2076 - Der Sternenlotse
Cluster CLURMERTAKH erst so richtig Aktivität in dem zerstörten Bereich der SOL aufgekommen war.
Ganze Decksektionen schienen sich in Bewegung gesetzt zu haben. Vorher vorhandene Räume waren plötzlich' verschwunden. Geschmolzene Materialien hatten ihre schwärzliche Verfärbung verloren und waren seltsamerweise rot, blau oder grün geworden.
Vorüergehend hatte es in einigen ,Bereichen erhebliche Gravitationsschwankungen gegeben, und in mehreren Sektoren hatten sich weißliche Nebel gebildet, die sich nur allmählich aufgelöst hatten Aber nicht nur das gab ihm zu denken: Necker hatte Spuren eines lebenden Wesens entdeckt, >das neben ihnen in diesem Bereich der SOL existierte.
Zunächst hatte der Dookie so etwas für unmöglich gehalten.
Vor einigen Stunden aber war er auf Eierschalen gestoßen. 0ffenbar war irgendwann auf bislang ungeklärte Weise ein Ei eines Wesens in dem zerstörten Bereich abgelegt worden. Unter den besonderen Bedingungen dieser Zone hatte sich Leben entwickelt' und war aus dem Ei geschlüpft.
Der Dookie hatte vergeblich nach dem Wesen gesucht.
Necker zuckte zusammen, als er Klopfzeichen aus einem riesigen Berg geschmolzener Materialien vernahm, in dem vorher alles ruhig gewesen war. Nichts hatte darauf hingedeutet, daß es im Inneren der zerklumpten Masse etwas gab, was sich bemerkbar machen konnte.
Der Dookie senkte den Kopf und näherte sich der Masse. Unmittelbar davor blieb er stehen und horchte. Es gab keinen Zweifel. Aus dem Inneren der seltsamen Masse klangen Klopfzeichen als ob jemand darin eingeschlossen sei und um Hilfe rufen wolle. Necker nahm ein Werkzeug und schlug kräftig gegen das schwärzlich verfärbte Material. Dann wartete er und horchte. Doch nun blieb es still. Unwillkürlich fragte sich Necker, ob einer seiner Brüder oder einer der anderen Dookies in das Material geraten sei. Dann aber blickte er auf und spähte zu einer Gruppe hinüber, die etwa zweihundert Meter entfernt von ihm an einem nur teilweise zerstören Konverter arbeitete. Er zählte kurz durch. Niemand von seinen Leuten fehlte. Also konnte kein Dookie im Inneren der Masse stecken.
Necker Rhavved stutzte. Um wen konnte es sich dann handeln, wenn nicht um einen Dookie? Von den anderen Besatzungsmitgliedern hielt sich niemand in diesem Schiffsbereich auf, sah man einmal von Kerper Latif ab.
Sollte das Wesen aus. dem Ei sich darin eingegraben haben? Er konnte es sich nicht vorstellen.
Ein böser Verdacht kam in ihm auf. Sollte der Kybernetiker etwas in die Wege geleitet haben, um sich über ihn und die anderen seines Volkes lustig zu machen?
Necker traute den Wissenschaftlern der SOL ohne weiteres zu, daß sie so etwas taten. Ihnen stand ein unglaubliches Arsenal an High-Tech-Geräten 'zur Verfügung. Sie wären durchaus in der Lage gewesen, Erscheinungen hervorzurufen, um ihren Schabernack mit ihm zu treiben und sich für seine ablehnende Haltung zu rächen.
Zögernd aktivierte Necker sein Armbandgerät. Er überlegte kurz, dann aber nahm er Verbindung mit der Hauptleitzentrale auf.
Steph La Niemand meldete sich. Der Major grinste ihn aus dem Monitor Holo heraus an, als wollte er sagen. „Na, was hast du nun wieder für Ammenmärchen für mich?"
Der Dookie ärgerte sich über den Major, und sein Argwohn wuchs. Immer wahrscheinlicher erschien ihm, daß man sich, über ihn lustig machen wollte.
trotzdem kam er seiner Pflicht nach und ergänzte die Meldung, die er schon zuvor durchgegeben hatte, um den Hinweis auf die geheimnisvollen Klopfzeichen. Dabei fürchtete er nicht ganz zu Unrecht, daß er und die andren Dookies als unverbesserliche Wichtigtuer eingestuft wurden.
Necker wünschte sich, daß Atlan nur ein einziges Mal bei ihnen weilte, während es zu den unerklärlichen Erscheinungen kam. Dummerweise war der Aktivatorträger noch nie Zeuge dieser Phänomene geworden.
Necker ging auch nicht davon aus, daß er es jetzt werden könnte. Immerhin der Arkonid ewar anscheinend der einzige an Bord der SOL, der ihnen zumindest mit Respekt begegnete und sie nicht von vornherein als verschrobene Spinner, Schwarzkrallen oder Aschewühler abtat.
Das Bild im Monitor wechselte, nachdem Necker seine Meldung abgegeben hatte. Das Gesicht Fee Kellinds erschien.
„Nun reiß dich mal zusammen!" empfahl. die Kominandantin ihm in einer Art, die Necker als belehrend und hochmütig empfand. „Wir erleben zur Zeit überall an Bord solche und ähnliche Phänomene. Ich erwarte von euch Schatztauchetn, daß
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