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2052 - Verkünder des Imperators

Titel: 2052 - Verkünder des Imperators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war. Der Salzgehalt stimmte ebenso wie die Radioaktivität und die Temperatur.
    Bre kehrte in die Halle und von dort ins Freie zurück. Flankiert von den beiden Robotern, machte sie sich auf den Rückweg zur Botschaft.
    Khan beobachtete die junge Frau aus zusammengekniffenen Augen. Wenn die Solmothen sich an ihre Ratschläge hielten, retteten sie ihr Volk vor dem Untergang.
    Wenn nicht...
    Bre Tsinga erreichte die Botschaft und zog sich für ein paar Minuten in ihre Unterkunft zurück. Anschließend suchte sie den Konferenzraum auf.
    Khan grinste verhalten und folgte seinen Mitarbeitern. Die Kosmopsychologin warf ihm einen kurzen Blick zu, als er durch die Tür trat. „Wir sind jetzt vollständig", sagte sie und projizierte ein Hologramm.
    Die Aufnahmen im Holo zeigten die Ereignisse auf dem Raumhafen nahe dem Kristallpalast des Imperators; offensichtlich waren sie vom Pikosyn des Galornenanzugs aufgezeichnet worden. Rhodans Stimme erklang und gab Erläuterungen zu dem Vorgang ab.
    Cistolo Khan spürte, wie es in seinem Kopf zu jucken begann. Er wußte, was sich ereignet hatte. Jetzt sah er es endlich mit eigenen Augen. Er erlebte die Geburt der Superintelligenz SEELENQUELL mit, zu der er gehörte und der er sich eng verbunden wußte. „Phantastisch, einfach wundervoll", kam es ihm über die Lippen. Er erntete erstaunte und teils erschrockene Blicke. „Cistolo hat vollkommen recht", sagte Bre Tsinga. „Es ist nur wenigen Lebewesen vergönnt, die Entstehung einer solchen Entität mit eigenen Augen zu erleben."
    Die Kugel waberte in Regenbogenfarben und sprühte teilweise wie eine Wunderkerze. Parapsychische Entladungen waren das. Vorhandene sechsdimensionale Komponenten verfälschten die Meßergebnisse und ließen keine klaren Rückschlüsse auf die mentale Macht SEELENQUELLS zu.
    Khan lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und preßte die Lippen aufeinander. Die Aufzeichnung war zu Ende. Es folgten Ortungswerte sowie zahlreiche Grafiken, offensichtlich aus geheimdienstlichen Unterlagen der Terraner.
    Sie zeigten, daß SEELENQUELL nach Arkon III gegangen war und sich dort niedergelassen hatte.
    Auch das stimmte komplett.
    Die „Hand" der Superintelligenz rang um Fassung. Auf Terra wußten sie über alles Bescheid. Die zwangsläufige Folge war, daß es bald die ganze Galaxis erfahren würde. Mit Ausnahme der Lebewesen hinter dem Kristallschirm natürlich.
    Täuschte er sich, oder starrte ihn die Kosmopsychologin an? Als Empathin war sie in der Lage, seine Stimmungsschwankung zu erkennen und daraus Schlüsse zu ziehen.
    Bre sprach über die Vorgehensweise, die Rhodan und die LFT eingeleitet hatten. Bei der Erwähnung der noch lebenden Monochrom-Mutanten zuckte Cistolo unwillkürlich zusammen. Dieser Gedanke war ihm noch nicht gekommen. Es lag auf der Hand, daß ein Wesen wie SEELENQUELL alle Anstrengungen unternehmen würde, um seine Existenz zu festigen. Eine junge Superintelligenz besaß vergleichsweise geringes Potential und mußte dem Angriff jeder stärkeren Entität unterliegen. Gegen einen solchen mit mentalen Kräften geführten Kampf halfen keine Raumflotten.
    Die Männer und Frauen diskutierten eine halbe Stunde lang über die unmittelbaren Konsequenzen für Mirkandol. Es stand zu befürchten, daß SEELENQUELL ähnlich verfuhr, wie sie es von Morkhero her kannten: daß er Einzelwesen per Fernhypnose zu seinen Handlangern machte.
    Khan fand es merkwürdig, daß Bre nicht weiter auf diesen wichtigen Aspekt einging.
    Sie schaltete das Hologramm ab und nahm den Datenkristall aus dem Lesegerät. „Mehr wissen wir zur Zeit noch nicht", meinte sie abschließend. „Fest steht, daß jeder von euch in Gefahr schwebt. Sicherheitsstufe Eins ist angesagt."
    „Einverstanden. Rein faktisch halten wir uns schon seit geraumer Zeit daran. Die Lage in Mirkandol ist alles andere als sicher."
    Bre Tsinga bedankte sich und beendete die Besprechung. Sie kam zu Khan herüber und sah ihn schief an. „Das alles scheint dich nicht sonderlich zu berühren", meinte sie.
    Eigentlich sollte sie es besser wissen, denn sie kannte ihn lange genug. „Ich empfinde das alles, als käme es aus einer anderen Welt", sagte er.
    Bre Tsingas Gesicht verfinsterte sich.
    Mist, dachte Cistolo. Ich muß vorsichtiger sein, was ich rede.
    Bre entspannte sich wieder. „Du solltest SEELENQUELL nicht auf die leichte Schulter nehmen. Noviel Residor geht davon aus, daß er bald die Galaktischen Räte in Mirkandol unter seinen Einfluß bringen wird.

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