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2065 - Mission Hundertsonnenwelt

Titel: 2065 - Mission Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vurguzz-Genuss. Er schwor sich, dass er beim nächsten Mal zurückhaltender sein würde. Gleichzeitig aber verlangte jede Faser in ihm nach dem „Stoff". Es würde hart werden, seinem Vorsatz treu zu bleiben. „Sei's drum", murmelte Bruno. „Nur die Einspritzpumpe ist jetzt wichtig." Er zog sich zusammen, bis er Säulenform hatte. Dann versuchte er, sich wieder in einen Posbi zu verwandeln. Mit dem fünften Anlauf hatte er so etwas wie Erfolg. Bruno, der Pionier, stakste auf vier kräftigen Beinen hinter dem Container hervor. Er hatte sechs Arme und einen quadratischen Kopf mit Antennen daran. Seine vier Augen leuchteten so rot, seine Haut schimmerte so metallisch, dass er bei den Posbis wohl jeden Schönheitswettbewerb gewonnen hätte. Kleine Mängel, so wie vorübergehend zerfließende Gliedmaßen infolge mangelnder Konzentration, fielen da kaum ins Gewicht - solange das nicht von den anderen, echten Posbis bemerkt wurde.
    Um ihn herum arbeiteten sie fleißig, im Stehen, im Gehen und im Fliegen. Posbis montierten, demontierten, trennten, schweißten zusammen, brachten Material aus der Baustelle, holten Material ab - es war das alte Bild. Bruno merkte, dass er weit und breit der einzige war, der nichts zu tun hatte. Also bückte er sich nach einem vor seinen Füßen liegenden, interessant aussehenden Gegenstand und trug ihn vor sich her, so als habe er damit ein bestimmtes Ziel in der „Montagehalle". Als er durch die Öffnung getreten war, atmete er auf. Das erste Zwischenziel war erreicht, ohne dass er aufgefallen wäre. Er trug das Bauteil weiter vor sich her und wich den Posbi-Kolonnen aus, die ihm entgegenkamen oder seinen Weg kreuzten.
    Immer tiefer drang er in die Baustelle der Zentralsyntronik ein, bis er in die labyrinthartigen Zonen kam.
    Bisher hatte er sich dank seiner Erinnerung und an einigen Fixpunkten orientieren können. Doch dann kam der Augenblick, der ihn vor die Qual der Wahl stellte. Er war einem Gang gefolgt, der sich nun vierfach teilte. Und Bruno wusste nicht mehr, welche der Abzweigungen er bei seinem ersten Besuch genommen hatte. Er hatte keine andere Wahl, er musste es auf gut Glück versuchen. Also wählte er den linken Gang.
    Einige Dutzend Meter weit kam er, ohne eine einzige Tür gesehen zu haben. Dann stand er vor einer Wand, vor der eine Schachtöffnung war.
    Sackgasse! An einen solchen Schacht an einem Gangende konnte Bruno sich nicht erinnern. Also musste er umkehren und einen der anderen Wege nehmen. Das kostete Zeit! Bruno dachte eine Verwünschung, als auch der zweite Gang sich als Sackgasse erwies. Diesmal hinderte ihn keine Wand am Vorwärtskommen, sondern ein bis zur Decke reichender Haufen von Metallteilen, die die Posbis hier aufgeschichtet hatten, zu welchem Zweck auch immer. Der dritte Gang führte endlich weiter. Bruno geriet in einen großen, runden Kuppelraum, in dessen Mitte eine gläserne Säule mit fluoreszierender Flüssigkeit darin stand. Der Matten-Willy erkannte sie wieder, hier war er schon vorbeigekommen.
    Er wusste auch wieder ein Stück seines weiteren Weges. Brunos Zuversicht stieg. Es konnte nicht mehr weit sein bis zu der Stelle, wo er die Einspritzpumpe gefunden hatte. Es war seltsam still. Weit und breit schien sich kein Posbi aufzuhalten. Brunos eigene Schritte waren nicht zu hören.
    Seine Füße sahen zwar aus wie aus Metall, waren aber so weich wie sein ganzer Körper. Und mitten in diese Stille hinein drang plötzlich ein Klopfen wie von Metall auf Metall. Es hörte auf, wiederholte sich, wiederholte sich wieder. Bruno wurde neugierig. Das seltsame Klopfen schien von vorne zu kommen, aus einer der Öffnungen, die hier in den Wänden waren. Und zwar von links.
    Der Matten-Willy in der Form eines Phantasie-Posbis schlich sich an, bis er vor der Öffnung war, aus der das Klopfen kam. Hinter ihr lag ein mit technischem Gerät ausgestatteter Raum, und in diesem Raum stand ein Mann mit dem Rücken zu Bruno. Der Fremde klopfte mit einer Art Hammer gegen ein Rohr, das quer durch den Raum verlief, etwa dreißig Zentimeter über dem Boden. Bruno überlegte, ob er ihn ansprechen sollte. War es der gleiche, den er als Schemen gesehen hatte bei seinem ersten Besuch? Was hatte er hier zu suchen? Nicht mehr und nicht weniger als ich selbst, dachte der Matten-Willy. Und während er noch zögerte, richtete sich der Mann auf und verschwand durch eine zweite Öffnung. Den Hammer hatte er am Boden liegen lassen, offenbar brauchte er ihn nicht mehr. Ein

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