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2101 - Der Konquestor

Titel: 2101 - Der Konquestor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Metern und damit auf die Fläche einer Kleinstadt brachten. Insgesamt hatte der mittlerweile dritte TLD-Tower 105 Stockwerke. Er war 2100 Meter tief, denn wie seine beiden zerstörten Vorgänger war er unterirdisch angelegt.
    Der neue „Turm" lag exakt an der Stelle des ersten, also unter dem ehemaligen Stadtteil Alashan.
    Blassgrüne Klaaf-Hecken und kugelförmige Leva-Bäume vom Planeten Thorrim verbargen den Eingang zum Tower, eine Pfortenkuppel aus Ynkonit. Das durch ein fehlgeschaltetes Faktorelement aus der 23 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxis DaGlausch im Jahr 1290 NGZ mitten ins Häusermeer von Terrania versetzte Landschaftsfragment war mittlerweile zum Naturschutzgebiet erklärt und nur an den Rändern behutsam bebaut worden.
    1960 Meter unterhalb der extraterrestrischen Flora betrat Noviel Residor seine Amtsräume und bemerkte erst, als ihn Ira Papadopulos, die venusische TLD-Agentin, die zur Zeit sein Büro verwaltete, besonders eindringlich und interessiert musterte, dass er noch immer nackt war.
    Er beschloss, sich nicht darum zu kümmern. Es gab Wichtigeres zu tun.
    „Eine Schaltung zu Rhodan", sagte er. „Danach eine Konferenzschaltung mit allen Einsatzleitern.
    Dringlichkeitsmeldung an NATHAN: Alle Vorbereitungen für den Krisenfall Schutzimpfung einleiten! Und wenn ich dich bitten dürfte, mich umgehend darüber zu informieren, sobald du etwas Besorgniserregendes an meiner Anatomie entdeckt hast."
    Ira Papadopulos hob die Augen und errötete wenig überzeugend. „Soweit ich sehen kann, ist alles in Ordnung, Chef", sagte sie kühl.
     
    *
     
    „Der Konquestor von Tradom befindet sich auf dem Weg zum Verhandlungssaal", wurde Perry Rhodan gemeldet, als er das Kom-Gespräch mit Noviel Residor beendet hatte. Er hatte dem TLD-Chef in Übereinstimmung mit Maurenzi Curtiz freie Hand bei der Vorbereitung des „Krisenfalls Schutzimpfung" gelassen, der nichts anderes als eine umfassende Selbstkontaminierung des Solsystems mit KorraVir bedeutete.
    Wenn sich die Gefahr durch Trah Rogues Mikromaschinen nicht anders abwehren ließ, musste man eben in den sauren Apfel beißen und eine zeitweilige und partielle Lähmung der terranischen Infrastruktur hinnehmen - und konnte nur hoffen, in dieser Zeit nicht auf andere Weise angegriffen zu werden.
    Rhodan machte sich Vorwürfe, für keine bessere Absicherung des Landefelds der MARZOM gesorgt zu haben, und er wusste schon jetzt, dass ihm im Parlament und von den terranischen Medien dieselben Vorwürfe gemacht werden würden. Von den Hypernetz-Diskussionsforen ganz zu schweigen ...
    „Sollen wir Ascari da Vivo wieder hinzubitten?", fragte Maurenzi Curtiz, dem die Aufgabe zufiel, im Ernstfall den endgültigen Befehl zum KorraVir-Einsatz zu geben. Nach erfolgter Warnung der Bevölkerung.
    Rhodan befürchtete, dass Trah Rogue schnell von diesen Aktivitäten erfahren könnte und seine Mikromaschinen früher angreifen lassen würde als vielleicht ursprünglich geplant. Aber sie konnten KorraVir unmöglich ohne Vorwarnung freisetzen. Das hätte laut NATHANS Hochrechnungen Hunderttausende Unfälle verursacht und womöglich Tausende Todesopfer unter der terranischen Zivilbevölkerung gefordert.
    Wohnhäuser sind keine Schlachtschiffe, dachte Rhodan, Personengleiter sind keine Space-Jets, Bauroboter keine TARA-V-UHs.
    „Perry?", fragte Maurenzi Curtiz nach. „Trah Rogue wird gleich hier eintreffen. Was ist mit der Admiralin?"
    Rhodan hatte einen Augenblick mit dem Gedanken gespielt, die Mascantin von den weiteren Verhandlungen auszuschließen. Aber er entschloss sich, keine unnötige Nebenfront zu eröffnen, und ließ sich von LAOTSE mit der Kom-Anlage seines Anwesens im Europa-Pylonen verbinden. Wie er beinahe erwartet hatte, befand sich Ascari da Vivo auf der rundum laufenden Aussichtsterrasse des arkonidisch inspirierten Trichterbaus - einer Schöpfung des plophosischen Stararchitekten Joerg Groegen Senior.
    Das elegante, achtgeschossige Gebäude reckte sich aus einem künstlichen Miniatur-Ozean, der von einer exotischen Wohnlandschaft umschlossen wurde. Der „Himmel" über dem Anwesen im verglasten Toplevel des Europa-Pylonen verfügte über eine eigene, virtuelle „Sonne". Die Technik des Anwesens, das mit seiner aus der ganzen Galaxis zusammengetragenen Pflanzen- und Tierwelt eine abgeschlossene Biosphäre darstellte, konnte aber auch Doppel- oder Dreifachsysteme, Monde, Asteroidengürtel, reale oder erfundene Sternbilder auf die Innenseite der

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