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2053 - Der neue Tato

Titel: 2053 - Der neue Tato Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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alle Quintechs mit Eifer bei der Arbeit waren, und baute sich vor Markov auf. Mit seinen 10,88 Zentimetern und seiner breitschultrigen, athletischen Gestalt überragte er den Techniker nicht nur um gen au 25 Millimeter,' sondern brachte zweifellos auch etliche Gramm mehr auf die Waage. „Die Roboter, Quintech, sind kein Kinderspielplatz. Sollte ich Sie noch einmal dabei ertappen, dass Sie die Sicherungssysteme ignorieren ..." Er verzichtete darauf, den Satz zu Ende zu bringen. „WO sind Major Mintcoo und Major Kagel?" wollte er übergangslos wissen.
    Siem Markov legte den Kopf in den Nacken. Trotzdem blieb sein Versuch, zum Schädel des Katsugo-Roboters hinaufzuschauen, vergeblich. Die Wölbung des Oberkörpers versperrte ihm die Sicht. „Oben", sagte er deshalb knapp. „Im Leitstand."
    Ein wortloses Nicken, dann zwängte der Oberstleutnant sich wieder nach innen, Vor der Röhre mit dem mechanischen Aufzug blieb er stehen und wandte sich noch einmal um. „Quintech Markov, ich erwarte Sie mit den Technikern der laufenden Schicht umgehend - wie sagten Sie? - oben!"
    Der Raum erweckte den Eindruck einer modernen Raumschiffszentrale. Keines großen Kampfschiffes wohlgemerkt, denn dafür war die Zahl der Arbeitsplätze zu gering: Navigation und Ortung; Feuerleitstand und das nahezu hufeisenförmige Pult des Piloten. Die feststehende Bildschirmgalerie nahm ein Drittel der Wandfläche ein. Darüber hinaus gab es die Möglichkeit situationsbedingter Holoprojektionen vor jeder Konsole. Einen zentralen Antigravschacht suchte man vergeblich. Den Zugang zur Zentrale ermöglichte nur ein großes Schott genau gegenüber der Bildschirmgalerie. Beide Schotthälften waren zurückgefahren und erlaubten den Blick auf einen ungewöhnlich engen und niederen Korridor. Das helle Lachen, das in der Zentrale erklang, hallte von draußen in verzerrtem Echo zurück. „Es waren immer die kleinen Leute, die große Taten vollbrachten", sagte eine warm klingende Stimme. „Ich denke zum Beispiel an Major Harl Dephin und sein Thunderbolt-Team. Der Paladin war auf sie zugeschnitten ..."
    „... während wir über kurz oder lang mit einer Kompromisslösung in den Einsatz geschickt werden", wandte eine Frauenstimme ein. „Unsere Techniker haben das Beste aus den Vorgaben herausgeholt. Ich bin begeistert von den SERT-Hauben, Major Mintcoo, und wenn ich ..." Das Geräusch näher kommender Schritte verstummte im Bereich des Schotts. „Reden Sie ruhig weiter, Major Kagel!" sagte eine schnarrende Stimme.
    Sumner Kagel, soeben im Begriff, die SERT-Haube aufzusetzen, ließ die Arme langsam wieder sinken. Allerdings wandte er sich ebensowenig um wie Tynka 'Mintcoo, die Frau an seiner Seite. Beide ignorierten sie den Eingangsbereich. „Die Lageeinschätzung wurde von höchster Stelle angepasst. Damit ergeben sich konkrete Einsatzbedingungen für die Wild Cats." Caar Vassquo hustete unterdrückt. „Es wird zeitlich sehr eng für die erforderlichen Modifikationen, aber wir schaffen es. Besprechung ist in wenigen Minuten."
    Major Mintcoo atmete tief ein und verdrehte die Augen. Nur Kagel konnte es sehen. In einer vielsagenden Geste blinzelte er der Frau zu. „Wo?" fragte er verhalten und wandte sich erst jetzt zögernd um. „Hier. In der Zentrale von TOMCAT."
    „Zuwenig Platz für alle", widersprach Major Kagel sofort. „Wenn wir zusammenrücken, ist das kein Problem." Tynka Mintcoo schluckte krampfhaft.
    Für einen kurzen Augenblick ging ein Beben durch ihren Körper. Mit ihrer kaum verhohlenen Abneigung gegen Vassquo wusste sie sich in guter Gesellschaft. Ihr Blick schweifte unruhig durch die Zentrale. Caar Vassquos Nähe jagte ihr stets einen Schauder den Rücken hinab. Einfach ignorieren? - Sie hatte es versucht. Vergeblich. Weil sie sich nicht wirklich bemüht hatte, Oberstleutnant Vassquos Vergangenheit zu akzeptieren. 'Die Abteilung Null war für ihn ein Makel, der sich nicht abwaschen ließ. Über die Schnelligkeit, mit der Caar Vassquo Karriere gemacht hatte, wurde sogar offen diskutiert. Die meisten Siganesen hätten am liebsten Domino Ross in der Spitzenposition gesehen. Doch Monkey förderte seinen ehemaligen Kollegen. Es gab ein zutreffendes altterranisches Sprichwort, das Tynka Mintcoo mit Vorliebe gebrauchte: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Obwohl sie nicht wusste, was eine Krähe war, gefiel ihr der Satz, unterstrich er doch das besondere Verhältnis in der Führungsspitze der Neuen USO. Die ersten Techniker trafen ein.

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