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2101 - Der Konquestor

Titel: 2101 - Der Konquestor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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offensiv an den Materialen und der Energie ihrer Umgebung, um sich selbst aufzurüsten und um sich zu vermehren.
    Daher auch die Defekte - durch Raubbau. Drittens: Allein im Großraum Terrania beträgt ihre Zahl bereits geschätzte 300 Millionen; Tendenz explosiv steigend. Viertens: Legt man die angenommene Vermehrungsrate zugrunde, errechnet sich ihr erstes Auftreten auf exakt den Zeitpunkt, zu dem der Konquestor Terra betreten hat. Und fünftens ..."
    Hier machte Noviel Residor eine kurze Pause und sah Humphrey Blue Parrot ins verkniffene, dünnlippige Gesicht.
    „... fünftens liegt ihr Ursprung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unter dem Landefeld der MARZOM auf Terrania-Space-Port."
    „Also ein Präsent des Konquestors von Tradom", folgerte Humphrey Blue Parrot. „Mir ist von Anfang an klar gewesen, dass wir es hier mit extragalaktischen Maschinen zu tun haben. Aber weshalb wird ein Hyperphysiker meiner Reputation damit behelligt? Weshalb hast du mich rufen lassen, Residor? Ist der TLD nicht fähig, ein paar maschinelle Wanzen auszurotten?"
    „Der TLD hat die besten derzeit auf Terra befindlichen Wissenschaftler angefordert", antwortete Residor ungerührt, betonte aber, sehr zu Sackx Prakmas Befriedigung, den Plural, „weil wir davon ausgehen, dass die Mikros, wenn sie sich weiter so vermehren, binnen 48 Stunden das öffentliche Leben ganz Terras beherrschen können. Eine Ausbreitung über das gesamte Solsystem und auf andere Ligawelten ist sehr wahrscheinlich. Die Maschinen verfügen über mikrominiaturisierte Antiortungseinrichtungen, über Waffensysteme, Funkempfänger und über einen integrierten Mikrorechner, der sich weder öffnen noch abfragen lässt, ohne dass sie sich selbst zerstören. Unsere Wissenschaftler gehen von einer syntronähnlichen Rechnerarchitektur aus, sind sich aber nicht sicher."
    „Syntrons von dieser Kleinheit?", fragte Humphrey Blue Parrot verblüfft. Er war stehen geblieben und starrte angestrengt in die kreisende, blitzende „Staubwolke", als ob er die winzigen Maschinen bei etwas Verbotenem ertappt hätte.
    „Es ist nur eine Vermutung", sagte Noviel Residor. „Jedenfalls stellen diese Eindringlinge eine immense Gefahr dar - nicht aufgrund ihres Wirkungsgrades, sondern aufgrund ihrer puren Menge und ihrer Autoreproduktivität.
    Wir können Millionen durch aggressive Strahlen und andere Reinigungsprozesse zerstören, aber loswerden können wir sie auf diese Weise genauso wenig wie Bakterien. Wir brauchen sozusagen ein Serum, wir brauchen maschinelle Antikörper, irgendwas. Aber dazu müssen wir herausfinden, wie sie gesteuert werden und wie sie funktionieren. Und genau das ist eure Aufgabe. Macht euch an die Arbeit! Die Sache eilt! Und ja, Humphrey: Dies ist ein direkter Befehl von Perry Rhodan, dem du auf der LEIF ERIKSSON unterstellt bist, wenn ich mich nicht irre ..."
    Der letzte Hinweis wäre nicht mehr nötig gewesen.
    Humphrey Blue Parrots wissenschaftlicher Ehrgeiz - wenn schon nicht sein militärischer Gehorsam oder sein Pflichtbewusstsein als Terraner - war geweckt. Er war an die Kontrollen einer der Laborbänke getreten, winkte Sackx Prakma energisch heran und begann wortlos mit den Untersuchungen. Seine „Pianistenhände" huschten über Armaturen und Sensorfelder, dreidimensionale Displays bauten sich auf, Diagramme wurden projiziert, animierte Modelle von Molekülclustern; Zahlenkolonnen durchschwebten den Raum wie Girlanden.
    Humphrey Blue Parrot hatte längst darauf vergessen, seine Blöße zu bedecken. Womit auch?
     
    *
     
    Den eindrucksvollen, über dreieinhalbtausend Meter langen Katamaren war sofort anzusehen, dass sie keine Handelsschiffe waren. Dies waren schwer bewaffnete Kriegsschiffe, die in der fernen Galaxis Tradom mit Truppen der unterschiedlichsten Völker bemannt wurden. Zehntausende davon fanden sich zu gewaltigen Flottenverbänden zusammen und traten den Weg in die Milchstraße an. Wie ein nicht enden wollender Heerwurm riesiger, aneinander gekoppelter Projektile durchstießen sie das Hayok-Sternenfenster, gingen in den Hyperraum und schlugen überall dort, wo sie ins Standardkontinuum zurückfielen, erbarmungslos zu.
    Ohne jede Vorwarnung wurden die Welten der LFT angegriffen, auch unbedeutende Siedlerplaneten, die über keine nennenswerte Verteidigung verfügten. Orbitale und planetare Abwehrforts zerschmolzen im konzentrierten Feuer der Kriegskatamare. Schwere Strahlensalven und Schwärme wendiger Lenkbomben zerstörten

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