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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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messbarer Erfolg beschieden, und Michelle schob den Teller demonstrativ ein Stück von ihm fort. Schließlich gab er mit traurigem Seufzen auf, wandte sich ab, schlug mit dem Schweif nach ihr und verdrückte sich, um zu schauen, ob er irgendwo anders seine dringend benötigte Speise herbekam.
    Michelle sah ihm hinterher, dann schüttelte sie den Kopf, öffnete die Datei und las den Brief durch. Sie trank den aromatischen, schwarzen Kaffee, während sie überarbeitete, was sie zuvor geschrieben hatte, und genoss nach der Süße des Doughnuts seinen herben Geschmack.
    Dass das Geschwader erst eine T-Woche im Spindle-System war, erschien kaum glaubhaft. Den unerbittlichen Übungen zum Trotz, mit denen Michelle und Victoria Armstrong ihre Leute auf der Reise vom Lynx-Terminus hierher geschunden hatten, wirkten jene subjektiven zehn Tage geradezu schläfrig. Oder auch nicht. Vielleicht galt das nur für Michelle und ihren Stab. Der Übungsstundenplan für das Geschwader hatte nicht nachgelassen − wenn überhaupt, hatte er sich intensiviert. Aber während der Rest ihrer Leute sich damit plagte, befassten sich Michelle, Cynthia Lecter, Augustus Khumalo und Loretta Shoupe, unterstützt von Henri Krietzmann und seinen höherrangigen Experten, mit einer intensiven Analyse der Ressourcen des Quadranten und seiner Bedürfnisse, während sie gleichzeitig versuchten, die effizientesten Dislozierungspläne zu erstellen.
    Als wichtigste Schlussfolgerung hatten sie ziehen können, dass es Michelles Schiffen bis zu dem Zeitpunkt, an dem weitere Sternenschiffe der Zehnten Flotte und die ersten LAC-Staffeln eintrafen, physikalisch unmöglich war, überall dort zu sein, wo sie gebraucht wurden. Deshalb sollte sie Spindle am übernächsten Tag verlassen und sich mit der 1. Division des Geschwaders nach Tillerman verlegen. Das brächte sie in die Lage, dem Monica-System einen »Höflichkeitsbesuch« abzustatten, sobald die Hexapuma und die Warlock ihre Reparaturen beendet hatten und O’Malley begann, seine zur Homefleet gehörigen Schlachtkreuzer aus dem System abzuziehen. Währenddessen würde Commodore Onassis ihre 2. Division aufteilen, und die Schiffe würden die Sonnensysteme des Quadranten einzeln als sichtbare Garantie der manticoranischen Flottenpräsenz durchqueren. Was leider auch schon alles war, was Michelle ihnen bieten konnte, bis die übrigen dem Quadranten zugewiesenen Einheiten tatsächlich auftauchten.
    Und natürlich machen wir mit den Übungen weiter. Kein Wunder, dass meine Leute mich alle so sehr lieben!
    Sie erreichte das Ende ihrer letzten Aufzeichnung, in der sie von der Dinnerparty der Baronin Medusa und dem Gespräch danach berichtet hatte, und setzte sich aufrecht, als sie das Mikrofon einschaltete.
    »Deshalb bin ich sicher, dass Honor und du euch die Oberarme zerrt, vor lauter gegenseitigem auf den Rücken klopfen und ›Wir haben es dir ja gesagt!‹ in zweistimmigem Kanon über meine Abneigung vor der Politik.« Sie schüttelte lächelnd den Kopf. »Ich wusste, dass ich mich nicht völlig heraushalten konnte, nachdem die Admiralität entschieden hatte, mich hierher zu schicken, aber ich kann nicht behaupten, dass ich damit gerechnet hätte, gleich so tief hineinzugeraten. Gleichzeitig muss ich zugeben, dass es wirklich aufregend ist. Die Leute sind alle mit Elan dabei, Mom. Sicher, es gibt noch immer Opposition und Unzufriedenheit, aber für mich sieht es aus, als ließen sie nach. Jemanden wie diese Irre Nordbrandt wird nichts zu Verstand bringen, aber ich glaube, jeder mit einem funktionstüchtigen Gehirn begreift, dass jeder Beteiligte sein Bestes gibt, um alles so gut und gerecht zu machen wie möglich. Diese Menschen sind genauso wenig Heilige wie unsere Politikos im Manticore-System, versteh mich da nicht falsch. Ich glaube aber, die meisten sind sich deutlich bewusst, dass sie etwas erschaffen, das größer ist als jeder Einzelne von ihnen. Sie wissen, dass sie in die Geschichtsbücher kommen, und ich glaube, die meisten von ihnen möchten vor der Nachwelt lieber gut dastehen.
    Allerdings bin ich nicht besonders glücklich mit dem, was man von New Tuscany hört.« Sie verzog das Gesicht. »Jeder hat mich gewarnt, dass die New Tuscanier ein Problem darstellen, aber mir wäre es lieber gewesen, wenn alles sich geirrt hätte. Leider sieht es nicht danach aus. Und wenn ich ganz offen bin, werde ich einfach nicht schlau aus den Leuten. Sie sind diejenigen, die beschlossen haben, sich dem Quadranten

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