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2076 - Der Sternenlotse

Titel: 2076 - Der Sternenlotse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durchsetzen wird. Das könnte bedeuten, dass wir mit Eingriffen in das Hypertakt-Triebwerk rechnen müssen. Mit Sabotage also. Ich frage mich, ob Latif und seine Anhänger uns ein erstes Zeichen gegeben haben."
    „Das wird zu klären sein. Vorläufig halte ich das jedoch nicht für möglich." Der Chelwissenschaftler blickte nervös auf eine laut tickende Uhr an seinem Handgelenk, deren Symbole darauf hinwiesen, daß sie von Arkon und nicht von Terra stammte. „Nahezu alle Anzeichen. deuten darauf hin, daß wir es mit einer Einflußmaßnahme von außen zu tun haben. Nicht aus dem Inneren.
    Es hatte mit dem Hyperraum zu tun, und den kann niemand an Bord manipulieren. Wir können in den Hyperraum eintauchen und ihn für unsere Zwecke nutzen, aber wir können ihn nicht verändern."
    Die SOL flog mit einer geringen Gechwindigkeit von nur 0,5 Millionen ÜL in Richtung Irrismeet weiter.
    Pria Ceineede errechnete mit Hilfe des Syntrons überschlägig, daß sie etwa 31,5 Stunden für die restliche Strecke von 1800 Lichtjahren benötigten.
    Atlan hörte kaum hin. Er war mit der Auskunft Kantors nicht zufrieden. Seine Zweifel blieben.
    Der Arkonide horchte in sich hinein, weil er hoffte, die Stimme seines Extrasinns zu vernehmen.
    Doch der Logiksektor schwieg.
     
    4.
     
    Die Tat erfordert meist Mut und Einsatzwillen. Doch nicht sie hat das wahre Gewicht. Viel bedeutender ist die Entscheidung, denn ohne sie gibt es keine Tat.
    Skorte Gargoonne 403.301D
     
     
    SOL, Mittelteil
    3. März 1304 NGZ
     
    Von Anfang an ließ Necker Rhavved keinen Zweifel daran aufkommen, daß Kerper Latif bei ihm an die falsche Adresse geraten war. Empört blickte der Dookie den Kybernetiker an.
    „Ich habe jetzt wirklich andere Sorgen", rief er, wobei er bereute, dem Besucher überhaupt so lange zugehört zu haben. „Du meine Güte, siehst du nicht, was hier los ist?"
    Spöttisch deutete der Kybernetiker auf einige Pflanzen, deren Triebe teils schlaff, teils in mehrere Teile zerrissen auf den Boden gesunken waren. Daneben lag etwas, das aussah wie ein Federkiel, der am Ende mit dicken Borsten besetzt war Es war fraglos organischen Ursprungs. Woher es stammte und wieso es da war, wußte der Dookie nach eigenen Aussagen bislang nicht.
    „Meinst du etwa deine vegetarischen Steaks?" fragte Latif. „Man hat mir schon davon erzählt, daß du aufgrund deiner Verfressenheit solche Dinge züchtest. Offenbar bist du nicht besonders erfolgreich. Oder hast du vorzeitig davon abgebissen, um zu Prüfen, wie weit dein künstliches Fleisch gediehen ist?"
    Necker verzog den Mund, wobei seine Lippen bis fast zu der winzigen Nase hochwanderten. Er lehnte den Kopf weit in den Nacken zurück und blickte zornig auf den Wissenschaftler hinab. In diesem Moment schien sein Gesicht nur noch aus einem gewaltigen Kinn zu bestehen, über dem zwei kleine Augen funkelten.
    „Mir ist es egal, wann ich nach Doo zurückkomme", fuhr er den Terraner an. „Ich habe eine Menge zu tun. Irgend etwas hat sich ereignet. Ich weiß nur noch nicht, was das war. Hier ist der Teufel los. Jemand hat sich an meinen Pflanzen zu schaffen gemacht. Und du kommst mir mit dem Vorschlag, gegen die Schiffsführung zu rebellieren, damit diese die SOL endlich zur Milchstraße zurückführt."
    „Was ist dagegen einzuwenden?" Kerper Llatif ließ sich nicht so rasch abschrecken.
    Der Kybernetiker erklärte in ruhigen Tonfall, er sei überall auf Zustimmung gestoßen. Offenbar hätten die meisten Besatzungsmitglieder genug von der Expedition des Hantelraumers. Sie alle sehnten sich nach der langen Abwesenheit nach der Erde oder ihrem Heimatplaneten -in der Milchstraße. „Nur bei euch Dookies scheint das anders zu sein", sagte, er verwundert. „Aber ihr wart ja schon immer schwierig. In meinen Augen seid ihr allerdings nichts weiter als, Wichtigtuer."
    Necker vermutete, daß der Kybernetiker damit die Ansicht vieler Besatzungsmitglieder vertrat. Von ihnen unterschied Latif sich nur dadurch, daß er es wagte, ihm mitten ins Gesicht zu sagen, was er dachte.
    In den Augen der meisten Männer und Frauen an Bord wühlten die Dookies sinnlos in den Seitenflanschen des Mittelteils der SOL herum, die weitgehend zerstört waren und in denen es ein unübersehbares Durcheinander von Trümmern gab. Riesige Areale des Schiffsinneren in diesem Bereich waren verbrannt und zu einer kaum noch definierbaren Masse verformt worden. Unter der Einwirkung konzentrierter Energien waren bizarre Gebilde entstanden.
    Heile

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