2052 - Verkünder des Imperators

Titel: 2052 - Verkünder des Imperators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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Cistolo Khan und Bre Tsinga. Sie und die übrigen Mitarbeiter der LFT-Botschaft brachte er mit seiner Rede in Gefahr, aber auch viele andere Menschen in den Weiten der Galaxis. Bostich würde sich die öffentliche Bloßstellung nicht lange gefallen lassen und überall zuschlagen, wo er die Liga treffen konnte.
    Rhodan betrat die Plattform, die in die Mitte des Saales zwischen die halbkreisförmig angeordneten Reihen der Abgeordneten schwebte. Das gelbe Blinklicht wechselte übergangslos auf Grün.
    Er holte lautlos Luft. „Bürgerinnen und Bürger dieser Galaxis, ich sende euch einen Gruß von der Erde", sagte er. „Verbinden möchte ich die guten Wünsche jedoch mit einer Warnung. Auf Arkon haben sich Dinge ereignet, die den wenigsten unter euch bisher bekannt sind."
    Das grüne Licht blinkte seit zwei Sekunden und zeigte an, daß das Mikrofon nach dem Ende des Satzes abgeschaltet wurde. Die Regie spielte die Aufzeichnungen über die Entstehung SEELENQUELLS ein, begleitet von einem Kommentar zum Thema Superintelligenzen. Rechtzeitig blinkte wieder das gelbe Licht und wechselte auf Grün.
    Perry sprach sachlich und ruhig. Es fiel ihm nicht leicht, denn sein Inneres war aufgewühlt wie nur selten. Zum ersten Mal in seinem Leben sah er sich mit einer radikalen kosmischen Veränderung in der Milchstraße und der Lokalen Gruppe konfrontiert. Er empfand so etwas wie Ohnmacht und fragte sich, ob es wirklich so weit hatte kommen müssen. „Terra bietet allen Milchstraßenvölkern kostenlose Lieferungen von PsIso-Netzen an", hörte er sich sagen. „Solange der Vorrat reicht. Und wir gewähren technische Unterstützung beim Aufbau eigener Fertigungsanlagen. Schon in Kürze werden wir mit neuen Informationen aufwarten können. SEELENQUELL darf seine Macht auf keinen Fall über das Arkon-System hinaus ausbreiten. Deshalb mein Aufruf: Haltet euch von Arkon fern! Verstärkt eure Wachsamkeit!"
    Er hatte schon bessere und überzeugendere Reden gehalten. Seine Worte waren aus der Eile geboren und nicht über Wochen vorbereitet und sorgsam gewählt, wie er das zum Beispiel bei der Rede zum 1. Mai 1303 NGZ getan hatte. Wenn er in seinem Schlußwort der Milchstraße Wachsamkeit empfahl, klang es zwar eindringlich, aber dennoch vergleichsweise banal. Vielleicht hätte er mit einer guten Portion Theatralik mehr erreicht, aber solche Auftritte lagen ihm nicht.
    Was zählte, waren in diesem Fall die Informationen. Viele Milchstraßenbewohner würden ihm dafür dankbar sein, andere ihn beschimpfen oder sich über ihn lustig machen. Keiner von ihnen würde hinterher sagen können, er habe es nicht gewußt.
    Perry hob die Hand zum Gruß. Das grüne Licht erlosch endgültig und zeigte an, daß die Übertragung beendet war.
    Lautstarker Beifall brandete auf, ein Zeichen, daß er zumindest den Nerv der Abgeordneten getroffen hatte. „Sendung beendet", verkündete der Rechner.
    Rhodan grüßte zum Abschied und verließ den Sitzungssaal. Draußen wartete der syntronische Aufnahmeleiter. „Ausgezeichnete Arbeit, Resident", verkündete der Daniel-Roboter mit seinem Bioplast-Gesicht. „Die Aufzeichnungsqualität des galornischen Pikosyns übertrifft in puncto Farben und Tiefenschärfe alles, was wir bisher zu bieten hatten. Könnte der Anzug nicht ab und zu als Reporter für uns ar...?"
    „Auf keinen Fall", gab Perry zur Antwort und scheuchte die Maschine fort.
    Der Galornenanzug war zu wertvoll. Eine Arbeit für die Medien kam nicht einmal andeutungsweise in Frage.
    Bully meldete sich. „Perry, die Antwort eines gewissen Herrn wird nicht lange auf sich warten lassen. Jetzt weiß er, daß wir alles wissen. Die TLD-Mitarbeiter auf Luna spitzen schon die Ohren. Sie werden jedes künftige Wort von Bostich viermal umdrehen und analysieren. Residors Leute können dir hinterher genau sagen, welche Worte von ihm selbst stammen und welche SEELENQUELL ihm eingeflüstert hat."
    „Hoffen wir das Beste, Dicker."
    Es dauerte drei Stunden, bis Bostich ebenfalls über GALORS seine Antwort verbreiten ließ. Der Imperator kleidete sich bei seiner Ansprache auffällig dezent. Die lindgrüne Uniform spielte auf die früheren Uniformen des Solaren Imperiums an. Außer ein paar silbernen Sternen und den Schulterstücken eines Admirals fehlte jeglicher Schmuck.
    Bostichs Tonfall ähnelte dem eines versöhnlich gestimmten Vaters. Er wies Rhodans „Interpretationen" entschieden zurück und erklärte sie mit dem persönlichen Neid des Terraners angesichts der