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2099 - Sekundärwaffe Geistertanz

Titel: 2099 - Sekundärwaffe Geistertanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht der Bedeutung des Augenblicks bewusst gewesen wäre.
    Das eigene Leben zählte wenig angesichts der ungeheuren Bedrohung, die es zu bekämpfen galt. SEELENQUELL war geschwächt, hatte sich am Ort seines Entstehens abgekapselt und schickte seine Hände in den Kampf. Arkoniden standen gegen Arkoniden, Terraner flogen Seite an Seite mit Imperator Bostichs Getreuen, die noch vor kurzem bereit gewesen wären, Terra aus den Sternkarten der Milchstraße zu tilgen. Freundschaft war es nicht, was sie verband, eher ein Zweckbündnis gegen den gemeinsamen Gegner, der zu lange unterschätzt worden war. Weshalb sonst hätte kaum jemand auf die steten Warnungen von Radio Freies Ertrus und des Residenzfunks gehört?
    Die Flotte wartete an diesem 31. Mai 1304 NGZ darauf, dass der undurchdringliche Kristallschirm endlich überwindbar wurde - weil auf der anderen Seite Agenten ihr Leben dafür riskierten, eine Strukturlücke zu schaffen. Später würde man sie als Helden feiern und ihnen Denkmäler setzen. Menschen ebenso wie Arkoniden träumten in diesen Minuten den Traum einer geeinten Galaxis ... die einen unter der Thoregon-Agenda, die anderen unter der festen Führung ihres mittlerweile potentiell unsterblichen Imperators Bostich I. Nur die USO-Spezialisten an Bord der Carit-Kreuzer fanden keine Zeit für Träume. Die letzten Feineinstellungen und die Justierung der Redundanz-Systeme wurden erledigt. Erst vor sechs Tagen war in Quinto-Center mit der Umrüstung begonnen worden.
    Es war 10.54 Uhr, als der Haluter Blo Rakane beide Armpaare verschränkte und dem Leutnant bescheinigte, perfekte Arbeit geleistet zu haben. Zwei Minuten später betraten sie gemeinsam und in Begleitung des Ara-Mediziners den ersten der bislang versiegelten Hangars auf der TERRANIA. In Quinto-Center war die geheimnisvolle Fracht verladen worden. Sekundärwaffe Geistertanz - nicht einmal Leutnant Morrhem Andalassiu kannte bislang mehr als diesen Namen. Umso erstaunter reagierte er beim Anblick der Transformgeschosse. Zwölf Stück lagerten in diesem Hangar, verankert in energetischen Abschussrampen. Da vier weitere Hangars versiegelt worden waren, ergab sich die Zahl von sechzig Transformgeschossen, zweifellos für jeden der beiden Kreuzer.
    Der QuinTech war irritiert. Fragend schaute er zu Blo Rakane hoch. „Das ist Munition mittleren Kalibers, Mr. Rakane", sagte er. „Vermutlich einhundertundzwanzig Geschosse ..." Der Haluter öffnete den schmallippigen Mund und entblößte sein Gebiss. Allein sein Atmen klang wie fernes Donnergrollen. „Reden Sie ruhig weiter, QuinTech."
    „Knapp zehn Meter Länge, schätze ich, also nicht einmal 2000-Gigatonnen-Geschosse. Aber sie wurden verändert: eigener Antrieb, wenngleich geringe Reichweite."
    „Der Stützmassevorrat reicht aus für eine kurze Beschleunigungsphase und ein Bremsmanöver in der Planetenatmosphäre", dröhnte Rakane. „Im übrigen enthalten die Torpedos keinen Sprengstoff." .„Was dann?" Der Leutnant schaute zu, wie Zheobitt zwischen zwei Transformbomben hindurchging und' ein Messgerät über die matte Hülle der Geschosse bewegte. Am anderen Ende hielt der Ara inne. „Keine Streustrahlung!" rief er. „Die Kartuschen erlauben nach wie vor keinen Rückschluss auf ihren Inhalt. SEELENQUELL wird unsere Gen-Torpedos nicht als Bedrohung erkennen."
    Zwischen zwei anderen Geschossen kam Zheobitt zurück. Auch hier fielen die Messungen zu seiner Zufriedenheit aus. „Die Abschirmung ist ausreichend.
    Das Gewebe konnte bislang weder Quanten aufnehmen noch mit dem umgebenden Stahl in Wechselwirkung treten." Mit der kleineren linken Hand, deren Nägel von schwarzen Kunststoffkappen verdeckt wurden, tippte Zheobitt den Leutnant vor die Brust. „Ich habe dich mitgenommen, damit du die Katapulte kontrollierst. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit."
    „Die Katapulte wurden in Quinto-Center eingebaut", murmelte Andalassiu, während er sich schon mit dem ersten der hintereinandergeschalteten Systeme befasste. „Trotzdem will ich eine Kontrolle. Alle, die in den Hangars waren und die Torpedos verladen haben, mussten auf Quinto-Center zurückbleiben.
    Das Risiko eines unfreiwilligen Verrats erschien mir zu groß." Zheobitt warf einen Blick auf sein Chronometer. „Ich hoffe, dass die Strukturlücke pünktlich geschaffen wird. - Und, Leutnant?"
    „Synchronisation mit dem Hangartor ist eingespeist. Die zwölf Geschosse werden im zeitlichen Abstand von zweihundert Millisekunden starten." Andalassiu

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