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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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über die Leistung der Typ 16 dürften ja doch ein bisschen lückenhaft sein. Ich weiß natürlich«, sie winkte ab, »dass wir sie schon benutzt haben, aber die äußerste Reichweite unter Antrieb haben wir bisher nur ein einziges Mal ausgenutzt, und zwar hier, innerhalb von Beschießungsplan Gamma, und darin hatten wir mittendrin eine ballistische Komponente eingebaut. Es ist durchaus möglich, dass Bandit-Zwo noch keine vollständige taktische Analyse erhalten hat.«
    »Sie wollen sagen, dass sie vielleicht doch in unsere Reichweite kommen, Ma’am?« Stackpole klang wie ein Subalternoffizier, der sein Bestes versucht, um sich seine Zweifel nicht allzu offensichtlich anmerken zu lassen.
    »Das ist durchaus möglich, nehme ich an«, sagte Michelle. Dann schnaubte sie. »Natürlich ist genauso möglich, dass ich nach Strohhalmen greife!«
    »Nun, Ma’am«, sagte Stackpole, »ich will ja kein Spielverderber sein, aber mir fällt wenigstens ein verdammt guter Grund ein, warum sie tun, was sie tun.« Sie sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an, und er zuckte mit den Schultern. »Wenn ich eine halbwegs vernünftige Vorstellung hätte, wo die maximale Reichweite unter Antrieb unserer Lenkwaffen liegt, würde ich mich an ihrer Stelle auf keinen Fall beeilen. Ich würde versuchen, so dicht wie möglich heranzukommen und trotzdem außerhalb unserer Reichweite zu bleiben, ehe ich feuerte. Wenn wir natürlich anfangen würden, sie auf größere Entfernung anzugreifen, mit einer ballistischen Flugphase, dann würde ich mich mit dem Zurückschießen wahrscheinlich sehr beeilen.«
    »Ich verstehe«, sagte Michelle.
    Sie lächelte mit zusammengepressten Lippen, dann kippte sie mit dem Kommandosessel zurück. Im Grunde war es bemerkenswert, dachte sie. Was immer die Havies vorhatten, sie würde irgendwann im Laufe der nächsten Stunde sterben, und dennoch fühlte sie sich eigentlich ruhig. Dem Tode ergeben hatte sie sich noch nicht, sie wollte nicht sterben − irgendwo tief in ihr wehrte irgendein Überlebenszentrum den Gedanken vielleicht noch immer ab −, und doch wusste ihr Großhirn, was geschehen würde. Dennoch war ihr Verstand klar, erfüllt von einer Art bittersüßer Gelassenheit. Es gab so vieles, was sie sich vorgenommen hatte und was sie nun nie mehr tun könnte, und dafür empfand sie tiefes Bedauern. Für die anderen Männer und Frauen, die mit ihr an Bord der Ajax in der Falle saßen, empfand sie jedoch eine tiefere, dunklere Trauer. Dennoch, dieses Ende hatte sie an dem Tag als möglich akzeptiert, als sie in die Akademie eintrat, an dem Tag, an dem sie ihren Eid als Offizier der Royal Manticoran Navy ablegte. Sie konnte nicht so tun, als hätte sie nicht gewusst, dass er kommen konnte, und wenn sie sterben musste, hätte es in keiner besseren Gesellschaft geschehen können als der Besatzung von HMS Ajax.
    Sie dachte an die Männer und Frauen, die in den verbliebenen brauchbaren Rettungskapseln des Schlachtkreuzers geflohen waren, und fragte sich, was sie dachten, während sie darauf warteten, vom Feind geborgen zu werden. Früher einmal war man bei der manticoranischen Navy nicht allzu sicher gewesen, ob havenitische Schiffe sich nach einem Gefecht tatsächlich mit Raumnotrettung aufhielten. Heute bezweifelte auf beiden Seiten niemand, dass der Sieger nach jedem Gefecht sein Bestes geben würde, um so viele Überlebende beider Seiten wie möglich zu bergen, und das trotz des Überraschungsangriffs, mit dem die Republik die Feindseligkeiten erneuert hatte.
    Also hat es wenigstens doch ein bisschen Fortschritt gegeben, sagte sie sich sarkastisch. Dann riss sie sich innerlich zusammen. Das Letzte, was sie in einem Moment wie diesem tun sollte, war etwas anderes als Dankbarkeit zu empfinden, dass die Leute, die Commander Horn von der Ajax hatte schaffen können, überleben würden!
    Seit Basilisk Station und Hancock Eins ist wirklich viel passiert, sagte sie sich . Ja, sogar …
    »John.« Sie stellte den Kommandosessel wieder aufrecht und drehte ihn zum Operationsoffizier herum.
    »Jawohl, Ma’am?« Etwas in ihrer Stimme veranlasste ihn, mit dem eigenen Sessel zu ihr herumzufahren und ihr ins Gesicht zu sehen.
    »Die Havies sind doch jetzt damit fertig, Anleihen bei Ihrer Hoheit Taktik von Sidemore zu machen, oder?«
    »So kann man es ausdrücken«, stimmte Stackpole zu. Er kniff die Augen zusammen.
    »Na dann«, sagte Michelle mit einem Haifischlächeln, »finde ich es an der Zeit, dass zur Abwechslung einmal

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