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2053 - Der neue Tato

Titel: 2053 - Der neue Tato Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Standard-Katsugos", wandte Mintcoo ein. „Im Gegensatz zu der grobschlächtigen, auf Billigproduktion und Störungsresistenz ausgerichteten arkonidischen Version verfügen die USO-Katsugos über ein geradezu filigranes Innenleben. Nur deshalb erreichen wir bei identischem Äußeren einen Überlegenheitsfaktor von einhundert zu eins. Die erforderliche Reduzierung der Systeme würde mindestens eine Zehnerpotenz an Kampfkraft und Funktionalität kosten. Das gleichen nicht einmal wir Emotionauten aus."
    Vermutlich ließ sich vortrefflich darüber streiten, ob die Kommandantin der SHECAT Recht hatte oder nicht. Beide Katsugos waren aus Ynkon-SAC aufgebaut, einem verbesserten Kompositmaterial auf Ynkelonium-Terkonit-Basis, mit deutlich erhöhter Widerstandskraft. Multivariable Hochenergiegeschütze, eine kleinkalibrige Transformwaffe, starke Paratron-Schutzschirme und eine syntronischpositronische Hybridsteuerung vervollständigten die erhoffte Feldüberlegenheit.
    Soweit wie möglich hatten bei der inneren Konzeption die berühmten Paladin-Roboter Pate gestanden. Vor allem schuf die SERT-Steuerung ein optimales Reaktionsvermögen. Natürlich waren die Ertruser nicht das einzige Volk, das begonnen hatte, wieder Emotionauten auszubilden. Als mit der Ausbreitung. von KorraVir das Ende des rein syntronischen Zeitalters absehbar geworden war - zumindest für jeden, der die Zeichen der Zeit zu deuten verstand -, waren vielerorts längst eingemottete, veraltete Techniken aus der Versenkung hervorgeholt worden. Dieselben Syntrons, die vor geschichtlich kurzer Zeit mit Schnelligkeit und Präzision die Emotionauten verdrängt hatten, erwiesen sich nun als anfällig. Von Anfang an hatte Monkey als Chef der Neuen USO eine eigene Emotionauten-Ausbildung präferiert. „Beide Katsugos gehen gemeinsam in den Einsatz", sagte Caar Vassquo. „Ich kann also keine Beeinträchtigung erkennen. Wenn einer dem anderen Deckung gibt, wird das wohl wenig Probleme aufwerfen." Seine Miene verriet, dass er alles gesagt zu haben glaubte, was gesagt werden musste. „Nur eines noch: Falls einer der Einsatzkräfte um sein wertvolles Leben bangt, werde ich mich selbstverständlich an Bord des weniger geschützten Roboters begeben. Mehr muss ich, glaube ich, nicht sagen." Angst ...? Nicht nur Sumner Kagel fühlte sich durch die Äußerung in seiner Ehre verletzt. Caar Vassquo hatte sich damit keine neuen Freunde geschaffen. Ein Blick in die Runde verriet dem Major, dass das sogar noch untertrieben war. Wild Cats ebenso wie Quintechs ließen nicht die beste Laune erkennen, als sie die Arbeit wiederaufnahmen. Drei Tage Zeit - das war verdammt wenig.
     
    3.
     
    „Kämpfen zu müssen scheint das Schicksal unseres Volkes zu sein. Ertruser haben immer gekämpft: erst gegen die wilde und unbarmherzige Natur dieses Planeten, den wir längst unsere Heimat nennen, dann gegen uns selbst und unsere Diktatoren - nun gegen das Kristallimperium. Wir sind gestärkt aus allen Auseinandersetzungen hervorgegangen. Weshalb sollte das diesmal anders sein?"
    Untergrund-Präsident Kim Tasmaene am 9. Januar 1304 NGZ (Standardzeit) „diesmal gab es kein Entrinnen. Die schmale, von uralten Fabrikgebäuden eingerahmte Gasse entpuppte sich als Falle. Die in den unteren Geschossen fensterlosen Bauten standen im spitzen Winkel zueinander, und es blieb lediglich ein Durchgang von knapp drei Metern. Doch irgendwann in den letzten Tagen war dieser Durchgang verschlossen worden. Er hatte es nicht gewusst. Die glatte Wand aus Stahl war zu hoch, als dass er sie ohne Hilfsmittel überwinden konnte. Jeden Moment mussten die Verfolger erscheinen. Kim Tasmaene gab sich keinen Illusionen hin, diesmal hatten sie ihn. Zumindest für ihn war der Krieg vorbei. Dennoch würde er sich nicht ergeben.
    Beinahe zärtlich streiften seine Pranken über den schweren Kombistrahler, den er vor zehn Minuten einem ausgeglühten eigenen Kampfroboter entrissen hatte. Die Besatzer machten Front gegen den Widerstand, und ihre Säuberungsaktion näherte sich unaufhaltsam dem Höhepunkt. Es gab keine Deckungsmöglichkeit. Kein Muskel zuckte in Kim Tasmaenes extrem kantigem Gesicht, in dem die zentimetertiefen Falten wie aus Mattun- Gor-Basalt gemeißelt wirkten. Er hatte Karriere gemacht, zweifellos. Erst Bürgermeister in Fin Calley, war er bald nach Beginn der Invasion zum Präsidenten der Untergrundregierung Freies Ertrus gewählt worden - und nun wurde er zum Märtyrer. Gefallen im Kampf um Fin Calley.
    Er

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