21 - Die achte Flotte
unmittelbar Bemühungen unterstützt haben, Terroristenorganisationen zu bilden, anzuleiten, aufzustacheln und mit Waffen zu versorgen, damit sie Attentate, Morde und Vernichtungsschläge gegen die Bürger anderer souveräner Sternnationen verüben, die Mitgliedschaft im Sternenkönigreich von Manticore beantragt haben. Ich bin weiterhin der Ansicht, sie würde anführen, dass meine erste Pflicht im Schutze dieser Bürger vor weiteren Anschlägen bestehe, und darüber hinaus im Ermitteln derjenigen, die die Verantwortlichen für die bereits ausgeführten Anschläge mit etlichen Tonnen moderner solarischer Waffen versorgt haben, die Captain Terekhov im Split-System sicherstellen konnte. Darüber hinaus fürchte ich, dass Ihre Majestät wohl kaum auf die Unvoreingenommenheit einer Ermittlung durch das Office of Frontier Security der Solaren Liga vertrauen würde und alles andere als erfreut wäre, wenn die beiden verbleibenden Schlachtkreuzer, die Ihnen ganz offensichtlich von solarischen Interessengruppen zugespielt wurden, auf geheimnisvolle Weise verschwinden sollten, ehe diese Untersuchung zur beiderseitigen Zufriedenheit abgeschlossen werden kann.«
Terekhov merkte, wie sein Kiefer herunterklappen wollte, und er hielt ihn mit Nachdruck oben.
»Offensichtlich kann ich angesichts der großen Entfernung zu Manticore nicht mit Sicherheit wissen, was Ihre Majestät letzten Endes entscheiden wird, wenn sie diese gewichtigen Angelegenheiten abgewogen hat«, fuhr Khumalo fort. »Nach meiner Einschätzung als ranghöchster anwesender Offizier der Navy Ihrer Majestät entscheide ich jedoch, dass, solange mir die Entscheidung der Königin nicht bekannt ist, meine Pflicht und Verantwortung darin bestehen, den Status quo in diesem Sonnensystem aufrechtzuerhalten, und zwar, bis die von mir angeforderte beträchtliche Verstärkung eintrifft, die ohne Zweifel Depeschen direkt von Manticore mitbringt. Sollte meine Königin mich dann anweisen, Ihren Wünschen zu folgen, werde ich das selbstverständlich mit Freuden tun. Bis dahin aber muss ich Captain Terekhovs Maßnahmen ohne Einschränkung gutheißen. Ich setze Sie in Kenntnis, dass ich seinen Schlussfolgerungen vorbehaltlos zustimme und die volle Absicht habe, seine Anordnungen und die militärische Position, die er seit dem unglückseligen Gefecht gegen Ihre Flotteneinheiten eingenommen hatte, beizubehalten.
Ich hoffe aufrichtig, dass die Situation so gütlich wie möglich durch die diplomatischen Repräsentanten zweier zivilisierter Sternnationen bereinigt werden kann, ohne dass es zu weiteren Verlusten an Menschenleben oder Vernichtung von Einrichtungen kommt, seien sie öffentlich oder privat. Wenn Sie sich allerdings entscheiden sollten − was ohne Zweifel Ihr Recht wäre −, die militärische Gewalt, die sich weiterhin unter Ihrem Kommando befindet, gegen eine Einheit der Royal Manticoran Navy einzusetzen, oder sollte ich irgendeinen Grund zu der Annahme haben, dass Sie Maßnahmen ergreifen, Beweismaterial auf Eroica Station zu vernichten, zu verbergen oder zu entfernen, so werde ich nicht zögern, genau so zu reagieren, wie Captain Terekhov es Ihnen bereits angekündigt hat.«
Augustus Khumalo blickte in den Aufzeichner hoch, und seine tiefe Stimme klang sehr ruhig.
»Die Wahl, Mr. President, liegt bei Ihnen. Ich bin sicher, Sie werden weise entscheiden.«
SIEBEN
Michelle Henke zwang sich, gelassen von dem Buchlesegerät aufzublicken, ohne Zeichen ihrer brennenden Ungeduld und Nervosität, als Master Steward Billingsley sich höflich in der offenen Luke räusperte.
»Ja, Chris?«
»Verzeihen Sie, wenn ich Sie störe, Ma’am«, sagte Billingsley ernst und gestattete ihr pflichtschuldig vorzugeben, dass sie keine von beiden Emotionen empfand, »aber der Kommandant bat mich, Ihnen mitzuteilen, dass wir in zwanzig Minuten den Hyperraum verlassen. Er ersucht Sie, auf das Kommandodeck zu kommen, sobald es Ihnen möglich ist.«
»Ich verstehe.« Michelle markierte die Stelle, an der sie war, dann steckte sie das Lesegerät weg und erhob sich. »Bitte informieren Sie den Kommandanten, dass ich in fünfzehn Minuten bei ihm sein werde. In der Zwischenzeit werde ich mich ein wenig frisch machen.«
»Jawohl, Ma’am.«
Billingsley verschwand, und Michelle ging zu dem winzigen Waschraum ihrer engen Kammer und grinste sich im Spiegel über dem kleinen Waschbecken schief an.
Sie wusste ganz genau, dass sie Billingsley nicht getäuscht hatte. Sie hatte es nicht einmal
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