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2099 - Sekundärwaffe Geistertanz

Titel: 2099 - Sekundärwaffe Geistertanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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freizugeben. „Wenn Perry Rhodan sich wirklich noch auf Arkon III befindet, benötigt er Hilfe. Sein Zustand dürfte mittlerweile ein Dahinvegetieren sein. Sagen Sie selbst, Blo Rakane: Wer könnte ihm besser zur Seite stehen als ich?" Sekundenlang schwieg der Haluter, dann neigte er den Oberkörper, fixierte mit beiden Seitenaugen den Metallenen und schaute mit dem dritten, wesentlich höher liegenden Auge zum Schwesterschiff hinüber. Zheobitt hatte die TERRANIA bereits verlassen, um seine Messungen auf dem anderen Kreuzer fortzusetzen.
    Der Ara, der für gewöhnlich über den Dingen stand, zeigte ungewollt eine beginnende Unruhe. Es war zwar nicht ausgesprochen worden, doch Blo Rakane argwöhnte den Grund dafür in einer denkbaren Wechselwirkung zwischen dem Carit der Schiffshülle und der Speicherfähigkeit des Zellgewebes. War Zheobitt seiner Sache nicht so sicher, wie er sich nach außen den Anschein gab? Der aufheulende Alarm ließ alle Überlegungen gegenstandslos werden. Eine Strukturlücke im systemumspannenden Kristallschirm war aufgerissen, die ersten Schiffe der kreuzenden Flotte gingen in den Hyperraum. Sekunden nur bis zur Materialisation tief im Herzen des arkonidischen Imperiums. „Kommen Sie!" Obwohl der Haluter flüsterte, hallte seine Stimme laut durch den Korridor. „Ihre Argumente haben eine unwiderlegbare Logik. Ich helfe Ihnen, eine Kammer in einem Gen-Torpedo frei zuräumen und Ihren Körper zu verankern."
     
    6.
     
    Warum? Diese eine Frage schien den Kosmos vom Anfang bis zum Ende zu durchziehen. Was haben wir falsch gemacht? Nein: Was hätten wir anders machen können? Seine Hoffnungen auf eine schöne und menschliche Welt verbrannten im Transformfeuer. Zurück blieb das Gefühl grenzenloser Leere, eine Kälte, die nicht einmal den sonnenheißen Gluten der Explosionen wich. Zehntausende Menschen und Arkoniden starben an diesem 31. Mai. Und diesmal war er es, der die Verantwortung dafür trug. Mit versteinerter Miene verfolgte Reginald Bull die Raumschlacht. Selten zuvor hatte er sich ähnlich hilflos und ohnmächtig gefühlt.
    Nur der Tod kannte keine Unterschiede. Wer qualvoll verbrannte oder von einstürzenden Decks zerschmettert wurde, fragte nicht mehr nach Herkunft oder Glauben, schrie nur noch seine kreatürliche Furcht hinaus in die Welt, deren Grausamkeit er nicht mehr verstand. Eines Tages, hatte Bully immer geglaubt, würden sich völlig Fremde die Hand reichen und gemeinsam dem Sinn des Lebens nachspüren. Das war sein Traum gewesen, seit er auf dem Mond atemlos zu dem gewaltigen stählernen Rund des arkonidischen Raumschiffs aufgeschaut hatte. Dieser Traum, über all die Jahrhunderte hinweg wie ein empfindliches Pflänzchen umsorgt und behütet, war morsch und brüchig geworden. 12.18 Uhr Standardzeit. Während die Schiffe des Gegenimperiums nahezu alle inneren Welten erreicht hatten und die Thronflotte als unübersehbare Herausforderung die Kristallwelt anflog, attackierte die Heimatflotte Sol im Verbund mit 30.000 Fragmentraumschiffen der Pos bis Arkon In. Die zweite Angriffswelle rollte - und drohte ebenso zu scheitern wie die erste. Feuer und Explosionen beherrschten den Weltraum, und inmitten des Chaos materialisierten, aus allen Geschützen feuernd, kristallimperiale Geschwader.
    SEELENQUELLS Taktik schonte die eigenen Kräfte nicht. Space-Jets und Korvetten stürzten sich in Kamikaze-Manier auf die vereinte Flotte und hinterließen bei ihrer Explosion brennende Wracks. Im Gegenzug flogen Fragmentraumer kurze Metagrav-Manöver bis auf wenige Millionen Kilometer an den Planeten heran. Doch die schweren Abwehrstellungen vereitelten jeden Durchbruchsversuch. Seit die Arkoniden nach dem Vorbild der larischen Zeittaucher ATG-Spürer zur Einsatzreife entwickelt hatten, waren die Relativschirme der Posbis ohnehin nur noch ein fragwürdiger Schutz.
    Sehr schnell kam der Zeitpunkt, an dem die enttäuschten Hoffnungen in Hass umzuschlagen begannen. Sekundenlang schloss Reginald Bull die Augen.
    Nichts war danach anders. .Sein Blick fraß sich an der digitalen Anzeige fest. Noch zehn Sekunden - angesichts von Tod und Vernichtung eine endlos lange Zeitspanne. Die ENTDECKER schirmten die unter dem Kommando von Rudo K'Renzer fliegende, wenig kampfstarke RIO TOCA ab. Und neben dem Flaggschiff hielt sich die LEMY DANGER fast schon auf Tuchfühlung.
    Die letzten drei Sekunden. Dann, im Positronikverbund, das Metagrav-Manöver. Unmerklich, nur den Bruchteil eines Augenblicks in

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