2054 - Die Höhlen von Ertrus
Präsident Tam Sorayto hauptverantwortlich.
Hier ging es um einen widerrechtlich besetzten Planeten, die Hauptwelt der Kreit-Koalition.
Die Ertruser leisteten in ihrer Gesamtheit passiven und aktiven Widerstand. Für jeden Getöteten rückten zwei andere nach. Der Kampf gegen die Besatzer befand sich nach Ansicht Tasmaenes erst in seiner Anfangsphase.
Der vom Volk gewählte und von Rhodan vereidigte Präsident reichte dem Terraner die Hand. „Wir haben euch nicht gerufen, damit ihr uns helft", sagte er betont leise. „Wir kommen allein zurecht. Aber nun seid ihr da, und wir unterstützen euch. Was immer ihr vorhabt, es kann uns nur von Nutzen sein. Jetzt, da wir unter uns sind, willst du sicher ein paar informierende Worte an die Männer und Frauen richten."
„Nein, Kim. Ich habe es nicht vor."
Der Ertruser wirkte einen Augenblick irritiert. „Wie du meinst. An die Arbeit, Männer. Die Zeit drängt."
Die Ertruser machten sich auf den Weg zum Bohrturm-Skelett. Tasmaene blieb bei Rhodan und nahm ihn ein Stück zur Seite. „Aus Sicherheitsgründen bleibt es also dein Geheimnis", stellte er fest.
Rhodan nickte. „Ja. Die Details zumindest. Außer Monkey und mir wird es niemand erfahren.
Nicht, solange wir unterwegs sind."
„Wir können uns denken, worum es geht."
„Das ist erlaubt." Ein eigentümliches Lächeln lag um den Mund des Terranischen Residenten. „Behaltet es trotzdem für euch!"
*
Kim Tasmaene und seine elf Begleiter trösteten sich mit dem Gedanken, daß die zehn USO-Spezialisten und TLD-Agenten in Rhodans und Monkeys Begleitung sowie die siganesischen Besatzungen der beiden Katsugos ebensowenig über das eigentliche Ziel des Unternehmens Bescheid wußten wie sie selbst.
Der Terraner hatte die Einheimischen zudem nur für den Vorstoß zur Mine angeheuert, nicht aber für das eigentliche Kommandounternehmen.
Perry folgte den Ertrüsern zum Bohrturm. Der Schacht stand bis zum Rand voll Wasser.
Tasmaenes Gesichtsausdruck weckte keine Hoffnungen in ihm. Der Riese streckte ihm seine riesige Pranke entgegen und ließ die winzige Mikrosonde auf seiner Handfläche hin und her tanzen. „Fünfzig Meter Wassertiefe", sagte er. „Das stimmt nicht mit den Angaben in den Plänen überein, die ihr erhalten habt. Es müßten deutlich mehr sein."
Perry runzelte die Stirn. Er musterte die Aufzeichnungen der damaligen Prospektoren und der Gesellschaft, die dieses Gebiet erschlossen ha tte. Es gab nur einen einzigen Bohrschacht von über vierhundert Metern Tiefe. „Wir untersuchen zusätzlich die Beschaffenheit des Schachtbodens", fuhr der ertrusische Präsident fort. „Möglicherweise hat man den Schacht zur Tarnung zugeschüttet. Es wäre ein Indiz, daß der Untergrund größere Mengen des Emb-Metalls birgt. Über dem Füllmaterial hat sich dann das Grundwasser gesammelt."
Ein Grundwasserstand in Bodenhöhe stellte in den Gör-Oasen nichts Außergewöhnliches dar.
Die vulkanische Aktivität erhitzte das Tiefenwasser und ließ es aufsteigen. Es drückte die etwas kühleren Wässerschichten bis dicht an die Planetenoberfläche. Gleichzeitig wirkten die dichten und saugfähigen Schichten des Pressurit-Oberflächengesteins wie eine Art Schwamm, der das Wasser band und verhinderte, daß sich die Oasen in Sumpflandschaften verwandelten.
Tasmaene schnippte die Sonde mit dem Zeigefinger in den fast kreisrunden Teich zurück. Sie versank in Sekundenbruchteilen, beschleunigt von der hohen Anziehungskraft des Planeten.
Wieder drang sie bis zum Grund vor und stellte Messungen an.
Anschließend entnahm sie eine winzige Bodenprobe. Zurück an der Wasseroberfläche, überspielte sie die Daten in den Syntron des Ertrusers.
Kim Tasmaene warf einen Blick auf das Display vor seiner Brust. „Kein Füllmaterial", stellte er fest. „Der Schacht war nie tiefer. Es sieht so aus, als hätte hier jemand nach Emb oder anderen Erzen gesucht und die Suche erfolglos abgebrochen. Tut mir leid, aber das hier ist eine Sackgasse."
Einen winzigen Augenblick lang fraß sich der Gedanke in Perrys Bewußtsein, daß sie betrogen worden waren. Daß jemand der USO falsche Daten geliefert hatte und es sich bei Dazgun Mira um eine Falle handelte.
Dann aber fiel sein Blick auf die entspannten Gestalten der Ertruser, die um den Bohrschacht standen. „Die Unterlagen sind alt und entsprechen wahrscheinlich nicht dem aktuellen Zustand des Geländes", fuhr Tasmaene fort. „Die Berichte von Emb-Vorkommen in dieser Gegend haben
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