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2066 - Der Thronfolger

Titel: 2066 - Der Thronfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vermutung auf, dass sie nichts als eine willen- und einflusslose Figur in einem Spiel war, dessen Inhalt und Ziel sie nicht kannte und das von Cel'Mascant Sargor da Progeron inszeniert wurde. Mercarit stürzte herein. „Verdammt, wo bleibst du denn?" schrie er. „Er kommt!" Der Positronik-Koordinator drängte Marchany zur Seite, um seinen Platz vor der Holowand einzunehmen.
    Unmittelbar darauf erschien auch Oltra Rimeiyke. Die Regisseurin war nicht weniger aufgeregt als er. Hastig nahm sie einige Schaltungen vor. Im größten aller Holowürfel wurden die Umrisse von riesigen Raumschiffen sichtbar, die sich in die Atmosphäre des Planeten senkten. Wie betäubt verließ Marchany da Camqoa den Gleiter. Das aufgeregte Geschrei der vielen Arkoniden und das Lärmen der Musik aus den Lautsprecherfolien brachen über sie herein. Sie sah sich um und nahm die Bilder doch nicht in sich auf, die sich ihr boten. Der Palast war auf dem Grund einer gewaltigen Schlucht errichtet worden, deren Seitenwände mit mäßiger Steigung sich bis in eine Höhe von mehreren Kilometern erhoben.
    Auf ihnen hatten sich die Zuschauer versammelt, um von diesen natürlichen Tribünen aus das Geschehen zu verfolgen. Es waren ausschließlich Arkoniden. Terraner oder ihre Abkömmlinge waren nicht zugelassen. Ganze Roboterarmeen waren unter dem Palast aufgezogen. Ihre Körper blitzten im Licht der Sonne, schafften es jedoch nicht, das Leuchten des Gebäudes darüber zu überstrahlen. Marchany ließ den Kopf in den Nakken sinken und richtete ihre Blicke nach oben auf die Thronflotte ARK'IMPERION. Sie bemerkte nur am Rande, das Yinkall neben ihr erschien. „Was ist los mit dir?" brüllte es aus den Mikrolautsprechern in ihren Gehörgängen. „Wozu haben wir uns vorbereitet? Willst du nicht endlich deine Arbeit aufnehmen?" Die Stimme Oltra Rimeiykes tat der Journalistin weh, und sie rüttelte sie auf. Sie schüttelte alle Gedanken ab, die sie gequält hatten, und stellte sich ihrer Aufgabe. „Das wurde aber auch Zeit!" hörte sie die Regisseurin stöhnen. „Du bist ein Profi, vergiss das nicht." Marchany wechselte einen kurzen Blick mit Yinkall, der ihr aufmunternd zunickte. Sie verfiel sofort in den Tonfall, der sie als Journalistin auszeichnete und berühmt gemacht hatte. Sie kommentierte, wie sich die gewaltige Flotte ARK'IMPERION herabsenkte, um dann in einer Höhe von etwa zwei Kilometern zu verharren. Die Kameras hielten fest, wie sich die Schleusen öffneten und die prachtvollen Landeeinheiten herausglitten. Unübersehbar war der mit blitzenden Beschlägen versehene Gleiter des Imperators, der allein für sich schon so eindrucksvoll war, dass die Menge der Zuschauer in ehrfurchtsvolles Schweigen verfiel. Marchany schickte einige der Kameras hoch, um den Gleiter aus der Nähe aufzunehmen. Schwebende Holo-Monitore erschienen vor ihr, geschickt und gesteuert von Oltra Rimeiyke, die ihr so die Möglichkeit gab, den Bericht zu inszenieren.
    In einem der Würfel war Bostich I. zu sehen. Die Journalistin sah den Imperator lächeln, und sie beobachtete, wie er interessiert nach unten und auf den Palast blickte. Plötzlich kam die Erinnerung mit aller Macht in ihr hoch. Sie war so mächtig, dass sie verstummte. Oltra Rimeiyke mochte denken, dass sie lediglich die Bilder auf die Trivid-Zuschauer wirken lassen wollte.
    Marchany erinnerte sich zurück an den 17. Prago des Tarman 21.418 da Ark...
    Marchany da Camqoa glaubte, sich verhört zu haben. „Seine Erhabenheit will mich sprechen? Mich? Der Zhdopanthi?"
    „So ist es", bestätigte der Bote, ein Zhdopan, ein Edler der Dritten Klasse. Völlig überraschend war er in ihrer Wohnung erschienen. „Aber warum?" stammelte sie. „Was will Bostich I. von mir?" Der Bote lächelte nachsichtig. „Das wirst du selbst herausfinden, vermute ich. Aber wenn der Imperator sich nach der Gesellschaft einer so schönen Frau, wie du es bist, sehnt, hat er wohl eindeutige Absichten ..."
    Da begriff sie, und zugleich war ihr klar, dass sie eine solche Einladung auf keinen Fall ablehnen konnte. Wenn der Imperator ein Auge auf sie geworfen hatte und sie besitzen wollte, blieb ihr keine andere Wahl. Sie musste zu ihm gehen. Es fiel ihr nicht schwer, da Bostich in ihren Augen einer der attraktivsten Männer war, die sie je gesehen hatte. Und nicht nur das. Auf dem Weg zu ihm wurde ihr bewusst, dass da noch mehr war. Es war nicht allein der Mann, der sie anzog, sondern auch die Erotik der Macht, die er verkörperte und in

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