Wenige Jahrhunderte später erreichte eine zweite Inzaila durch den Strudel des Dimensionstunnels das INSHARAM. Jonkylms Flimmernetz hatte sich in dieser Zeit ohne ihr bewusstes Dazutun verändert, war noch empfindlicher geworden. Die Fäden des Netzes reagierten sofort auf die Anwesenheit einer Artgenossin. Wie elektrisiert schwamm Jonkylm zu jenem Abschnitt der Inversen Küste, der dem Dimensionstunnel am nächsten lag, und schickte ihre mentalen Fühler aus, doch das Flimmernetz verriet ihr bereits, dass die andere Inzaila viel zu aufgeregt vom Transport durch den Tunnel war, möglicherweise sogar betäubt von den dort herrschenden energetischen Gewalten, als dass sie über ihr eigenes Netz Jonkylms Kontaktversuche wahrnehmen würde. Jonkylm musste miterleben, wie ihre Artgenossin jämmerlich erstickte oder in ihrer Verwirrung einfach an Schwäche starb, ohne etwas dagegen unternehmen zu können.
    ESTARTUS Warnungen waren also vollauf berechtigt gewesen. Der Weg nach INSHARAM war beschwerlich und gefährlich, und anders als Jonkylm würde längst nicht jede Inzaila 'den Weg zur Inversen Küste bewältigen. Jonkylms mentaler Schrei hallte lange über den Ozean, der nicht mehr türkis war.
    Doch es war niemand da, der ihn hören konnte.
     
    5.
     
    Treibgut
     
    Die SOL-SJ-09 legte sich plötzlich auf die Seite, und Dustaff Ravved wurde auf dem Weg zu seinem Andrucksessel schon wieder von den Füßen gerissen.
    Diesmal kam er nicht so glimpflich davon. Er schlug rücklings nach hinten, prallte mit dem Kopf gegen eine Konsole und schrie vor Schmerz laut auf. Oder vor Überraschung. So schlimm schien es nicht zu sein, denn er rappelte sich wieder hoch und stürmte auf seinen jüngeren Bruder zu. „Jetzt reicht's mir, Necker! Das wirst du mir ... !"
    Er verstummte und blieb stehen, als Marth die Hand hob und Necker gar nicht auf ihn achtete. Vielmehr versuchte der

Weitere Kostenlose Bücher