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2080 - Nach Karthagos Fall

Titel: 2080 - Nach Karthagos Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nachdem aber die Schlacht längst geschlagen war und es keine Gegenwehr mehr gab, stellte es einen Akt hoher Grausamkeit gegenüber den eigenen Soldaten dar.
    Wenn es keine anderen Gründe gegeben hätte, wäre dieser eine völlig ausreichend gewesen, SEELENQUELL so schnell wie möglich zu vernichten.
    Der Kommandant des Schlachtschiffes reagierte so, wie Residor es erwartete. Alle Thermo-, Impuls- und Desintegratorgeschütze fokussierten sich auf die Öffnung und spien ihre Energien in die Tiefe. Ein Ruck ging durch den Tower. Einen Augenblick schien es, als wirkten die Energien drunten so stark, dass das Gebäude aus Stahl und Plastik wie eine Rakete in die Höhe schoss. Dann aber hob sich lediglich das Dach. Diesmal stieg eine dicke Brandwolke in die Höhe und breitete sich eruptionsartig nach allen Seiten aus.
    Noviel Residor trat den Rückzug an. Er hatte genug gesehen. So schnell ihn seine Beine trugen, hastete er den Felsenriss hinab und durchquerte die Schleuse. Der Transmitter aktivierte sich und meldete für zwanzig Sekunden Bereitschaft. Dem TLD-Chef blieb nicht einmal ein Blick zurück. Er wusste, dass sich die Anlage zehn Sekunden nach der Abschaltung selbst vernichtete. Auf der anderen Seite wartete das Empfangsgerät in Alpha Karthago auf ihn. Dort war er erst einmal in Sicherheit. Residor tat den entscheidenden Schritt nach vorn in dem Gedanken, dass der Terranische Liga-Dienst soeben zum zweiten Mal innerhalb von 15 Jahren sein Hauptquartier verloren hatte.
    Larsaf III - früher fast ein Fluch, heute das Synonym für Erfolg, Ruhm und Ehre. Wenige Stunden hatten ausgereicht, um das Blatt zu wenden. Arkon verdankte es einzig und allein ihm. Er ließ die Träume und Sehnsüchte seines Volkes Wahrheit werden. Topsid und Ertrus hatte er eingenommen und jetzt das Larsaf-System. Sie würden es ihm alle danken, Bostich 11., sein Volk, die Bewohner des Huhany'Tussan, die Kolonien außerhalb von Thantur-Lok. Vor allem aber SEELENQUELL, sein eigentlicher Herr und Meister. Seine Zukunft stand unter einem besonders hell leuchtenden Stern. Ruckartig wandte sich Mascant Kraschyn von dem riesigen Panorama-Hologramm in der Zentrale der AUMOKJON ab. Er starrte das Ehrenspalier aus zweihundert Orbtonen und vierhundert Robotern an. Sie bildeten eine breite Gasse für ihn, wie sie sonst nur dem Begam zustand, dem Oberbefehlshaber der Raumflotte in Gestalt des Imperators.
    Langsam setzte sich der Mascant in Bewegung. Gemessenen Schrittes bewegte er sich über den Teppich aus wertvollem Samt, den ein paar Tonnenroboter für ihn ausgerollt hatten. Seine Miene blieb gleichgültig, aber in seinen Augen leuchtete der Triumph. Das blasse Gesicht strahlte ewige Ruhe aus. Die schmalen Lippen glänzten glutrot. Er zog die Mundwinkel ein wenig nach oben. Es blieb das einzige Zeichen für die Milliarden Bewohner Thantur-Loks, wie sehr er sich über den Sieg freute. Am Ende des Spaliers warteten die Aufnahmekameras. Sie übertrugen die Vorgänge über eine Relaiskette direkt nach Arkon.
    Blitzartig rief sich Kraschyn die Details der Regie in Erinnerung. Beim vorletzten Schritt am Ende des Teppichs setzte der Zoom auf seine Gestalt in der bronzefarbenen Rüstung ein. Kraschyn blieb stehen, wandte sich ein Stück zur Seite und deutete mit einer ausholenden Geste nach hinten auf den riesigen Schirm. Er zeigte eine Totale des Larsaf-Systems. In rasender Kamerafahrt holte eine Optik den winzigen blauen Ball heran, bis er leuchtend groß mitten in der Zentrale hing und sein Licht bis in den hintersten Winkel schickte. „Zhdopanthi, erhabener Imperator! Hiermit übergebe ich Euch das System Larsaf mit dem Planeten Larsaf In. Mit annähernd dreitausendjähriger Verspätung gehört es endlich uns. Die Terraner haben kein Recht darauf. Sie hatten es nie. Mit diesem Tag erfolgt die lange fällige Korrektur der Geschichte." Er hatte Mühe, den Spott in seiner Stimme zu unterdrücken und sie feierlich klingen zu lassen. Arkons Bürger hörten seine Worte, nicht etwa die Terraner.
    Fanfaren erklangen und bejubelten das Hologramm. Die Perspektive wechselte. Sie zeigte die AUMOKJON beim Landeanflug auf Terrania. Sie versank in einer dichten Wolkendecke, die sich vor Stunden über die Hauptstadt der Erde gelegt hatte. Über dem Residenzpark kam das Schiff für ein paar Augenblicke zur Ruhe, damit die Zuschauer im fernen Arkon den Anblick genießen konnten.
    Terrania im Regen, es passte garantiert gut zur Stimmung der Menschen in dieser Stadt. Aber

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