2072 - Der Pakt mit dem Teufel
2700 CERES- und VESTA-Kreuzer. Die mobilen Geschwader, deren Heimatstandort zuletzt das Solsystem war, obwohl sie stets unterwegs waren, bestehen aus 4000 Schiffen. Kern der Truppe sind die acht Raumer der ENTDECKER-Klasse, dazu gehören auch einhundert Schiffe der NOVA-Klasse, alle mit einem zusätzlichen PositronikModus ausgestattet. 500 ODIN-Schiffe, tausend PROTOS-Einheiten, exakt 1392 CERES- und VESTA-Kreuzer sowie gut tausend Sondereinheiten wie HOST-REMOTE-Schiffe stehen ebenfalls zur Verfügung. Weitere 10.000 Raumschiffe sind nicht als Kampfeinheiten einzusetzen. Hierbei handelt es sich um Nachschubschiffe, Frachtflöße, Flottentender oder schnelle Erkunder."
Der Terranische Resident hatte die Information, dass Bostich in der Solaren Residenz weilte, verschweigen lassen. Er wollte nicht, dass wütende terranische Raumfahrer vielleicht auf den Gedanken kamen, den ehemaligen Imperator und potentiellen Verbündeten anzugreifen. Oder zu lynchen, wenn sie seiner habhaft wurden. Rhodan bezweifelte nicht, dass es dazu kommen würde. Bostich besaß innerhalb eines großzügig bemessenen Sektors völlige Bewegungsfreiheit. Der Arkonide versorgte sich mit allen Informationen, die nicht der Geheimhaltung unterlagen, und kommunizierte nahezu ununterbrochen mit den Syntrons. Als Rhodan sich ihm gegenüber niederließ, zog Bostich die Mundwinkel nach unten, sagte aber nichts.
Auch der Terraner schwieg. Er sah demonstrativ an dem Arkoniden vorbei zu dem Panorama-Hologramm im Hintergrund der Kabine. Eine Weile saßen die beiden Männer stumm da. Dann hob Bostich ruckartig den Kopf. „Und nun? Sie sind alle weg. Was wird aus uns?"
„Betrachte die verbliebenen Schiffe als Geleitschutz. Sie werden dich gewissermaßen begleiten und dir eine zweite Heimat bieten." Der Arkonide kniff die Augen zusammen. „Das wirst du nicht wagen, Rhodan! Gib mir die Freiheit zurück."
„Hast du: im Ernst geglaubt, wir ließen dich gehen? Nach Arkon? Oder zu Kraschyn, dieser Hand SEELENQUELLS? Man würde dich sofort liquidieren." Bostich sprang auf und schritt erregt auf und ab. „Du brauchst mich. Wie damals, als es gegen MATERIA ging. Wenn ich dir helfe, dann nur als freier Mann. Und ich bleibe bei meiner Forderung." Rhodan sah dem Arkoniden starr ins Gesicht. Es wäre töricht gewesen, darauf zu hoffen, dass Bostich sein aberwitziges Verlangen aufgeben würde. Er wollte unter allen Umständen einen Zellaktivatorchip. Er wollte die Unsterblichkeit. „Deine Forderung ist unrealistisch!" widersprach er. „Das ist allein dein Problem, Terraner. Entweder schafft dieser Bote der Superintelligenz irgendwann den Chip herbei, oder unsere Zusammenarbeit ist beendet, bevor sie begonnen hat. Es ist allein deine Entscheidung."
„Du schacherst um die Zukunft deines Volkes. Das ist eines Imperators unwürdig." Bostich blieb stehen und lehnte sich gegen die Wand. „Was aus meinem Volk wird, bestimme einzig und allein ich." Rhodan lachte leise auf. „Bist du noch bei Sinnen?" fragte er. „Was ist nur los mit dir, erhabener Bostich?" Der Resident kehrte ins Steuerzentrum der Stahlorchidee zurück und übermittelte den Kommandanten der 29.000 Raumschiffe die verschlüsselten Daten für den Flug ans endgültige Ziel. „Wir steuern den Zhoyt-Sektor an", fügte er hinzu. „Er ist rund 19.000 Lichtjahre von hier und rund 22.000 Lichtjahre von Arkon entfernt. Dort beziehen wir Stellung."
4.
26. Januar 1304 NGZ
Kalups Pforte
Das System Kalups Pforte hatte bislang nur ein einziges Mal in der Geschichte der Milchstraße Bedeutung erlangt. Von hier aus war Professor Arno Kalup im Jahr 2102 zu Testflügen mit den legendären Kalupschen Kompensationskonvertern gestartet. Im selben Jahr erhielt er von ES die erste lebensverlängernde Zelldusche, der weitere folgten. Im Jahr 2326 hatte Kalup einen Zellaktivator bekommen. Während eines Experiments mit dem neuen Paratron-Konverter und Dimetranstriebwerken war der Wissenschaftler im Jahr 2440 tödlich verunglückt, wobei sein Aktivator vernichtet worden war. Mit Kalup hatte die raumfahrende Menschheit einen der größten Hyperphysiker überhaupt verloren. Die orangefarbene K1 V-Sonne lag weit genug entfernt von den derzeitigen Brennpunkten des Geschehens, wie Perry Rhodan glaubte. Das ruhige, milde Licht des alten Sterns beruhigte den Terraner und erzeugte so etwas wie eine nostalgische Stimmung in ihm. Damals hätten sie es sich nicht träumen lassen, ein paar tausend Jahre in der Zukunft
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