2101 - Der Konquestor
lässt."
„Das ist eine ausgezeichnete Idee, Bré!"
Rhodan musterte die blondhaarige, grazile Frau vom Planeten Sabinn mit neu erwachtem Interesse.
Hatte ich es denn je verloren?, durchzuckte es ihn. Und laut fragte er: „Was hast du dir vorgestellt?"
Bré Tsinga erklärte es ihm, und als sie geendet hatte, waren alle Anwesenden - oder nur per Hyperfunk Zugeschalteten - mit ihrem Vorschlag einverstanden. Sogar Ascari da Vivo stimmte zu - obwohl sie niemand um ihre Zustimmung gebeten hatte.
„Macht es so!", sagte Rhodan knapp und erhob sich wie alle anderen.
Weshalb nur hatte er plötzlich das Gefühl, sich in ein fremdes, ein falsches Universum verirrt zu haben? Er schüttelte die irritierende Empfindung ab, wandte sich an Ascari da Vivo und sagte mit distanzierter Höflichkeit: „Darf ich dich bis zur Wiederaufnahme der Verhandlungen in mein persönliches Refugium im Europa-Pylonen einladen? Ich glaube, du wirst es dort sehr bequem finden - und vielleicht auch ein wenig an Arkon erinnert werden."
„In dein persönliches Refugium?", fragte Ascari da Vivo und bedachte ihn mit einem gekonnten Augenaufschlag. Ihre langen Wimpern blinkten in einem Goldton, der Rhodan an die prächtigen Flügel arkonidischer Nektarfalter erinnerte. „Was werden wir dort tun, Resident?"
„Meine Servos werden dir jeden Wunsch erfüllen", antwortete Perry Rhodan und tat, als ob er die Anzüglichkeit in Ascaris Worten nicht bemerkt hätte. „Ich selbst unterstütze Bré Tsinga und ihr Team bei der Erstellung unseres Gegen-Holos und kann dir leider nicht Gesellschaft leisten."
„Das ist sehr schade, Perry", sagte Ascari da Vivo, „denn ich glaube nicht, dass mir deine Servos wirklich jeden Wunsch erfüllen können ..."
Als sie den Saal verließ und sofort von einem Scout-Roboter der Residenz in höfischem Arkonidisch begrüßt wurde, war ihr Gang noch aufreizender als sonst. Rhodan ignorierte es, wandte sich Bré Tsinga zu und sagte: „Geben wir Trah Rogue die Antwort, die er verdient!"
*
„Der Resident und der Erste Terraner müssen sofort verständigt werden", sagte Humphrey Blue Parrot und sah von seiner Versuchsanordnung hoch, die aus mehreren kugelförmigen Paratronblasen bestand, in denen verschiedene Generationen von Mikromaschinen pausenlos wechselnden Umweltbedingungen ausgesetzt und dabei bis in den subatomaren Bereich durchleuchtet wurden.
„Das sind sie bereits", sagte Noviel Residor, der im Labor geblieben war, über den Posyn-Hybridrechner des TLD-Towers aber ständig mit der Solaren Residenz in Verbindung stand und darüber hinaus die Aktivitäten der über 2000 Agenten im Außeneinsatz koordinierte.
„Über die neuesten Ergebnisse meiner Untersuchungen werden Rhodan und Curtiz schwerlich informiert sein können", sagte Humphrey Blue Parrot wichtigtuerisch. „Die Erkenntnisse, die ich gewonnen habe, sind von allerhöchster Brisanz!"
Dass ein Gutteil dieser Erkenntnisse auf Sackx Prakma zurückging, verschwieg er geflissentlich.
„Ich höre", sagte Residor und sah den Wissenschaftler fragend an.
Aber es war Sackx Prakma, der antwortete. Sein Chef zeigte sich zwar für einen Augenblick irritiert, ließ ihn dann aber gewähren. Bei all seiner Selbstherrlichkeit und charakterlichen Fragwürdigkeit in zwischenmenschlichen Dingen wusste Humphrey Blue Parrot sehr wohl über die wissenschaftliche Qualifikation seines Assistenten Bescheid. Und er gab dies auch zu, wenn er danach gefragt wurde - aber eben nur dann.
„Wir haben herausgefunden, dass die Mikros systematisch auf einen bestimmten Punkt ihrer eigenen Weiterentwicklung oder auch Komplettierung hinarbeiten", sagte Sackx Prakma. „Die Natur ihrer Breitband-Funkempfänger zeigt Ähnlichkeiten mit den Empfängern von ferngezündeten Bomben. Die Mikros warten auf den entscheidenden Aktivierungsimpuls, und wir vermuten, dass das der Befehl zum gemeinsamen, gleichgeschalteten Angriff sein wird."
„Aber sie greifen die Paratronblasen doch schon die ganze Zeit über an - und richten damit nichts aus", gab Noviel Residor zu bedenken.
„Sie versuchen nur, aus der Gefangenschaft auszubrechen", sagte Sackx Prakma. „Alle anderen - und wir schätzen ihre Zahl auf Terra, Luna und inzwischen leider auch auf den Saturnmonden bereits auf mehrere Milliarden - verhalten sich nach wie vor nicht aggressiv, bauen ihre Waffensysteme aber kontinuierlich aus.
Es handelt sich ganz eindeutig um Mehr-Komponenten-Waffen, die erst im Verbund, im koordinierten
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