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2053 - Der neue Tato

Titel: 2053 - Der neue Tato Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sicherheitserwägungen heraus permanent veränderte, musste Markov sich erst gewöhnen. Bis vor vier Wochen hätte er jeden für verrückt erklärt, der ihm geweissagt hätte, er würde eines Tages im legendären Hauptquartier der USO Dienst tun.
    Einhundertundzwanzig Siganesen lebten und arbeiteten inzwischen in Quinto-Center. Bis vor kurzem war ihre Zahl nur halb so groß gewesen, und sie hatten sich in ihrer Sektion geradezu verloren. Das war heute aber noch nicht viel anders. Mit einem halben Kubikkilometer war ihr eigener Bereich sehr großzügig bemessen. Monkey hatte sich zu einem persönlichen Bittbesuch auf Siga herabgelassen und sich nicht einmal dar an gestört, dass er mit weiteren Siganesen zugleich traditionell rhodantreue Männer und Frauen in sein Hauptquartier holte. Er brauchte die vorwiegend technischen Spezialisten, die ihre fehlende USO-Ausbildung trotz des derzeit horrenden Arbeitspensums nebenbei nachholten. Die anderen Siganesen lebten wieder auf ihrer Heimatwelt.
    Politik war für Siem Markov irrational. Dass der Terranische Resident und der Chef der Neuen USO nicht immer und keineswegs zwangsläufig gleicher Meinung waren, hatte er zwei Tage zuvor mitbekommen, als Rhodan die Katsugos besichtigte. „Gibt es Probleme?"
    Eine schnarrende Stimme riss ihn aus seinen Überlegungen. Er hatte sich gerade wieder gefragt, weshalb ausgerechnet er zu den zwei Dutzend Siganesen Quintechs gehörte, die in dem hypermodernen Technotrakt an den Katsugo-Kampfrobotern arbeiteten. Noch dazu war ihm die Überwachung der ortungsspezifischen Testreihen übertragen worden. Mittlerweile waren die Ergebnisse perfekt, nach einigen Nachbesserungen gab es keine Irritationen mehr. Die Teststrecke, ein Konglomerat aus Hologrammen und modifizierter Formenergie, gab beim pseudomateriellen Zerfall extreme Streustrahlung ab, die in den positronischen Systemen Phantombilder erzeugt hatte. Im Einsatzfall konnte ein solches Handikap tödlich sein. „Haben Sie mich verstanden, Quintech Markov?" Die Stimme wurde ungeduldig. Obwohl Siem den Sprecher noch nicht entdeckt hatte, nahm er vorsichtshalber Haltung an. „Doch, Sir!" stieß er hervor.
    Da war eine Bewegung. Etwa einen halben Meter entfernt. Oberstleutnant Caar Vassquo zwängte sich aus dem Inneren des Roboters hervor. Das neu installierte multivariable Hochenergiegeschütz füllte den Raum neben den Ortungssystemen aus. In einigen Bereichen war die Packungsdichte mittlerweile so groß, dass nicht einmal die an Präzision gewöhnten Augen eines Siganesen auf Anhieb alle Details unterscheiden konnten.
    Ausgerechnet Vassquo. Markov sah den USO-Spezialisten lieber aus weiter Ferne. Und er stand damit keineswegs allein. Caar Vassquos Haut war grüner als grün. Das sagten alle. Ein Terraner verstand wahrscheinlich nicht, dass damit seine abstoßende Art gemeint war: eiskalt, der Logik verschrieben und bar jeder Emotion.
    Vassquos Geburtstag am 9. Dezember hatten alle ignoriert. Mit 152 Jahren galt er ohnehin noch als junger Heißsporn. Er war der Einsame unter den Siganesen von Quinto-Center; jeder mied seine Nähe, wo immer es möglich war. Dabei stand er als USO-Oberstleutnant noch über dem derzeit im Einsatz befindlichen Major Domino Ross. Für das Unbehagen gab es einen handfesten Grund, Caar Vassquo war ebenso wie der Oxtorner Monkey ein Mitglied der berüchtigten Abteilung Null gewesen. Obwohl jeder Siganese im nachhinein bereit gewesen wäre, Monkeys Beteiligung an dieser Abteilung zu akzeptieren, gab es keine Duldung für einen Angehörigen des eigenen Volkes. Ein Siganese, der gelernt hatte, eiskalt zu morden - das konnte niemand verstehen. Vassquo gehörte außerdem zu den wenigen Grünhäutigen, die den Exodus im Jahr 1255 NGZ nach Camelot nicht mitgemacht hatten. Er war schon geraume Zeit vorher in den Terranischen Liga-Dienst eingetreten.
    „Sie sabotieren das CAT-Projekt, Quintech!"
    Der gleichgültige, fast weich wirkende Gesichtsausdruck des Oberstleutnants war pure Maske. Das fiel spätestens dann auf wenn er sachlich beherrscht, aber in schnarrendem Tonfall seine knappen Bemerkungen von sich gab, die immer auf den Punkt trafen. „Die Übertragung der Frontortung zur Hybridsteuerung ist ausgefallen. Bringen Sie das gleich in Ordnung, Quintech!"
    „Natürlich!" bestätigte Markov. Obwohl er im Inneren des Kampfroboters herumgeklettert war, zeigte Vassquos weiße Uniform nicht einen Hauch von Schmutz. Er blickte in die Runde, stellte zufrieden fest, dass

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