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2101 - Der Konquestor

Titel: 2101 - Der Konquestor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rogues Kopf hoch und hievte die Riesenlaus über dessen blitzende Zähne in sein Maul.
    Ein Schnappen, ein Knirschen und die Laus war verspeist.
    Und dann ein Rülpsen.
    „Über seine Verpflegung brauchen wir uns ja anscheinend keine Sorgen zu machen", flüsterte Julian Tifflor, der seinen Antigravsessel an Perry Rhodan herangesteuert hatte, und lächelte dünn.
    Hinter Trah Rogues leise summendem Schwebethron schlossen sich die Schotten des Verhandlungssaals.
     
    *
     
    Und gingen nur wenige Augenblicke später wieder auf.
    Der runde Saal hatte sich in diesen Augenblicken allerdings unmerklich gedreht, so dass die Öffnung nun auf einen anderen Korridor führte.
    Benjameen von Jacinta und Gucky betraten den Konferenzsaal. Dass der Mausbiber nicht einfach hereinteleportiert war, ließ wenig Erfreuliches ahnen. Er wirkte noch niedergeschlagener als zuvor auf dem Landefeld, und auch Benjameen machte einen enttäuschten und verstörten Eindruck. Seine weißen Haare, die er wie Atlan, dem er verblüffend ähnlich sah, schulterlang trug, waren zerzaust und von Schweiß verklebt.
    „Es ist unmöglich, in die Yacht des Konquestors zu teleportieren", sagte Gucky. „Ich habe es immer wieder versucht."
    Perry Rhodan wusste, dass das stimmte und dass der Mausbiber wahrscheinlich viel zu oft und bis an die Grenze seiner psychischen Belastbarkeit versucht hatte, mit einem Teleportersprung in die MARZOM einzudringen. Gucky sah extrem erschöpft aus, sein Fell war glanzlos und stumpf, seine Augen wurden von einem Netzwerk geplatzter Äderchen durchzogen.
    „Also doch ein Schutzschirm?", fragte Rhodan, dem es sehr wehtat, seinen alten Freund so geknickt zu sehen.
    Er braucht endlich ein richtiges Erfolgserlebnis, dachte Rhodan. Er will mehr sein als nur ein Teleporter-Taxi, ein besserer Lügendetektor oder ein lebender Antigravprojektor...
    „Ich kann es nicht sagen", antwortete Gucky. „Vielleicht ein sehr eng anliegender Schutzschirm, vielleicht ein Schutzschirm in der Yacht, oder aber ..." Er wechselte einen kurzen Blick mit Benjameen von Jacinta.
    „Oder aber?"
    „Oder aber das diamantehartige Material, aus dem die Außenhülle der Yacht besteht, verfügt über blockierende Eigenschaften."
    „Wir glauben das", sagte Benjameen von Jacinta, „weil der Einfluss, der Trah Rogues Gedanken abschirmt, ganz eindeutig von seiner Krone ausgeht. Und die ist aus einem ähnlichen, wenn nicht gar dem gleichen Material."
    „Die Krone könnte ein paramechanisches Implantat sein, das direkt mit Trah Rogues Gehirn verbunden ist", sagte Gucky. „Womit die Raumyacht verbunden ist, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall ist es etwas sehr Wehrhaftes und ... und Kaltes."
    Er suchte nach Worten und fuhr fort: „Es wirkt wie ein Prisma - oder nein, wie ein gekrümmter Kristallspiegel. Ein messerscharfer Spiegel, der alle Mentalkraft verstärkt reflektiert."
    „Es ist sehr schmerzhaft", ergänzte Benjameen von Jacinta und verzog seinen Mund. Der 39-jährige Arkonide bemühte sich angestrengt, an Ascari da Vivo vorbeizusehen, die ihn merklich nervös machte.
    „Und was ist mit seiner Kriegereskorte?", fragte Perry Rhodan nach. „Hattet ihr da Erfolg?"
    „Negativ, Perry", sagte Gucky mit einem sehr menschlich wirkenden Seufzer. .„Sie haben eine starke Mentalverknüpfung zu Trah Rogue. Eine Art paranormale Verzahnung. Ihr Geist wirkt völlig blank gescheuert. Als ob da überhaupt kein Ego mehr wäre. Nur ein entferntes Hintergrundrauschen, mehr nicht.
    Alles, was ich herausfinden konnte, war, dass sie für den Konquestor sofort in den Tod gehen würden. Tut mir Leid, Perry. Wir haben leider auch da versagt. Sogar im Para-Block."
    „Ihr habt getan, was ihr konntet", sagte Perry Rhodan. „Unsere Wissenschaftler werden schon noch dahinter kommen, womit Trah Rogue sich, seine Yacht und die Eskorte schützt. Ihr solltet euch jetzt ausruhen. Wer weiß, wie schnell wir euch wieder brauchen."
    „Um abermals nichts zu erreichen?", fragte Gucky resigniert.
    Wie geschwächt der Ilt tatsächlich war, konnte Perry Rhodan daran erkennen, dass Guckys Mausbiberschwanz am Boden nachschleifte, als er mechanisch, gefolgt von Benjameen von Jacinta, auf den Ausgang zuschlurfte.
    Armer Kleiner, dachte Rhodan. Ich fürchte, ich werde mich bald einmal um ihn kümmern müssen, wenn das hier vorüber ist.
     
    *
     
    „Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Bedrohungsszenario, das der Konquestor entworfen hat, Realität wird?", fragte Maurenzi Curtiz.

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