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2071 - Der siebte Ritter

Titel: 2071 - Der siebte Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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silbergrau gemaserten 'Baumstämmen wuchsen Büsche, zwischen denen sich wiederum offensichtlich farbenprächtig blühende Schmarotzerpflanzen wanden und nach oben schlängelten. Weiter oben hatte sich zwischen den Bäumen ein starkes Lianengeflecht entwickelt, das immer dichter wurde, je höher man schaute. Überall hingen lange, teilweise moosüberwucherte Luftwurzeln und weitere blühende Schmarotzer. Die Kronen der höchsten Bäume sahen wie Schirme aus; sie waren mindestens 30 Meter hoch.
    Im Blattwerk, in sämtlichen Baumebenen, herrschte reges Leben, auch wenn Startac nur selten mal einen huschenden braunen Schatten oder einen langen, dünnen Schwanz erblickte. Große, papageienartige Vögel stimmten ein kreischendes Morgenkonzert an, das den schlafenden Trim Marath augenblicklich aus dem Land der Träume zurückholte. .Der junge Mutant setzte sich auf und sah verwirrt um sich. „Was ist denn passiert?" fragte er ratlos. „So sicher bin ich mir da nicht", antwortete Startac und erzählte von der erfolgreichen Flucht. „Ich glaube, wir sind jetzt auf Crozeiro", schloss er. „Im Lauf des Tages bekommen wir bestimmt die Sternenkammer zu Gesicht. Die ist ja groß genug."
    Trim blickte zum blass roten Himmel hinauf und betrachtete staunend die orangerote Sonne, an der soeben zwei Monde vorüberzogen - der eine sogar sichtbar schnell. „Whow", machte er. „Tja, aber leider sind wir auf der Flucht", dämpfte Startac die Begeisterung des Freundes. „Glücklicherweise konnten wir die Nacht ruhig verbringen." Trim rieb sich den Nacken und nickte. „Ja, ich fühle mich total frisch und ausgeruht wie schon lange nicht mehr." Er tastete an seinen Rücken. „Sie haben mein Schwert behalten", stellte er enttäuscht fest. „Und mein Messer. Aber den Rest haben sie uns gelassen, siehst du?" Startac deutete auf Trims Plastikuhr. „Ich habe sie aktiviert." Trim lachte. „Startac, du wirst jetzt wahrscheinlich gleich böse, aber ich habe einen Bärenhunger. Wir sollten uns was zu essen suchen, bevor wir überlegen, was wir jetzt machen."
    „Das wird ohnehin das einzige sein, was wir machen können", meinte der schlaksige Terraner. „Von Crozeiro kommen wir nicht mehr weg. Eine Chance, auch Ruben und Keifan zu befreien, sehe ich nicht; vor allem werden sie die beiden garantiert unter strengster Sicherheitsverwahrung halten. Außerdem werden wir überall gesucht; es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie uns haben."
    „Du bist eben ein Hitzkopf, der seinen Verstand immer erst hinterher einsetzt, Star", meinte Trim gutmütig. Startac seufzte tief. „Ich weiß. Diese Flucht war die reinste Idiotie. Das bringt uns höchstens noch mehr Ärger ein."
    „Tja."
    „Du hältst mich für einen Idioten, stimmt's?"
    „Ich hab' Hunger, Star. Das ist im Augenblick wirklich alles, woran ich denken kann."
    „Hättest du an meiner Stelle anders gehandelt?" Trim stand auf, streckte sich gähnend und stapfte dann aufs Unterholz zu, das an einer Stelle lichter war. „Trim, bitte! Hättest du?"
    „Sag mal, was willst du? Dass ich dir ins Gesicht sage, welch ein Trottel du bist? Aber den Gefallen tu' ich dir nicht." Trim drehte sich zu seinem Freund um und hob die Arme. „Es ist einfach himmlisch hier. Ich fühle mich unglaublich wohl. Egal wie lange das dauert und was uns danach blüht - das war es wert." Er ging weiter.
    Startac holte ihn ein. Eine Weile lang spazierten die bei den Monochrom-Mutanten hintereinander und schweigend durch den Wald. Es gab eine Menge Pfade. Ob sie von Tieren oder anderen Geschöpfen ausgetreten worden waren, konnten die Mutanten nicht erkennen. Die Bäume standen in weitem Ab stand. Wo kein Unterholz wuchs, hatte sich ein weicher Teppich aus Moosen, Grasbüscheln und Farnen gebildet. Trotz der begrenzten Sicht war es nicht beengend oder erdrückend. Das Licht fiel breit gestreut durch das sich im Wind sanft wiegende Blätterdach; in den Strahlenfächern tanzten schillernde geflügelte Insektenschwärme mit verwehenden Blütenblättern. „Weißt du, es gibt einen Grund dafür", setzte der Ortermutant schließlich erneut an. „Wofür?" Trim hörte nur mit halbem Ohr zu. Er genoss es, das Rascheln des Laubes unter seinen Füßen zu hören, die milde, würzige Luft zu atmen, dem Wuseln und Wimmeln von Kleingetier zuzusehen und den vielfältigen Tierstimmen zu lauschen. Dabei vergaß er fast schon wieder seinen Hunger. „Dass wir uns so wohl fühlen ... Das kommt nicht von ungefähr." Trim blieb abrupt

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