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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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freundliche Gesichter sehen wollte wie irgend möglich.
    »Kennen Sie Konteradmiral Oversteegen, Admiral?«, fragte sie.
    »Michael Oversteegen?« Blaine runzelte die Stirn. »Als ich zuletzt von ihm hörte, war er Captain.« Er klang ein wenig kläglich, und Michelle lachte leise.
    »Und ich war bis vor einer Woche Konteradmiral«, erwiderte sie. »Ich fürchte, viele von uns werden rasch die Treppe hochfallen; es kommen so viele Neubauten aus den Werften. Aber worauf ich hinauswollte, Sir, ist, dass man Michael das Einhundertachte gegeben hat. Und vorausgesetzt, er kann den Abreiseplan einhalten, sollte er mir in etwa zwo Monaten folgen. Und die erste Flottille Rolands wird ebenfalls bald klargemacht. Vielleicht hat man damit sogar schon angefangen.«
    »Das, Mylady, ist eine sehr gute Neuigkeit«, sagte Blaine offen. »Hoffentlich hält der Waffenstillstand lange genug, dass alle diese Neubauten in Dienst gestellt werden können.«
    »Hoffen wir das Beste, Sir.«
    »Richtig. Hoffen wir das Beste.« Blaine schien sich bewusst zusammenzureißen und lächelte. »Anscheinend habe ich meine Manieren völlig vergessen. Hätten Sie und Ihre Kommandanten Zeit, zum Abendessen zu mir zu kommen, Mylady?«
    »Ich fürchte nein«, antwortete Michelle mit aufrichtigem Bedauern. Wie Honor hielt sie den persönlichen Kontakt von Angesicht zu Angesicht für den besten Weg, Offizieren, die zusammenarbeiten mussten, das gute Gefühle zu geben, dass sie einander wirklich kannten.
    »Ich stehe unter dem Befehl, mich so rasch wie irgend möglich ins Spindle-System zu begeben, Sir«, fuhr sie fort. »Die Artemis hat nach wie vor über ein Dutzend Werftfachleute von Hephaistos an Bord, die hier und dort noch nachjustieren. Und Captain Duchovny von der Horatius hat noch mehr von ihnen!«
    »Und die Stationskommandantin hat Sie gehen lassen, ohne das Feuer zu eröffnen?«, erkundigte sich Blaine mit einem Unterton, der fast an ein stilles Lachen denken ließ.
    »Ich glaube, das wäre nicht der Fall gewesen ohne Admiral D’Orville, der mir mit schussklaren Energiebatterien beigestanden hat«, erwiderte Michelle.
    »Das kann ich mir sogar sehr gut vorstellen. Im Laufe der Jahre habe ich meine eigenen Erfahrungen mit den Werftheinis gemacht, Mylady. Ich könnte Ihnen einiges erzählen!«
    »Das könnten wir alle, Sir.«
    »Stimmt.« Blaine lächelte sie an, dann holte er Luft, als bereite er sich auf den Abschluss des Gesprächs vor. »Nun, dann wollen wir Sie nicht aufhalten, Mylady. Richten Sie Admiral Khumalo meinen Gruß aus, wenn Sie Spindle erreichen.«
    »Das werde ich tun, Sir.«
    »Vielen Dank, Mylady. Und damit wünsche ich Ihnen eine geschwinde Reise und lasse Sie ziehen. Blaine aus.«
    Das Display wurde dunkel, und Michelle blickte wieder auf den taktischen Plot.
    Während sie mit Blaine gesprochen hatte, waren die Schwesterschiffe der Artemis aus der 1. Division von BatCruRon 106 − die Penelope, die Romulus und die Horatius − ihr durch den Terminus gefolgt. Nun sah sie, wie Filipa Alcoforados Theseus, das Flaggschiff von Commodore Shulamit Onassis, die die 2. Division des Geschwaders befehligte, aus der unsichtbaren Fehlstelle des Raumes heraustrat und mit leuchtend blauen Segeln Transitenergie abstrahlte.
    Nicht mehr lange, dachte sie und blickte Commander Sterling Casterlin an. Wie sie Cortez gesagt hatte, kannte sie Casterlin bereits, obwohl sie bis jetzt nie zusammen gedient hatten. Einmal wären sie beinahe gleichzeitig auf der alten Bryan Knight gewesen, doch sie hatte das Schiff verlassen, als er an Bord kam. Seinen Cousin Commodore Jake Casterlin kannte sie besser, und bei allem, was sie bisher von Sterling mitbekommen hatte, hätte sie jederzeit gewettet, dass Jakes Sympathien für die Freiheitspartei den weit konservativeren Sterling in den Wahnsinn trieben.
    Vielleicht irrte sie sich, doch es kam ihr so vor, als müsste schon einiges passieren, ehe Commander Casterlin in seinem Gleichmut erschüttert wurde. Er war spät an Bord gekommen, ohne es zu verantworten zu haben, doch er hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt, als er hörte, dass ihm bis zum Aufbruch keine vierzig Stunden blieben, um sich »vertraut« zu machen mit einer vollkommen neuen Abteilung an Bord eines vollkommen neuen Schiffes unter einem vollkommen neuen Vizeadmiral, ehe es in einen möglichen Kampfeinsatz ging. In Anbetracht der Umstände hatte er bemerkenswerten Aplomb bewiesen, fand sie.
    »Anscheinend brechen wir bald auf«, sagte

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