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2071 - Der siebte Ritter

Titel: 2071 - Der siebte Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durchsetzt als sonst. Startac musste einmal niesen, als ihn der feine Staub in der Nase kitzelte.
    Kurz vor der Grenze wuchsen stachelbewehrte Büsche, die schwer mit prallen, saftig wirkenden, unterschiedlichen Beeren beladen waren. Eines der beiden Wesen deutete auf die Beeren und dann auf die „Gäste". Als es sah, dass die beiden Mutanten unsicher verharrten, pflückte es eine Beere, biss hinein, kaute demonstrativ und schluckte dann deutlich sichtbar hinunter. Dann lächelte es und rieb sich den Bauch. Jetzt waren Trim und Startac nicht mehr zu halten. Es war den beiden völlig gleichgültig, ob ihre Mägen die fremde Nahrung vertrugen, sie waren viel zu hungrig.
    Jeder nahm eine Beere und kostete. Verdutzt schauten sie sich an, ihre Augen leuchteten auf, und dann stürzten sie sich mit wahrer Begeisterung auf den reich gedeckten Tisch. Die Beeren besaßen verschiedene Geschmacksrichtungen und waren einfach köstlich. Schon nach kurzer Zeit merkten Trim und Startac, wie neue Kräfte und Energien ihre Glieder durchströmten und satte Zufriedenheit verbreiteten. Die bei den Blauhäutigen sahen ihnen zu und schienen sich zu amüsieren. Startac war eher satt als Trim und beobachtete die Umgebung; probeweise setzte er seine Orterfähigkeit ein - und erstarrte. Er stieß den völlig vertieften Trim in die Seite, der aber erst nach mehrmaligen Wiederholungen mürrisch aufsah. Doch gleich darauf weiteten sich seine Augen ebenfalls. Neue Lebewesen betraten auf der anderen Seite der Lichtung den Schauplatz, und sie unterschieden sich von den Zartblauen ganz erheblich. Sie waren gut 2,20 Meter groß und äußerst muskulös, stämmig und kräftig.
    Startac hörte Trims trockenes Schlucken. Ihm selbst brach der Schweiß aus. „Du müsstest doch an so einen Anblick gewöhnt sein", flüsterte der Teleporter dem Freund zu. „Eben darum", gab Trim leise krächzend zurück. „Und die kommen gleich im Dutzend. Wir haben keine Waffen, nicht einmal mein Schwert. Die haben so breite Schultern, dass sie sich kaum hinter einem Baum verstecken können, und sieh dir mal die lamellenförmigen Bauchmuskelabdrücke an, die sich so unangenehm perfekt durch diese absolut glatte Haut abzeichnen!" Die Haut war von beigebrauner Färbung; Ellenbogen-, Schulter- und Kniegelenke waren knotig verdickt und von kräftigen Sehnen umgeben.
    Am Hals hoben sich dicke Muskel- und Sehnenstränge ab, deren Lage und Anordnung irgendwie nicht so recht zu der ansonsten humanoiden Anatomie passten. Auf dem Kopf saß eine wilde, dicke und lange dunkelbraune bis schwarze Löwenmähne. Die Gesichter waren entfernt menschenähnlich, mit kleinen, von dichten buschigen Brauen überschatteten Augen, flachen Nasen und breiten, wulstigen Lippen. „Das Äußere kann natürlich auch täuschen ..."
    „Natürlich. In Wirklichkeit sind sie vermutlich sehr vertrauenerweckend," friedlich und viel harmloser als die beiden Blauen hier mit den blonden Engelsgesichtern. Sollen wir weglaufen?"
    „Ich weiß nicht." Startac beobachtete die beiden zerbrechlichen, goldgelockten Blauhäutigen, die sich vor sie gestellt hatten. Sie schienen nicht im mindesten beunruhigt zu sein. Und tatsächlich ignorierten die Löwenmähnigen die Mutanten. Die Horde wilder Geschöpfe hatte sie unter Garantie bemerkt, doch sie wichen von ihrem eingeschlagenen Weg nicht ab. Sie schauten nicht einmal herüber. Die Löwenmähnigen bewegten sich unbeholfen aufrecht; manche von ihnen schienen das Gleichgewicht nach vorn zu verlieren und fielen plötzlich auf alle viere, um dann erstaunlich behende die Lichtung zu überqueren. Als dabei - ob zufällig oder nicht, war nicht erkennbar - zwei der Geschöpfe zusammenstießen, entbrannte umgehend ein heftiger Streit mit viel Geschrei, der die ganze Horde zum Stoppen brachte.
    Die bei den Kontrahenten wurden in die Mitte genommen; der größere von bei den richtete sich wild kreischend auf, und dann beschrieb sein Kopf eine halbe Drehung, so dass die dunkle Löwenmähne nach vorne gerichtet war. Startac Schroeder riss die Augen auf. Trim neben ihm stieß einen angeekelten Laut hervor. „Das ist doch nicht möglich!" keuchte er. Doch es ging weiter. Die Mähne stellte sich knisternd auf, als stünde sie unter elektrischer Spannung. Und aus dem Hinterkopf ragte eine reißzahnbewehrte Schnauze hervor, mit bebenden Nüstern und rotglühenden Augen darüber.
    Ein zweites Gesicht war das. Ein Kampfgesicht. Das Wesen öffnete den angsteinflößenden, geifernden

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