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2044 - INSHARAM

Titel: 2044 - INSHARAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jüngste der Ravved-Drillinge verzweifelt, die Space-Jet wieder unter Kontrolle zu bekommen. Der Boden der SOL-SJ-09 schien plötzlich senkrecht zu stehen, und Dustaff fand sich erneut an der Konsole wieder, von der er sich gerade hochgekämpft hatte. Nun schlug er allerdings mit dem Rücken dagegen, und es knackte laut und tat wohl richtig weh. „Was ist los? Wieso ...?" rief Marth, verstummte jedoch verblüfft, als Dustaff plötzlich wie von Geisterhand gehoben in die Luft schwebte.
    Im nächsten Augenblick spürten die beiden anderen Ravved-Brüder es ebenfalls. Ihr Gewicht hatte sich merklich verringert. Die Schwerkraft hatte deutlich abgenommen. Wären sie nicht angeschnallt gewesen, würden sie jetzt genau wie Dustaff durch die Zentrale treiben. „Keine Ahnung!" Necker stabilisierte die Jet und rief hektisch Daten auf. „Zuerst hat eine Strömung uns erfasst, und dann ..." Er riss ungläubig die Augen auf. „Hier herrschen nicht nur permanent wechselnde Strömungsverhältnisse, auch der Richtungsvektor der durchaus vorhandenen Schwerkraft ändert sich immer wieder!"
    „Kannst du das präzisieren?" Hilflos zuckte Necker mit den Achseln. „Die Eindeutigkeit der Naturgesetze ist im INSHARAM anscheinend streckenweise aufgehoben, ohne dass sich ein Muster in die Beobachtungen bringen lässt ..."
    Mit einem gellenden Aufschrei landete Dustaff erneut auf dem Boden, zu seinem Glück nur aus wenigen Zentimetern Höhe. Was allerdings nicht daran lag, dass die Schwerkraftverhältnisse sich wieder normalisiert hätten. Nun herrschte eine etwas höhere Gravitation als gewohnt. „Die Schwerkraft hat sich schon wieder verändert." Neckers Finger huschten über die Kontrollen. „Ich kann nicht abschätzen, wie groß diese Veränderungen ausfallen können. Wohl ist mir nicht dabei, aber sollte die Schwerkraft über 4,8 Gravos ansteigen, werden die Andruckabsorber kurz anspringen und für Entlastung sorgen."
    „4,8 Gravos?" raunzte Dustaff, während er endlich, sich kräftig das verlängerte Rückgrat reibend, zu seinem AndrucksesseI humpelte. „Ich bin doch kein Oxtorner!"
    „Die wirst du schon aushalten, Bruderherz", sagte Necker. „Zumindest, wenn du deinen edlen Körper endlich in diesen Sessel platzierst."
    „Immerhin", maulte Dustaff und schnallte sich tatsächlich an, „haben wir schon eine bedeutende Entdeckung gemacht." Trotz seiner schmerzhaften Prellungen rieb er sich vergnügt die Hände.
    „Ortung", sagte Tonko Kerzner. Gerade eben hatten wir rein gar nichts sehen können, dann verlagerten sich die vielschichtigen Driften und Strömungen im INSHARAM plötzlich, und wir - oder besser gesagt, die Instrumente - konnten wieder einen tieferen Blick in das INSHARAM werfen. Eigentlich hatten wir über fünf Stunden lang so gut wie nichts sehen können. In der kondensierten Psi-Materie betrug die Reichweite der Instrumente lediglich sechshundert Meter. Tonko justierte unentwegt die Filter und dergleichen, um schärfere Holos hereinzuholen, doch das gelang ihm nur, wenn die Strömungsverhältnisse - und damit vielleicht die Konsistenz und Aufladung der Psi-Materie - sich auf unerklärliche Art und Weise plötzlich veränderten und den Blick in die Tiefen des seltsamen Meeres freigaben.
    Wie in diesem Fall.
    Der Ertruser legte die rechte Hand auf den Kombistrahler. Instinktiv.
    Wie so oft in den letzten Stunden.
    Mit zunehmender Häufigkeit.
    Auch er verspürte die Unruhe, die mich immer stärker in den Griff zu bekommen schien.
    Aber er hatte sich noch in der Gewalt. Vielleicht sogar besser als ich. Er rief ein Holo auf, und ich schnappte unwillkürlich nach Luft. „Träume ich, oder siehst du das auch, Tonko?"
    „Ich sehe es auch", bestätigte der Ertruser. „Falls du eine im Psi-Wasser schwebende Blase von vierzig Kilometern Durchmesser siehst ..."
    „In der Tat, die sehe ich." Sie befand sich in einer der Wandausstülpungen, von denen wir schon mehrere entdeckt hatten. Der Bereich des INSHARAM schien sich nach irgendwohin fortzusetzen. Wir hatten es bislang noch nicht gewagt, in einen dieser Appendizes einzudringen. „Seltsam", sagte Tonko versonnen. „Die Schwerkraftverhältnisse in dieser Ausbuchtung sind ..." Er hielt kurz inne. „Ich kann die Daten nicht deuten. Ich weiß nur, dass ich auf keinen Fall sagen kann, welche Gravitation uns dort erwartet. Und ansonsten kann die Ortung diese Hülle nicht durchdringen. Ich kann ihren Durchmesser nur bestimmen, weil sie die Psi-Materie auf diese vierzig

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