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2072 - Der Pakt mit dem Teufel

Titel: 2072 - Der Pakt mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Seitenkorridor ab und wies darauf hin, dass dieser Bereich derzeit, ein weiträumig abgeschirmtes Gefängnis darstellte. „Die Zielperson verschafft sich gerade einen Überblick über die Anordnung und Anzahl der Schutzschirme", informierte LAOTSE sie. „Es dürfte ihre bisherige Vermutung untermauern, dass sie als Gefangener in der Solaren Residenz weilt." Auch das gehörte zum Kalkül. In den vergangenen Stunden hatte der ehemalige Imperator seine ganze Kraft auf die Suche konzentriert. Was er zu finden hoffte, wussten seine Beobachter nicht.
    Vielleicht hatte er an eine Waffe gedacht oder einen Kodegeber, irgendetwas, wovon er sich eine Fluchtmöglichkeit erhoffte. Zu dumm, dass es nur ein harmloser Scanner war, der ihm rechtzeitig vor dem Eintreffen der Kosmopsychologin die Ausweglosigkeit seiner Lage vor Augen führte.
    Gaumarol da Bostich, der entführte Imperator, sah sich als Gefangener jenes Terraners, dem er es am allerwenigsten gönnte: Perry Rhodan. Der Gedanke musste den erfolgsverwöhnten Arkoniden zur Weißglut treiben. Bré Tsinga durchquerte nacheinander zwei Strukturschleusen. Die Eingangstür zur Suite glitt automatisch zur Seite und gab den Blick auf das Foyer frei. Bostich erwartete sie am Eingang zu dem geräumigen Raum, den er hauptsächlich nutzte. „Ich wüsste nicht, dass die Audienzzeiten verlegt worden sind", empfing er Bré statt einer Begrüßung. „Was willst du?"
    „Ich wüsste nicht, dass ich eine Audienz beantragt habe", konterte die Psychologin trocken.
    Sie wusste, dass Bostich über sie Bescheid wusste. Unter Garantie hatte er irgendwann sogar ein persönliches Dossier zu der Psychologin angefordert; also war ihm bekannt, dass sie empathisch veranlagt war. Auf seinem Wissen beruhte Brés Plan, ein aktuelles Psychogramm über Gaumarol da Bostich zu erstellen. Je besser es ihr gelang, ihn von ihren eigentlichen Absichten abzulenken, desto klarer wurde das Ergebnis. „Wie stellst du dir das Leben als Aktivatorträger denn vor?" fragte sie schnell. Der ehemalige Imperator reagierte kaum merklich. Bré nahm nur das leichte Zittern seiner Wimpern wahr. „Bist du der Meinung, zu früh oder zu spät geboren zu sein? Kennst du etwas wie Dankbarkeit?" Ihre Fragen kamen rasch hintereinander, ohne ihm einen Augenblick zum Nachdenken zu lassen. „Wie würdest du dein Verhältnis zu ES beschreiben? Glaubst du wirklich, dass du einen Aktivator bekommst?"
    Bostichs Selbstbeherrschung war gut ausgeprägt. Er verschränkte die Arme vor der Brust und musterte sie aus zusammengekniffenen Augen. „Weiter!" zischte er. „Versuch nur, mich zu provozieren!" Sie tat ihm den Gefallen nicht, sondern blieb still, schob sich statt dessen einen Konzentratwürfel in den Mund. Genüsslich kaute sie darauf herum. „Als Zellaktivatorträger wirst du dein Verhalten selbstverständlich ändern", sagte sie nach einer Weile. „Das war bei allen relativ Unsterblichen nach einiger Zeit so. Wie sieht es in diesem Fall mit der Expansion des Kristallimperiums aus?"
    Der ehemalige Imperator lächelte verhalten. „Die Audienz ist beendet." Bostich erhob sich. Gemessenen Schrittes durchquerte er den großen Raum und verschwand in einem der Nebenzimmer. „Du kannst gehen, Terranerin", ertönte die Stimme des Servos. „Deine weitere Anwesenheit würde den Imperator beleidigen."
    „Ach?" versetzte sie spitz. „Es war mir ein Vergnügen, mit dem ehemaligen Imperator zu plaudern. Ich freue mich schon auf unsere nächste Begegnung." Bré Tsinga verließ die Suite und machte sich auf den Weg in ihre Kabine.
    Die Aufnahmen der Bewegungen und des Mienenspiels von Bostich lagen in ihrem Syntron zur Auswertung bereit. Der Arkonide hatte nicht gemerkt, dass der von ihm entdeckte Scanner nicht in der erwünschten Art und Weise arbeitete und sie ihm das Ding mit voller Absicht untergeschoben hatten. „LAOTSE", sagte sie, „ich benötige einen Vergleich mit allen früheren Aufnahmen, die es über Bostich gibt. Wir haben darüber gesprochen ..."
    „Selbstverständlich", lautete die Antwort des Großrechners. „Die Daten stehen dir sofort zur Verfügung."
    Der Terranische Resident schickte eine erste Botschaft an die galaktischen Völker. Dutzende kleiner Space-Jets mit robotischer Steuerung flogen in unterschiedliche Richtungen davon. An vorher definierten Punkten schleusten sie Sonden aus. Die wiederum stellten Kontakt zu den Hyper-Relais des GALORS-Nachrichtensystems her. Dort klinkten sie sich in das

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