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2044 - INSHARAM

Titel: 2044 - INSHARAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Marth. „Weshalb hast du gebremst?"
    „Ja, was sollte das?" echote Dustaff. „Ich muss feststellen, wie die Space-Jet im Ernstfall auf schnelle Kurs- und Geschwindigkeitsveränderungen reagiert."
    „Und, wie reagiert sie?" fragte Marth skeptisch. „Ausgezeichnet", antwortete Necker. „Das INSHARAM selbst reagiert viel unkritischer auf Energieentfaltungen als der Dimensionstunnel, durch den wir gekommen sind. Solange wir keine direkt wirkenden übergeordneten Kräfte entfesseln, wie bei einem Paratron, kann uns eigentlich nichts passieren."
    „Sofern wir uns tatsächlich im INSHARAM befinden und nicht nur in irgendeiner Zwischenstation", sagte Dustaff.
    Manchmal traf er den Nagel eben mit absoluter Genauigkeit auf den Kopf. „Also?" fragte Marth. „Bei vorsichtiger Anwendung der Space-Jets können wir die als Maximum vorgegebenen fünfunddreißig Knoten problemlos erreichen."
    Nicht, dass sie sie brauchen würden. Aber es beruhigte schon, im Notfall darauf zurückgreifen zu können.
    Ihre Fahrt würde voraussichtlich nur knapp eine Stunde dauern. Atlan hatte den fünfzig ausgeschleusten Space-Jets genaue Anweisungen mit auf den Weg gegeben, und die SOL-SJ-09 war auf Tauchfahrt zur Wandung des INSHARAM. Sie befand sich knapp zwei Kilometer vom Schiff entfernt; es war also nur ein Katzensprung zur Begrenzung des Ozeans aus kondensierter PsiMaterie.
    Necker war gespannt, was sie dort finden würden.
    „Haben wir uns .,.." Ich suchte nach dem richtigen Wort. Da dies eine Tauchfahrt war, lautete es wohl: „Verfahren?"
    Tonko nahm ununterbrochen weitere Messungen vor. „Du meinst", murmelte er, während er genüsslich das nächste Marzipanbrot kaute, „ob wir irgendwie von unserem Kurs abgebracht worden sind, eine Kreisbahn gezogen haben und zu unserem Ausgangspunkt zurückgekehrt sind?"
    „Genau das meine ich", sagte ich kopfschüttelnd, während ich noch immer wie gebannt die für die Instrumente größtenteils undefinierbare Membran betrachtete, die sich vor uns in der Wandung des INSHARAM befand.
    Es bestand nicht der geringste Zweifel: Dabei handelte es sich eindeutig um die Mündung eines Dimensionstunnels!
    Wie eine hauchdünne, durchscheinende Haut lag die Membran über der Öffnung in der Wandung. Konsequent entzog sie sich allen Versuchen, ihre Konsistenz zu bestimmen. Wir konnten nur feststellen, dass sie ein gewaltiges Energiepotential aufwies. Es war auf keinen Fall ratsam, sich ihr zu nähern, bevor wir genau wussten, was es mit ihr auf sich hatte. „Da kann ich dich beruhigen", sagte Tonko. „Der Dimensionstunnel, durch den wir das INSHARAM von AurochMaxo-55 aus erreicht haben, hat einen Durchmesser von fünfzig Kilometern, der vor uns jedoch nur einen von dreißig."
    „Damit steht also fest", sagte ich, „dass das INSHARAM über mindestens zwei, vielleicht aber auch über mehrere Tunnelenden verfügt." Der Logiksektor äußerte sich nicht dazu. Wahrscheinlich war er ob dieser Feststellung so stolz auf mich, dass es ihm die Sprache verschlagen hatte. „Ich habe die Messungen abgeschlossen", sagte der Leiter des Bereichs Außenoperationen, „und würde vorschlagen, dass wir uns behutsam von hier entfernen." Tonko hätte nie zugegeben, dass ihm hier unbehaglich zumute war, aber sein Gesicht sprach Bände. Er hatte sogar sein Marzipanbrot vergessen, hatte nur einmal davon abgebissen und es dann auf die Konsole gelegt. „Einverstanden", sagte ich. Meine Stimme hörte sich in meinen Ohren fremd an. Auch mich hatte ein ungutes Gefühl beschlichen, das ich allerdings nicht näher definieren konnte. Ich glaubte, einen schwachen Druck auf den Kopf zu verspüren, nicht unähnlich dem, der mich in der Gegenwart der Inzaila Paumyr in die Bewusstlosigkeit getrieben hatte und der sogar den Extrasinn hatte verstummen lassen. „Nehmen wir wieder Fahrt auf."
    Ich hoffte, dass der Ertruser die Erleichterung in meiner Stimme nicht bemerkte. Aber ich bezweifelte es. Erinnerungen: Die Inverse Küste Die Luft schmeckte süß wie nie zuvor. Jonkylm sog sie tief ein und spürte, wie sie sich in ihrem riesigen Körper ausbreitete. Zuerst wurden jene Teile versorgt, in denen ihr Bewusstsein angeordnet war. Bei ihrer Größe würde es noch Stunden dauern, bis auch die letzten Äste, Zweige und Blätter wieder mit Sauerstoff versorgt wurden. Mit letzter Kraft war sie in die Sauerstoffblase eingetaucht, doch die unmittelbare Gefahr war erst einmal gebannt. Vorsichtig streckte sie ihr Flimmernetz aus und erkundete

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