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2072 - Der Pakt mit dem Teufel

Titel: 2072 - Der Pakt mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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alle Informationen über Verluste, zugänglich zu machen, ebenso alle Daten, die man über die arkonidische Flotte gewonnen hatte. Wenn er Bostich als Verbündeten gewinnen wollte, musste er ihn überzeugen. „Rhodan!" sagte Bostich unvermittelt. „Ich bin sicher, dass du mich überwachen lässt und man dir meine Aussagen weiterleitet. Meine Anwesenheit in der Solaren Residenz ist nutzlos.
    Gib mir ein Raumschiff, damit ich mein Imperium zurückerobern kann." Dem Terraner fiel es nicht im Traum ein, auf diesen plumpen Versuch zu antworten. Bostich schien damit auch nicht gerechnet zu haben. Er hob die Schultern und setzte seine Wanderung durch den Raum fort.
    Perry wandte den Blick ab und sah Bré Tsinga an. Mondra, dachte er. Wo bist du? „Das Warten geht Bostich auf die Nerven", sagte er. „Ein entscheidungsfreudiger Mensch wie er muss etwas zu tun bekommen. Das wird bald der Fall sein. Ich will, dass er innerlich aufgewühlt, aber dennoch ausgeglichen ist. Wenn du ihm deine Fragen stellst, muss er davon überzeugt sein, die Situation zu beherrschen." Die Kosmopsychologin schaute etwas besser gelaunt drein als in den letzten Stunden. „Das ist eine meiner leichtesten Übungen." Sie lächelte. Ihr ureigenes Lächeln, mit dem sie alle Herzen für sich eroberte. Aber viel wichtiger war in diesem Augenblick, dass aus diesem Lächeln Überzeugung sprach.
    „Die Stimmung in der Flotte ist nicht gut. Viele tausend Schiffskommandanten würden am liebsten zu einem Sturmlauf ansetzen. Wir müssen handeln!" Mit rotem Kopf stand Bully vor seinem ältesten Freund. Er stieß ein wütendes Schnauben aus, auch ein Zeichen von Hilflosigkeit, wie Rhodan wusste. Perry hütete sich, einen entsprechenden Scherz zu machen. Er wollte den alten Freund nicht vor den Kopf stoßen. „Du weißt genau, dass wir bei einem Großangriff noch mehr verlieren würden. Das müssen die Kommandanten auch einsehen. Und das werden sie, wenn sich die Gefühle beruhigt haben. Emotionen sind jetzt wirklich nicht gefragt."
    „Verzeih mir, Perry, aber das ist auch eine Sache der Gefühle." Der untersetzt wirkende Freund und Mitstreiter seit der ersten Mondlandung hob die Arme. „Viele der Raumfahrer haben ihre Familien auf der Erde zurückgelassen und machen sich Sorgen. Sie haben mehr Verständnis verdient als eine nüchterne Belehrung. Schau dir doch die Situation an!" Reginald Bull deutete auf das Hologramm, das sich vor der gegenüberliegenden Wand erhob. Es sah aus, als wollte es die Grenzen der Kabine sprengen, vermittelte ihnen so einen Blick auf den gesamten Sektor Gamma-Cenix.
    Pulks aus Tausenden und aber Tausenden Raumschiffen zogen vorbei, durch die holographische Darstellung vergrößert und optisch klarer gezeigt.
    Beschädigte Gravo-Triebwerke spien zerfranste Feuerspeere ins All. Ganz in der Nähe trieben mehrere Matrix-Tender. Die Kugelraumer auf ihren Plattformen wirkten wie gelblich schimmernde Pestbeulen. Ab und zu entstanden glosende Hitzeflecken, wenn Roboter Teile einer beschädigten Außenhülle abtrennten und einschmolzen. „Syntron!" rief Bully. „Die. zwei Schiffe auf dem Tender da vorn - gib mir genauere Daten zum Zustand der Schiffe!"
    Die Antwort kam prompt. „100-Meter-Kreuzer PAWLOWA, Zerstörungszustand 38 Prozent. Minus vier Prozent ab Übernahme. Triebwerke nahezu wiederhergestellt. Prognose: dreißig Prozent bis morgen Abend. Die Einheit ist in drei Stunden wieder flugfähig." Das Hologramm vergrößerte den Kreuzer. Roboter umschwärmten das Schiff, schmolzen mit überdimensionalen Desintegratoren zerklüftetes Metall ab und schafften die zerstörten Bauteile zur Seite. Andere Roboter schleppten die Trümmer weg, lagerten sie mit Antigravplattformen auf ein großes Frachtfloß in der Nähe um.
    Rhodan ging davon aus, dass sie irgendwann wiederverwertet werden würden. „ODIN-Einheit KOTSCHISTOWA", berichtete der Syntron weiter, „Zerstörungszustand vierzehn Prozent. Minus drei Prozent ab Übernahme. Zeitpunkt der vollständigen Einsatzbereitschaft: morgen früh."
    Die Syntronik hob diesen Raumer ins Zentrum der Darstellung. Er schwebte auf einem Antigravkissen über dem Tender. Die schlimmsten Beschädigungen wies er im Bereich der Polkuppel auf. Eine schwere Strahlensalve hatte dort anscheinend alle Geschützstellungen in flüssigen Stahl verwandelt. Rhodan hob die Hand. „Danke, das reicht." Die Darstellungen verschwanden, das Hologramm zeigte wieder den bereits gewohnten Überblick des nahen Weltraums.

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