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2072 - Der Pakt mit dem Teufel

Titel: 2072 - Der Pakt mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bleiben, als unbedingt nötig ist." Sie betrachteten die Aufzeichnung des halb von Schlieren vernebelten Mausbibers im positronischsyntronischen Raumanzug. Unweigerlich mussten die beiden Männer lächeln. „Ach was!" rief Gucky und ließ den Nagezahn blitzen. „In dieser Suppe findet uns keiner, nicht einmal SEELENQUELL. Die Ortung reicht gerade mal bis in vier Kilometer Höhe. Dann hat der Giftgaspudding auch das letzte Partikelchen eines Ortungsstrahls verschluckt."
    Die Messungen aus dem All hatten einen noch günstigeren Wert ergeben. Die Hyperortung zeigte lediglich eine ungleichmäßige Verteilung von wärmeren und kälteren Zonen. Die durchschnittliche Temperatur der Polregion lag bei minus achtundsiebzig Grad. Während die Außenhüllen der gelandeten Schiffe langsam abkühlten und schwache Partikelschirme Staub und Gestein des plötzlich entstandenen polaren Orkanwirbels abhielten, kehrte in den Schiffen zum ersten Mal so etwas wie Ruhe ein. Bré Tsingas psychologisches Aufbauprogramm wurde überall von den Schiffsführungen forciert. Dazu kam ein spezielles Programm für die PsIso-Netze. Nur wer ein solches Netz trug, war tatsächlich gegen die Einflüsterungen SEELENQUELLS geschützt. „Jetzt haben wir die Ruhe, alles genau zu überprüfen", appellierte der Terraner an die Besatzungen. Er schickte die Männer und Frauen in die Depots und Ausrüstungslager. Sie mussten ihre PsIso-Netze gegen neue Exemplare austauschen, um völlig sicher zu sein. Das Ergebnis war positiv: Niemand brach zusammen, niemand erlitt einen Herzinfarkt, und das trotz gründlicher und mehrfacher Kontrollen. SEELENQUELL verfügte tatsächlich nicht über heimliche Agenten unter den Besatzungsmitgliedern. Trotzdem nutzte das nichts für einen eventuellen Gegenangriff. Selbst wenn es den Terranern mit Hilfe Bostichs gelingen sollte, den Kristallschirm zu überwinden und nach Arkon III vorzudringen, hatten sie noch nicht gewonnen.
    Wir können den Planeten zerstören, und SEELENQUELL entkommt uns, resümierte Rhodan in Gedanken. Die Superintelligenz ist garantiert klug genug, auch einen solchen Fall einzukalkulieren und ein Raumschiff für die Flucht bereitzuhalten. Falls eine Superintelligenz für ihre Flucht überhaupt ein Raumschiff benötigte... Mit dieser düsteren Überlegung endete der 26. Januar 1304 NGZ.
    Kontakt! „Terra hat sich gemeldet", verkündete Maurenzi Curtiz in einem Rundruf. Augenblicke später hatten die Führungspersonen der Heimatflotte Sol die Sendung in ihren Übertragungssystemen. Noviel Residor hatte es geschafft. Die Informationen stammten vom 24. Januar, waren also gewissermaßen brandneu. Sie hatten den Weg über ein geheimes Nachrichtensystem des Terranischen Liga-Dienstes genommen und waren von einem Kurierschiff aufgefangen worden. „Karthago ist endgültig gefallen", sagte Maurenzi Curtiz leise. „Wir können es nicht ändern." Doch!
    Rhodans Gedanken schrien es. Wir werden es ändern, sobald SEELENQUELL besiegt ist.
    Residors Meldungen besagten, dass die arkonidische Flotte jeglichen Widerstand gebrochen und alle strategisch wichtigen Positionen besetzt hatte.
    Das Solsystem war vollständig in ihrer Hand. Der Sturm auf den TLD-Tower und NATHAN lief in den Minuten an, in denen der TLD-Chef seinen Bericht sprach. Die Zivilbevölkerung war offensichtlich weitestgehend verschont geblieben. Die arkonidische Flotte unter Mascant Kraschyn zeigte kein Interesse daran, Städte oder Industrieanlagen zu beschießen. Wären nicht die energetischen Eruptionen auf den Anzeigen der Ortungsanlagen und die Feuerlohen am Nachthimmel gewesen, hätte die Bevölkerung Terras und der anderen solaren Planeten nichts oder nur wenig von der Invasion mitbekommen.
    Der Grund für das zurückhaltende Benehmen der Invasoren lag auf der Hand. Terra sollte übernommen und nicht zerstört werden. Immerhin handelte es sich beim Solsystem um einen der wichtigsten Industrie- und Wirtschaftsstandorte der Milchstraße. Es stellte das Zentrum eines komplexen Handelsgeflechts dar. Die Vernichtung der Planeten des Systems hätte sich unmittelbar negativ auf die Wirtschaft Arkons ausgewirkt. „Nichts ist verloren." Rhodan sah in die Runde. „Auf den solaren Planeten und den bewohnten Monden von Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun wird sich Widerstand gegen die Besatzer bilden. Wir wissen es aus der Geschichte. Die Arkoniden wissen es noch nicht, aber sie werden ein zweites Ertrus erleben; nicht so offensichtlich und vehement, sondern

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