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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Bildschirms lief, und zwang sich zu Gleichmut. Noch achtzehn Minuten, und er hatte Gelegenheit, Konteradmiral Augustus Khumalos Reaktion aus erster Hand zu erleben.
    Das würde sicher interessant.
     
    Der vordere Beiboothangar von HMS Hercules war um einiges größer als der der Hexapuma, und er kam Terekhov eigentümlich still vor, während er von seiner Pinasse durch die Personenröhre glitt. Dann schwang er sich in die Schwerkraft des Beiboothangars, die vorschriftsgemäß ein Gravo betrug.
    » Hexapuma trifft ein!«, meldeten die Hangarlautsprecher, und die Seite nahm Haltung an, als Terekhov genau vor der auf das Deck gemalten Linie landete.
    »Bitte um Erlaubnis, an Bord zu kommen, Ma’am«, sagte er zu dem Hangaroffizier vom Dienst.
    »Erlaubnis erteilt, Sir«, antwortete der jugendlich aussehende weibliche Lieutenant, erwiderte seinen Gruß und trat einen Schritt zur Seite, sodass Terekhov vor Captain Victoria Saunders stand, der Kommandantin der Hercules.
    »Captain«, sagte Terekhov und salutierte vor ihr.
    »Willkommen an Bord, Captain Terekhov«, erwiderte Saunders und erwiderte die Höflichkeit. Die Kommandantin mit dem kastanienbraunen Haar war gute fünfzehn T-Jahre älter als Terekhov, und ihr Gesichtsausdruck verriet nur wenig darüber, was sie empfand. Ihr forscher, sphinxianischer Einschlag mochte etwas deutlicher als gewöhnlich zu hören sein, aber ihr Händedruck war fest.
    »Vielen Dank, Ma’am.« Terekhov war ungewohnt deutlich des weißen Baretts gewahr, das Saunders als Kommandantin eines hyperraumtüchtigen Schiffes der Royal Manticoran Navy kennzeichnete. Sein eigenes weißes Barett hatte er ordentlich unter eine Schulterklappe geschoben, da die Höflichkeit es verbot, es an Bord des Schiffes eines anderen Captains zu tragen, und er fragte sich, ob ihm das deshalb so auffiel, weil eine gute Wahrscheinlichkeit bestand, dass er es niemals wieder tragen durfte.
    »Wenn Sie mich begleiten wollen, Captain«, fuhr Saunders fort, »Admiral Khumalo erwartet Sie in seinem Arbeitszimmer.«
    »Gern, Ma’am.«
    Terekhov ging neben Saunders, während die Kommandantin der Hercules ihn durch das Schiff führte. Saunders bemühte sich nicht sonderlich um ein Gespräch, wofür Terekhov dankbar war. Vorzugeben, es handele sich um einen normalen Höflichkeitsbesuch des einen Kommandanten bei der anderen, hatte keinen Sinn, und es zu versuchen hätte sein Nervenkostüm nur unnötig strapaziert.
    Es war eigenartig, überlegte er, während er Saunders in die Liftkabine folgte und sie den Bestimmungscode eingab. Diesen Moment hatte er sich seit Monaten ausgemalt − und jetzt war er gekommen. Seine Bauchmuskeln waren angespannt, und er schien übernatürlich genau jeden Luftzug, jeden feinen Kratzer auf dem Bedienungsfeld des Lifts wahrzunehmen. Dass Khumalo eingetroffen war, ehe eine solarische Reaktion erfolgte, bedeutete für Terekhov eine unbeschreibliche Erleichterung, und er empfand Gewissensbisse, weil Khumalos höherer Rang bedeutete, dass von jetzt an alles, was geschah, in der Verantwortung des Konteradmirals lag, und er darüber fast genauso erleichtert war. Doch Khumalos Ankunft bedeutete auch, dass für Terekhov der Tag des Gerichts gekommen war. Die Folgen seiner Aktionen schlossen zu ihm auf, und er war sich selbst gegenüber viel zu ehrlich, als dass er nicht zugegeben hätte, dass diese Aussicht ihm eine andere Art von Furcht einjagte, als sich der monicanischen Navy zu stellen. Dieser Furcht fehlten die spitzen, schartigen Stiche und die nackte Angst vor dem feindlichen Beschuss, doch in vielerlei Hinsicht machte sie das noch schlimmer. Im Gefecht besaß man wenigstens die Illusion, dass das Schicksal von den eigenen Entscheidungen abhinge, den eigenen Maßnahmen. Nun aber bestimmten sein Schicksal einzig und allein die Entscheidungen und Maßnahmen anderer, und darauf hatte er nicht den geringsten Einfluss.
    Doch trotz der Furcht empfand er … Zufriedenheit. Das war das Merkwürdige daran. Er fühlte sich nicht etwa glücklich, er glaubte keineswegs, dass er keine Reue empfinden würde, wenn sich herausstellte, dass seine Laufbahn vorüber war. Er wusste aber mit einer Sicherheit, die keinen Raum für Zweifel ließ, dass er nur mit den Entscheidungen und Maßnahmen, die er getroffen hatte, der Mann hatte bleiben können, den Sinead Terekhov liebte.
    Und daneben, so wurde ihm klar, waren alle anderen Folgen, die das Universum für ihn bereithielt, zweitrangig.
    Die Aufzugkabine brachte sie

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