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2060 - Geburt eines Helden

Titel: 2060 - Geburt eines Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwiegen auch die Sambarkin.
    Jetzt darf niemand mehr husten, dachte Trim nervös. Er trat mit den Füßen auf der Stelle, da er kaum noch stillhalten konnte.
    Worüber regte er sich eigentlich so auf? Es kam doch nur wieder ein weiterer schwerbewaffneter Wilder, der die Empore vermutlich deswegen brauchte, weil man ihn sonst übersah. Einer mehr oder weniger, wo lag der Unterschied? Ihr Leben hing an einem seidenen Faden, so oder so.
    Ein Ratiniih in einer schwarz und rot ausgestatteten, mit vielen Symbolen behängten Uniform trat mit wuchtigen Schritten neben die Empore. Vermutlich war es Cherckhhaal selbst, Rembattas Adjutant. „Steht still und erwartet den Obersten Waffenträger, Rembatta-O-E", verkündete er mit elektronisch verstärkter, schallender Stimme, „Triumphator und Anführer der Kolonisten von Außenland, Sieger in zahllosen Schlachten, oberster Ratgeber und Stratege, unfehlbarer Meister der Kriegskunst, erfolgreicher Teilnehmer in zahlreichen Duellkämpfen..." Bla... bla... bla..., dachte Trim Marath und hörte nicht mehr hin. „... seht und staunt, jubiliert und ehrt den großen Omera Ekhdaran, wie es ihm gebührt!"
    Endlich schien der Adjutant zu einem Ende zu kommen. Die Luft auf dem Platz knisterte geradezu vor Anspannung.
    Der Jungmutant beschattete die Augen mit der Hand. Er glaubte, eine Bewegung in der Schleuse gesehen zu haben. Aber die Empore versperrte weitgehend die Sicht.
    Doch dann wurde er endlich erlöst. Ein Kopf wurde sichtbar, ganz offensichtlich wurde das Siegertreppchen nun erklommen. Dem Kopf folgte rasch ein Körper.
    Es herrschte Totenstille. Alle Augen waren auf den Obersten Waffenträger gerichtet.
    Und Trim Marath dachte: Warum nur muß es immer noch schlimmer kommen?
     
    4.
     
    Der Handel
     
    Er war groß. Riesengroß. Zweieinhalb Meter hoch und über zwei Meter breit. Beine wie Säulen, Arme wie Keulen. Bei jeder Bewegung wölbten sich Knoten, Klüfte und Berge von Muskeln unter seiner an den Gliedmaßen eng anliegenden Uniform, Sehnen zeichneten sich ab wie Stahlstränge. Die Proportionen, waren perfekt, der gesamte Körper bildete die vollkommene, schaurige Harmonie einer lebendigen Kampfmaschine.
    Auf einem sehnigen Hals saß ein mächtiger, flacher, mit einem schwarzorange gestreiften Fell überzogener Raubtierschädel, der Trim an eine terranische Hyäne erinnerte, mit einer langen Schnauze, die in einer sich ständig in Bewegung befindlichen flachen Nase endete, und mit zähnestarrenden, stark bemuskelten Kiefern, die vermutlich selbst besonders stabile Knochen mit einer Leichtigkeit durchbeißen konnten, als wären es Zahnstocher.
    Ein Paar stechend gelbe Augen blickte zugleich prüfend und gelangweilt über die Sambarkin, die geschlitzten Pupillen weiteten sich und zogen sich zusammen; ein rötliches Glühen lag in ihnen, das hinterlistig und seltsam charismatisch zugleich wirkte. Ein Blick, dem man sich nicht so leicht entziehen konnte - doch Rembatta-O-E blinzelte zu Rimbas Stern hinauf und setzte sich dann eine riesige schwarze Sonnenbrille auf die lange Nase.
    Zwischen den runden, eher unscheinbar halb im Fell verborgenen Ohren bis über den Nacken hinunter fiel eine lange, schwarzorange, drahtige Haarmähne.
    Rembatta-O-E trug eine rotgelbschwarze, mit Epauletten, bunten Litzen, Symbolstickern und Orden kitschig überladene Uniform mit einem Brustpanzer, oberschenkelhohe Stiefel, einen schwarzen Überwurf, auf dem das blutrote Symbol des Flaggschiffs abgebildet war, und einen breiten Waffengürtel. An der linken Seite hing eine riesige Strahlwaffe, die mit grellschimmerndem Fluoreszenzlack überzogen war, an der rechten baumelte der Morgenstern, die Schlagkugel mit messerscharf blitzenden Auswüchsen bedeckt. Auf dieser Seite war die Uniform verstärkt und mit einem Schutzüberzug versehen.
    Der Oberste Waffenträger genoß seinen Auftritt sichtlich. Hoch aufgerichtet zeigte er sich auf der Empore und fletschte die Zähne zu einem unmißverständlichen höhnischen Grinsen. Kein einziges Wort fiel.
    Die Außenländer behielten ihre stramme Haltung bei. Die Sambarkin waren vermutlich vor Entsetzen erstarrt; zumindest übertrug Trim seine eigenen Gefühle auf sie. Selbst Hermigo, der inzwischen wieder aus seinem Versteck aufgetaucht war, zuckte nicht einmal mit der spitzen Nase.
    Alle warteten ab, was der Oberste Waffenträger zu tun gedachte. Es war klar, daß er die Verhandlung eröffnen mußte, obwohl man an den unruhigen Lappfingern Pali Hutebaus

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