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2074 - Neun Tage des Zitterns

Titel: 2074 - Neun Tage des Zitterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Außenwand, ebenso wie den pompösen Eingang, an dem Spezialroboter und einige Künstler arbeiteten. „Wenn es einmal fertig ist, wird es einer der schönsten Khasurn sein."
    „Ja, wenn ..."
    Sie umrundeten den Bauplatz, wichen einer Transportplattform aus und betraten einen breiten, abwärts führenden Weg, der mitten zwischen Brunnen, Statuen und Bäumen der Ringparks zu enden schien. Als sie nach rechts abbogen, um einen der vielen kleinen Siedlungsteile zu betreten - dort standen Hotels, Restaurants, verschiedene dicht umlagerte Geschäfte, in denen Andenken und Devotionalien gekauft werden konnten -, wandte Lorts sich halb zu Kelterom herum und stieß mit einem älteren Dryhanen zusammen. „Entschuldigung", sagte Lorts. Der Dryhane schien zu Stein erstarrt und blickte mit erhobenem Kopf den hochgewachsenen Arkoniden an. Der breite Bart zitterte, die Augen waren wie im plötzlichen Schreck oder jähen Erkennen weit aufgerissen.
    Kelterom erfasste halb unbewusst, was geschehen war. Er packte Lorts am Arm, zog ihn zur Seite und beschleunigte seine Schritte. Widerstrebend ließ sich Lorts mitziehen. Kelterom zischte in sein Ohr: „Der Dryhane hat Euch erkannt! Sein Dryhanensinn hat angesprochen. Schnell weg, in den Ort! Notfalls trennen wir uns."
    „Verstanden!" murmelte Lorts. Beide Männer machten schnellere, weitere Schritte und hasteten in den Sichtschutz der ersten Gebäude; niemand außer ihnen zeigte eine solche Eile.
    Kelterom drehte sich um und fragte: „Habt Ihr ihn etwa erkannt? Er hat Euch erkannt - er steht noch immer wie vom Schlag gerührt. Jetzt folgt er uns ..."
    „Muss einer der Diener sein, die Enzon aus dem Palast geschickt ..." Als sich Kelterom ein letztes Mal umdrehte, sah er, dass der kleine Weißbärtige ihnen hinterherlief. Er versuchte sich einen Weg zwischen den Besuchern zu bahnen, sprang zwischen ihnen hin und her, und seine Blicke irrten umher, als er den Zaliter und den Arkoniden nicht mehr sah. Einige Spaziergänger schienen irritiert und wichen aus. Kelterom schob Lorts zwischen Passanten und. Verkaufs ständen in den Spalt zwischen zwei Häusern und sagte unterdrückt: „Ein zufälliger Kontakt. Das muss uns eine Warnung sein!"
    Sie schoben sich geduckt zwischen Büschen und borkigen Baumstämmen eine Hausmauer entlang, umgingen ein anderes Gebäude und liefen hundertfünfzig Stufen einer Treppe hinunter, die sich in die Richtung zum Hafen schlängelte. Sie blieben stehen, sahen sich um, suchten mit Blicken den Dryhanen. Er schien verschwunden zu sein; sie hofften, er habe sie aus den Augen verloren. „Das ist gerade noch einmal gutgegangen", sagte Kelterom und tupfte den Schweiß von der Stirn. „Aber hätten wir uns tagelang auf der Yacht versteckt, würde es das Misstrauen der Celistas hervorrufen." Sie verließen das kleine Rondell und tauchten im Morgenschatten des Ringwaldes unter. Tautropfen funkelten an den Blattenden und Gräserspitzen. Kaum einen Kilometer entfernt ragte das glatte Basisgeschoss des Hanischen Palasts aus dem Inselboden.. Zwischen einzelnen Baumstämmen war das Meer zu sehen, dessen Uferwellen klatschend gegen wuchtige Felsen gischteten. „Habt Ihr begriffen, was passiert ist?" Kelteroms Blicke durchforschten die nahe Umgebung. „Der Dryhane hat gespürt, dass Ihr jener Imperator seid, sein Herr, auf den er sich sozusagen selbst eingeschworen hat."
    „Ich erinnere mich, dass im Palast nur einige hundert Dryhanen gedient haben", sagte Lorts ter Royah unschlüssig. „Selbst wenn ich mich anstrenge, könnte ich nur eine kleine Handvoll meiner ehemaligen Lakaien identifizieren."
    „Begreiflich. Hoffentlich sind wegen unseres Rennens nicht die Celistas auf uns aufmerksam geworden." Kelterom suchte nach Personen in seiner Nähe, die sich bewusst unauffällig verhielten. „Wir sind keine der bekannten Würdenträger, die ihren besonderen Schutz brauchen", sagte ter Royah und blickte an der Rundung der Kristallkuppel aufwärts. „Wann findet die Audienz statt?"
    „In zwei Tagen."
    „Bis dahin sollten wir unabhängig voneinander das Gelände erkundigen. Du wirst dir das Ferienhaus ansehen wollen?"
    „Heute Nachmittag", sagte Kelterom. „Ihr solltet Euch überlegen, wie Ihr gegenüber der Vollkommenen Dienerin Eure Großzügigkeit zeigen könntet. Ich nehme nicht an, dass Ihr Bares bei Euch habt oder Zugriff auf Konten des Kristallpalasts."
    „Weder das eine noch das andere. Mein Mäzenatentum wird sich auf einlösbare Versprechen

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