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2085 - Kintradims Heim

Titel: 2085 - Kintradims Heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versank.
    Dann sah der Architekt seinen Haushofmeister durchdringend an und sagte in einer Schärfe zu ihm, wie Kergorah sie noch nie von ihm zu hören bekommen hatte: „Wenn mein Liebling stirbt, schicke ich dich zu Wircen La'm Uvaru zurück." Das war das letzte, was Inkatyvom-Architekten zu hören bekam. Er sprach in den vielen folgenden Jahren kein Wort mehr zu ihm. Crux zeigte sich ihm nicht einmal. Bis er dann völlig verschwand...
    Kintradim Crux ließ es nicht dabei bewenden, dass er Inkaty Chirpagnon einfach ignorierte. Er sperrte ihn ebenfalls in einen Tank und verband ihn dort mit Bobabesh.
    Nun war Inkaty für lange Zeit eins mit dieser hässlichen Kreatur, deren Gefühle so hässlich waren, wie sie aussah, so abstrus, dass Inkaty halb wahnsinnig davon wurde.
    Aber Crux hatte ihn nicht nur mit Bobabesh verkabelt, um ihn an dessen todessehnsüchtigen Emotionen teilhaben zu lassen. Mehr noch diente diese Vernetzung dem Ziel, dass Bobabesh an Inkatys Lebensenergien partizipieren konnte.
    Die Kreatur sog ihn völlig leer, aber sie überlebte. Inkaty wurde aus dem Tank entlassen, wofür Roboter sorgten, und konnte danach wieder seinen Pflichten nachkommen. Inkaty leistete sich solch einen Fehltritt nicht noch einmal. Ganz im Gegenteil, er ging seiner Tätigkeit mit besonderer Hingabe und Aufopferungsbereitschaft nach. die Ewigen hatten es in dieser Zeit wirklich gut bei ihm, keiner von ihnen bekam mehr eine Überdosis an Schmerz. Der Kergorah hoffte, dass sich Kintradim Crux wieder mit ihm versöhnen würde, wenn er swie sehr sich sein ah, Haushofmeister anstrengte. Aber seit diesem Tag war er für den Architekten Luft.
    Auch wenn Crux zu Besuch in seinem Heim war, könnte Inkaty seine Anwesenheit nur erahnen. Der Architekt empfing weiterhin seine Besucher, und alles nahm seinen gewohnten Gang wie in all den Hunderttausenden von Jahren zuvor. Nur für Inkaty war nun alles ganz anders. Er selbst war zu einem lebenden Toten abgestempelt worden. Wenn der Architekt irgendwo durch sein Heim geisterte, lauschte Inkaty auf jedes Geräusch, das er verursachte. Er sog gierig seinen Duft in sich ein, vernahm aber nie seine Stimme. Der Architekt sprach zu niemandem, nicht einmal zu sich selbst.
    Dabei war er früher immer so redselig gewesen. Inkaty wusste, dass es eine kleine Schwäche des Architekten war, dass er sich mitteilen musste! Hatte er etwa einen anderen Gesprächspartner gefunden? Vielleicht gar jemanden aus dem Kabinett Saraogh? Inkaty litt Höllenqualen. Das Leben in völliger Stille, in der nur die Schmerzgesänge der Ewigen zu hören waren, wurde für ihn unerträglich. Den Gedanken an Flucht hatte er längst schon aufgegeben. Nach einer Million gescheiterten Versuchen ... So hing er dem unwirklichen Traum nach, dass der Architekt ihn eines Tages freilassen würde, wenn er seiner offensichtlich ohnehin längst schon überdrüssig war. Aber gar so unrealistisch war dieser Traum denn doch nicht, denn eines Tages wurde seine Hoffnung unversehens durch einen glücklichen Umstand sogar noch genährt.
    Inkaty Chirpagnon hatte nie jemanden von den Herrschaften zu sehen bekommen, die zum Architekten zu Besuch kamen. Er wusste nie, ob es sich gerade um Bettler, Edle oder gar um Hohe Wesen vom Stande des Gastgebers handelte. Aber er hatte erfahren, wie sie in die Festung kamen. Der Architekt verfügte über eine Art Aufzug, mit dem er seine Besucher in die Burg holen konnte. Als Inkaty auch noch herausfand, wie dieser Aufzug funktionierte, war sein erster Gedanke, ihn für seine Flucht nutzen zu können. Denn die Besucher wurden auf dieselbe Weise, wie sie in die Burg geholt wurden, wieder hinausbefördert. Der Aufzug funktionierte nach beiden Richtungen.
    Wenn der Architekt die entsprechenden Schaltungen vornahm, wurden die Besucher durch das feste Gemäuer einfach in den Audienzraum befördert. Das funktionierte nach Art eines Transmitters. Wenn die Besucher ihre Geschäfte mit dem Architekten erledigt hatten, brauchten sie sich nur an die Stelle zu begeben, an der sie materialisiert waren, und der Architekt beförderte sie durch Sensorkontakt ins Freie.
    Es gab sogar eine Schaltuhr, an der man nur eine Zeitvorgabe einzustellen brauchte, und der Besucher wurde nach Ablauf der gewünschten Frist hinausbefördert. So einfach war das. Und es war wirklich einfach: Der nicht sonderlich technisch begabte Inkaty Chirpagnon lernte die Bedienung des Aufzuges im Handumdrehen. Ebenso die Bedienung der Schaltuhr.
    Er dachte,

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